Güntlenau-Parkwächter Jakob Portmanns letzte Saison

Wer kennt ihn nicht, den stets freundlichen, trotz seiner dreiundachtzig Lenze noch äusserst rüstigen Parkplatzeinzüger Jakob Portmann aus Ennenda. Wie jedes Jahr um diese Zeit – und dies seit zwanzig Jahren – verlangt er bei sämtlichen Fahrzeughaltern, welche die Parkplätze und Infrastruktur im Güntlenau benützen wollen, eine bescheidene Gebühr von drei Franken.



Jakob Portmann: 20 Jahre in freiwilligen Diensten der Gemeinde Netstal (Bild: hasp.)
Jakob Portmann: 20 Jahre in freiwilligen Diensten der Gemeinde Netstal (Bild: hasp.)

Dabei führt kein Weg am liebenswerten, stets freundlich lächelnden und stets zu einem Spässchen bereiten Parkwächter vorbei. In all den Jahren hat unser „Schaag“ viele Menschen aus Nah und Fern kennen gelernt. Zum Teil sind daraus wunderbare Freundschaften entstanden.

Nun ist für Jakob Portmann die Zeit gekommen, seine langjährigen, notabene freiwillig verrichteten Dienste für die Ortsgemeinden Netstal zu quittieren. Er macht das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits geht für ihn eine Zeit zu Ende, die ihm vor allem auch im zwischenmenschlichen Bereich viel gebracht hat, andererseits wird er sein überaus geliebtes Klöntal zwar nicht verlieren, aber seine Aufenthalte in der wunderbaren Bergwelt werden vermutlich dadurch etwas weniger. Eines aber darf er mit Bestimmtheit, unser Klöntaler Parkwächter, mit Stolz und Befriedigung auf seinen, exakt wie ein Uhrwerk verrichteten Job zurückblicken. Ende Saison 2009 ist definitiv Schluss! Dieser unwiderrufliche Entschluss dürfte ihm, dem Klöntaler-Urgestein, bestimmt nicht einfach gefallen sein.

Jakob Portmann hat seinen Job als Parkwächter im Sommer 1990 aufgenommen. Sein Zuständigkeitsbereich beschränkt sich auf die Parkplätze in der Umgebung des Zeltplatzes im Güntlenau. Jährlich generiert er zirka 25'000 Franken Einnahmen aus Parkplatzgebühren. Zurzeit ist unser Parkwächter jeweils an schönen Tagen, Mittwoch, Samstag und Sonntag im Einsatz. Während den Sommerferien jeweils täglich bei schönem Wetter. Ob es sich lohnt, Parkgebühren einzuziehen, kann er selbst entscheiden. Falls er dies tut, muss er für jeden Tag eine Abrechnung machen und nach Abzug seines Stundelohnes noch einen Tagesgewinn der Gemeinde Netstal abliefern. Nach getaner Arbeit lässt er sich das „Tüpfelchen auf dem i“ nicht nehmen. Sozusagen als Dessert schwimmt er jeweils den weiten Weg vom Damm hinüber bis zum Türmchen bei der Wasserfassung am Vorderen Ruestelenchopf und wieder zurück. Das soll ihm mal einer mit 83 Jahren nachmachen. Aber wer weiss, vielleicht ist sein tägliches Schwimmen genau jenes Rezept, um jung und frisch zu bleiben.

Wir werden ihn vermissen, den braungebrannten, weisshaarigen, stets charmant lächelnden Parkplatzeinzüger auf seinem Standplatz gleich nach dem Seedamm. Portmann hat in diesen zwanzig Jahren seine Arbeit immer gewissenhaft ausgeführt und auf den Rappen genau auf der Gemeindeverwaltung abgerechnet. In all den Jahren brauchte er keinen Stellvertreter, ganz einfach, weil er nie krank war. Und als er doch einmal ins Spital musste, war gerade über eine längere Zeit eine Schlechtwetterperiode. Uns verbleibt, Jakob Portmann für seine geleisteten Dienste für die Gemeinden Netstal herzlich zu danken und ihm weiterhin beste Gesundheit und viel „Gfreuts“ zu wünschen.