Gut gewappnet für das zunehmend anspruchsvolle Marktumfeld

Inflation, steigende Zinsen und eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums: Das neue Börsenjahr wird mit dem letzten nicht mithalten können. Um weiterhin Renditechancen nutzen zu können, ist eine sorgfältige Titelselektion nötig. Ein professioneller Vermögens-Check kann hier unterstützen.



Nico Lehmann Privatkundenberatung Raiffeisenbank Glarnerland (Bild: zvg)
Nico Lehmann Privatkundenberatung Raiffeisenbank Glarnerland (Bild: zvg)

Die Aktienindizes erreichten 2021 Rekordwerte – vom Dow Jones über den DAX bis hin zum SMI. Dieser knackte im Juni die 12 000-Punkte-Marke, legte bis Jahresende nochmals 875 Zähler zu und verbuchte im Gesamtjahr ein Plus von über 20 Prozent. Treiber der Rekordjagd waren die lockere Geldpolitik der Notenbanken und die gute Konjunktur. 2022 lässt diese Dynamik nach: «Wir rechnen für die Weltwirtschaft mit einem Plus von 4 Prozent, das sind rund 1,5 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr. Für die Schweiz prognostizieren wir ein Wachstum von 2,5 Prozent», sagt Nico Lehmann, Privatkundenberater bei der Raiffeisenbank Glarnerland.

Neben der sich abschwächenden Konjunktur sorgt die Inflation für Verunsicherung: «Die Teuerung ist hartnäckig hoch und auch die Löhne steigen», stellt Nico Lehmann fest. Sollte es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommen, würde dies die Inflation verstärken. Sicher ist: Die Zinsen steigen erstmals seit Langem wieder an, denn die US-Notenbank Fed wird voraussichtlich den Leitzins anheben, um die Inflation zu bremsen. «In den USA rechnen wir mit zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr. In Europa und in der Schweiz dürften diese wohl noch ausbleiben. Insgesamt wird die Geldpolitik aber restriktiver», meint der Privatkundenberater.

Höhere Zinsen, tiefere Renditen

Die steigenden Zinsen treiben die Kosten der Unternehmen in die Höhe und dadurch geraten die Aktienbewertungen unter Druck: «Es ist fraglich, ob die Firmen ihre Gewinne so stark steigern können, dass sie die tieferen Bewertungen kompensieren», gibt Nico Lehmann zu bedenken. Beim Gewinnwachstum dürfte eine Rückkehr zur Normalität stattfinden: Nach den zweistelligen Steigerungsraten des letzten Jahres sind im neuen Jahr laut dem Privatkundenberater 6 bis 8 Prozent realistisch: «Die Basiseffekte – die hohen Zuwachsraten aufgrund der tiefen Vorjahreszahlen – fallen weg. Erschwerend kommen die hohen Rohstoffpreise hinzu, die sich negativ auf die Margen auswirken.»

Das alles drückt auf die Renditen: «Wir gehen von einem durchschnittlichen Börsenjahr aus. Umso wichtiger ist die Titelselektion», betont Nico Lehmann. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren lassen sich 2022 mit einer passiven Strategie keine hohen Kursgewinne erzielen. Vielmehr empfiehlt der Privatkundenberater eine aktive Strategie mit einer gezielten Auswahl. Auch lohnt es sich, wieder vermehrt auf Titel mit einer stabilen und hohen Ausschüttung zu setzen: «Durch die tieferen Renditen gewinnen die Dividenden an Gewicht», erklärt Lehmann.

Chancen bei Qualitätstiteln und Immobilienfonds

Der Schweizer Aktienmarkt ist gut aufgestellt, da er viele defensive Komponenten aufweist und Sektoren wie Pharma oder Nahrungsmittel enthält, die weniger konjunktursensibel sind. «Wir setzen vor allem auf defensive Qualitätstitel, die über eine gewisse Preissetzungsmacht verfügen, zum Beispiel Nestlé oder der Schokoladenproduzent Barry Callebaut», sagt Nico Lehmann. Als Ergänzung dazu empfiehlt der Privatkundenberater Schwellenländer-Aktien: «Diese Titel sind derzeit moderat bewertet und verfügen mittelfristig über Potenzial.»

Potenzial gibt es nach wie vor auch bei Immobilien. Zwar dürften sich die starken Preissteigerungen der letzten Jahre nicht fortsetzen. Breit diversifizierte Schweizer Wohnimmobilienfonds bieten aber weiterhin Renditechancen. Dafür sorgt auch die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank SNB: «Die Schweiz ist ein Sonderfall», erklärt Nico Lehmann. «Wegen der gegenüber Europa und den USA geringeren Inflation wird die SNB die Leitzinsen kaum anheben. Zudem herrscht am Hypothekarmarkt ein starker Wettbewerb, weshalb die Zinsen hier nur moderat ansteigen dürften.»

Ausgewogenes Portfolio bringt Stabilität

Obligationen rentieren auch im neuen Jahr kaum. Dazu sind die Zinssätze weiterhin zu tief. Dennoch haben Anleihen in einem sicherheitsorientierten Portfolio ihren festen Platz: «Obligationen eignen sich nach wie vor als Sicherheitspuffer», bemerkt der Privatkundenberater. «Die Pandemie ist noch nicht zu Ende. Deshalb bleibt eine breite Diversifikation über alle Anlageklassen hinweg zentral.» Dafür eignet sich auch Gold, zumal das Edelmetall in unsicheren Zeiten stets Renditenchancen bietet. Die Inflation dürfte den Goldpreis weiter in die Höhe treiben.

Das Börsenjahr 2022 dürfte alles in allem durchschnittlichen ausfallen. Die Wachstumsdynamik verliert an Tempo und die Geldpolitik dürfte schrittweise restriktiver werden. «Wir rechnen für 2022 mit einer Normalisierung an den Märkten. Deshalb empfehlen wir unseren Kundinnen und Kunden, ihre Anlagen gemeinsam mit uns unter die Lupe zu nehmen. Angesichts der sehr starken Performance im letzten Jahr könnte auch ein Rebalancing nötig sein», sagt Nico Lehmann. Im Vermögens-Check mit den Experten von Raiffeisen wird das Portfolio sowohl auf das aktuelle Marktumfeld als auch auf die individuelle Vermögenssituation abgestimmt. Dies verschafft Anlegerinnen und Anlegern die Sicherheit, das eigene Geld im neuen Jahr bestmöglich investiert zu wissen.

Kostenloser Vermögens-Check

Raiffeisen Schweiz legt Wert darauf, dass die Anlagen ihrer Kundinnen und Kunden optimal für die Zukunft aufgestellt sind. Zum Jahresauftakt bietet die Raiffeisenbank Glarnerland deshalb einen kostenlosen Vermögens-Check an. Im persönlichen Gespräch wird geprüft, ob die Vermögensallokation immer noch den individuellen Bedürfnissen entspricht und ob die Anlagen weiterhin mit der persönlichen Anlage- und Vorsorgestrategie übereinstimmen. Gemeinsam werden Optimierungsmöglichkeiten identifiziert, Chancen thematisiert und die Portfoliostruktur auf das Marktumfeld abgestimmt.