Hauptversammlung HEV Glarnerland

Der Hauseigentümerverband Glarnerland lud am 22. Mai 2008 zu seiner jährlichen Mit-gliederversammlung und bot ein interessantes Rahmenprogramm an.Kantonsoberförster Fritz Marti erzählte auf einem kurzen Spaziergang vom Restaurant Richisau zur Richisauer-Schwammhöhe rund 70 Personen viel Interessantes zur Gegend und den Eigentumsverhältnissen rund ums Klöntal.



Kantonsoberförster Fritz Marti referiert auf der Richisauer-Schwammhöhe vor den anwesenden Mitgliedern (Bild: zvg.)
Kantonsoberförster Fritz Marti referiert auf der Richisauer-Schwammhöhe vor den anwesenden Mitgliedern (Bild: zvg.)

Dabei konnte Neues erfahren, Bekanntes aufgefrischt und vor allem einmal mehr die herrliche Natur im Klöntal bewundert werden. Auch das Wetter konnte die Freude nicht mindern, immerhin fing es erst auf dem Rückweg ins Restaurant Richisau etwas zu nieseln an.

Nach dem gemeinsamen Nachtessen eröffnete Präsident Beat Stüssi um 19.30 Uhr die Hauptversammlung und legte seinen sehr gut abgefassten Jahresbericht vor.

Aus dem Jahresbericht des Präsidenten:

Noch nie zuvor war das Hauseigentum und dessen Finanzierung in den globalen Schlagzeilen wie im Jahre 2007. Fast wie aus heiterem Himmel löste sich eine amerikanische Finanzlawine; mittlerweile – so hofft man - nähert sie sich der Talsohle.

Die Strategen die nicht selbst von der Lawine überrollt wurden, stehen noch immer mit getrübtem Blick im Staub und sehen den Horizont nicht – fragt sich nur, ob sie ihn jemals vorher gesehen haben.

Dabei zeichnete sich zumindest eine Trendwende schon ein Jahr früher ab, denn damals beklagte die amerikanische Automobilindustrie den Umstand, dass die eigenen Landsleute weniger neue und weniger teure Autos kaufen würden und zwar ganz offensichtlich darum, weil viele Hauseigentümer ihre Häuser nicht mehr höher belasten konnten, um sich mit diesem Kredit ein anderes Fahrzeug anschaffen zu können.

Eine wichtige Bedingung für die freiheitliche Marktwirtschaft ist die Gewährung und Bildung von Privateigentum, denn nur wer Eigentum besitzt, kann damit etwas kaufen und somit den Kreislauf der Wirtschaft auf Trab halten.

Doch leider hat auch diese Medaille eine Rückseite, die Ausgaben sind grösser als die in Zukunft erwarteten Einnahmen – und man wird von der Gegenwart eingeholt.

Offensichtlich sind viele Amerikaner, wie die Immobilienkrise zeigt, unter „gütiger“ Mithilfe von Kredit-Spezialisten diesem galoppierenden System ins Messer gelaufen.

Wenn man weiss, dass in den USA der private Konsum etwa 70 % der Wirtschaftsleistung übernimmt, dann kann man sich vorstellen, dass auch die Zukunft unter diesen Vorzeichen nicht rosig erscheint.

Allerdings wäre es falsch, zu glauben, wir hätten es mit einer inneramerikanischen Eigenheit zu tun, abgesehen davon, dass inzwischen einige Schweizer Widerwillen zu Hauptdarstellern in dieser Weltaufführung geworden sind.

Eigentum und insbesondere selbst genutztes Wohneigentum sind eine fundamentale Stütze nicht nur der Marktwirtschaft, sondern auch eines jeden Rechtsstaates.

Wachstum und Konsum zu Lasten einer übermässigen mittel- und langfristigen Verschuldung widersprechen einer gesunden Eigenverantwortung ohne die auch ein marktwirtschaftliches System keine Zukunft hat.

Gerade deswegen ist die Zwillingsinitiative des Hauseigentümerverbandes Schweiz ein zeitgerechter Ansatz zur Bildung von Wohneigentum und zur Altersvorsorge.
Einerseits werden damit Anreize für die Rückbezahlung der Hypotheken vor allem für ältere Eigentümer geschaffen. Andererseits lohnt es sich für junge Familien zu sparen, damit sie zu vernünftigen Bedingungen in eigenen vier Wänden wohnen können.
Also denken Sie daran: nicht jeder ist Spezialist aber jeder ist betroffen – auch Sie!

Georges Staubli Niederurnen, seines Zeichens Vizepräsident, bat die Versammlung um Genehmigung des Jahresberichtes, welche mit einem kräftigen Applaus gewährt wurde. Er verdankte Beat Stüssi seinen grossen Einsatz für den Hauseigentümerverband.

Aufgrund des positiven Jahresergebnisses beschloss die Versammlung einstimmig, die Beiträge auch für das Jahr 2009 unverändert beizubehalten. Für ein selbstgenutztes EFH oder Stockwerkeigentum beträgt der Jahresbeitrag 35 Franken, für alle andern Kategorien 60 Franken.

Als Fazit seien folgende Anregungen mitgegeben: Ein Besuch im Klöntal lohnt sich immer, eine Mitgliedschaft im HEV Glarnerland ebenfalls.