Händels Orgelkonzerte in der Kirche Mitlödi

Zahlreiche Besucherinnen und Besucher wussten sich beim Anhören von Händels Orgelkonzerten in der Kirche Mitlödi richtiggehend verwöhnt. Die Mitglieder des Orchesters le phénix, im Jahre 2008 gegründet, und der seit 25 Jahren in Mitlödi als Organist tätige Martin Zimmermann luden ein, mit der stimmungsreichen, wechselvollen und der spieltechnisch ungemein überzeugenden Ausgestaltung von vier Orgelkonzerten, die Georg Friedrich Händel (1685–1759) einst komponiert hatte.

 



Händels Orgelkonzerte in der Kirche Mitlödi (Bilder: peter meier)
Händels Orgelkonzerte in der Kirche Mitlödi (Bilder: peter meier)

Martin Zimmermann führte ganz kurz ein, wies auf 30 Jahre Mathis-Orgel und die in ihrer Art einzigartigen Kompositionen hin. Händel schrieb einst 16 Orgelkonzerte und war als brillanter Organist anerkannt. Weil in jener Zeit nicht allzu viele Orgeln in geeigneten Räumlichkeiten verfügbar waren, galten derartige Kompositionen eher als Zwischenmusiken. Nicht alles war als Partitur vorgegeben, es wurde nicht selten improvisiert. Martin Zimmermann kam auf einige Details zu reden, die Neugierde und Vorfreude weckten. Das galt beispielsweise dem «Zwiegespräch» von Nachtigall und Eule, flippig, keck, wirblig und in liebevoller Verspieltheit. Mit treffenden Worten lässt sich das nur sehr beschränkt wiedergeben. Die Orchesterleute und der Organist waren eine gar liebenswürdige, riesig abgestimmte und sich hingebungsvoll ausdrückende Gemeinschaft. Alles klang ab Empore so leichtfüssig, markant, wirblig, zuweilen tänzerisch, dann wieder raumfüllend, wuchtig. Die Vielfalt der Gefühle weckte berechtigte Anteilnahme. Es war ein exquisites Ausspielen, kokett, leicht wuchtig und willkommen leidenschaftlich. Man liess sich von diesem inhaltsstarken Interpretieren gerne mittragen.

Martin Zimmermann gab vieles vor, mit einer beeindruckenden Eleganz und Leichtigkeit, die von den Instrumentalisten mit grösster Selbstverständlichkeit aufgenommen und weitergesponnen wurde. Es taten sich wundersam weite Welten auf, voller Farben, Fröhlichkeit und gediegen Anmutigem. Die Fülle wollte kaum enden – und es hätte gut und gerne noch weitergehen dürfen in dieser Welt, die so Besänftigendes, so viel Strahlkraft und behutsam Leidenschaftliches in sich trägt.

Man bewunderte den gestalterischen Reichtum, die Intensität des Spiels, die Eleganz und die hohe Abgestimmtheit. Der Beifall war hochverdient, riesig herzlich. Und als «Geschenk auf den Heimweg» wurde eine Zugabe mitgegeben.