Herbstgemeindeversammlung in Riedern

Am Freitag 24.November 2006 fand in Riedern die ordentliche Herbstgemeindeversammlung statt. Zu einer kurzen Diskussion führte das Traktandum zur Anpassung der Abfallregelung betreffend Hundekotaufnahmepflicht, ansonsten verlief die Versammlung ruhig.



Herbstgemeindeversammlung in Riedern (Bild: nfigi)
Herbstgemeindeversammlung in Riedern (Bild: nfigi)

Der Gemeindepräsident Kaspar Figi konnte eine ansehnliche Anzahl Stimmbürger zur Gemeindeversammlung begrüssen. Erstmals am Gemeinderatstisch begrüsste er die Gemeinderäte Frau Esther Stabile und Herr Reto Frey, welche seit dem 1.Juli im Amt sind. Der Gemeinderat präsentierte ein erfreuliches Budget 2007. Es schliesst mit einem Vorschlag von Fr. 5’000.-- für die Ortsgemeinde und Fr. 8’500.-- für die Elektrizitätsversorgung ab. Damit konnte wiederum ein praktisch ausgeglichener Voranschlag unterbreitet werden. Das Budget wurde ohne Wortmeldung genehmigt. Der Finanzplan, welcher auf Grund der Gemeindestrukturreform nur noch bis ins Jahr 2010 berücksichtigt werden muss, wurde zur Kenntnis genommen. Die Leitplanken für die Gemeindestrukturreform legen für die Gemeinden eine Ausgabenkompetenz von Fr. 100'000.-- vor. Die Aufarbeitung der Restanzen aus dem GEP (Kanalisation Gässli) sowie die Sanierung der Unwetterschäden am Löntsch sollten dabei aber nicht betroffen sein.

Der Steuerfuss 2007 wird unverändert bei den 2% belassen. In der Gemeinde Glarus sind folgende Steuerverschiebungen traktandiert. Die Schulgemeinde Glarus-Riedern tritt 2% Steuerzuschlag zu Gunsten der Ortsgemeinde Glarus ab. Für die Steuerzahler von Riedern bedeutet dies allerdings 2% weniger Steuern bezahlen zu müssen. Laut Auskunft des Schulgutsverwalters werden diese 2% Steuerzuschlagsverschiebung von der Schulgemeinde zur Ortsgemeinde Glarus für die Gemeinde Riedern Kosten von ca. Fr. 32'000.-- verursachen, welche über den Defizitausgleich abgegolten werden müssen.

Der Antrag für die Tilgung der Mehrkosten beim Neubau und der Sanierung des Alterszentrums Pfrundhaus in Glarus wird, nach der Frage woher die Mehrkosten kommen, mit einem Kredit von Fr. 157'587.30 gewährt. Die Begleichung wird über das Eigenkapital der Gemeine Riedern erfolgen. Der Gemeinderat wird mit dem Vollzug beauftragt.

An der Frühlingsgemeindeversammlung vom 2.Juni 2006 wurde einem Kredit von Fr. 230'000.-- für die Wiederherstellung der Hochwasserschäden am Löntsch zugestimmt. Dieser Betrag basierte auf einer ersten Kostenschätzung für den Abschnitt Riedern kurz nach dem Hochwasser. Die Detailprojektion durch das beauftragte Ingenieurbüro A.+T. Marty AG, Ziegelbrücke im Oktober 06, sowie die Erfahrungen , welche bei der ersten Bauetappe in der Gemeinde Netstal gemacht werden konnten, zeigen auf, dass der beantragte Kredit für die Ausführung aller notwendigen Hochwasserschutz- und Wiederherstellungsarbeiten nicht ausreichen wird. Das überarbeitete und bereinigte Massnahmenkonzept wird den eidgenössischen und kantonalen Amtsstellen zur Bewilligung weitergeleitet. Gleichzeitig wird das Submissionsverfahren durchgeführt. Mit den betroffenen Wuhranstössern werden die vorgesehenen Ausführungsarbeiten besprochen. Die Ausführung ist für den Winter/Frühling 2007 vorgesehen. Nachdem einige betroffene Wuhranstösser um mehr Informationen gebeten hatten, wird der Zusatzkredit von Fr. 110'000.-- für Hochwasserschutz- und Wiederherstellungsarbeiten am Löntsch gewährt.

Der Gemeinderat hat verschiedene Möglichkeiten für die Weiterverwendung des Gebäudes im Sitli geprüft. Da kein zwingender Platzbedarf ausgewiesen werden konnte und sich im Zuge der inzwischen beschlossenen Gemeindestrukturreform sich andere Möglichkeiten bieten werden, kann nur der Abbruch des Gebäudes und Rekultivierung des Geländes mit Einbezug des Wanderweges vorgeschlagen werden. Das Splittsilo für den Winterdienst wird vom Umweltgebäude an diesen Standort verlegt. Dem Kredit von Fr. 32'000.-- für den Abbruch des Gebäudes Nr. 256 sowie der Rekultivierung des Geländes im Sitli wird ohne Diskussion gewährt.

Die Hundekotproblematik hat schon in einigen Gemeinden insbesonders in Glarus und Bilten zu Anträgen an den Gemeinderat geführt. Die Direktion für Landwirtschaft, Wald und Umwelt (neu Departement Bau und Umwelt) hat sich mit der Problematik befasst und dabei allen Glarner Gemeinden empfohlen, Verschmutzungen des Gemeindegebietes durch Hundekot ausdrücklich zu verbieten und mit Bussen zu ahnden.

Die bestehenden Abfallreglemente sollen mit einem neuen Artikel ergänzt werden worin explizit die Pflicht zur Hundkot Entsorgung vorgeschrieben wird. Die Umweltkommission hat sich eingehend mit der Weisung befasst und abgeklärt wie sich die umliegenden Gemeinden verhalten. Die Gemeinden von Glarus Mitte werden ihre Abfall-Reglemente in übereinstimmender Weise anpassen. Die Überprüfung des Abfallreglements hat ergeben, dass im Art. 6 gleichzeitig noch redaktionelle und organisatorische Anpassungen vorgenommen werden könnten. Neu hinzugefügt zum Art.6 wird der Absatz 6: Halter und Halterinnen von Hunden müssen – insbesondere auf Strassen, Wegen, Plätzen, öffentlichen Grünanlagen, Wiesen und Äckern – den Kot ihrer Hunde beseitigen und ordnungsgemäss entsorgen (Robidog / Hauskehricht). Nachdem dem die Frage aufgeworfen wurde wie man sich den Vollzug des neuen Absatzes vorstelle und auch angeregt wurde, dass auch die Pferdebesitzer den Mist ihrer Pferde zusammennehmen sollen, wurde der Antrag betreffend Anpassung des Abfallreglements zugestimmt.

Am Schluss der Gemeindeversammlung offerierte der Gemeinderat allen Teilnehmern der Versammlung einen Apero, serviert von der Crew des Dorfladens. Die Betriebsleiterin Frau Steinmann lässt der Bevölkerung den besten Dank für das Vertrauen und die Benützung des Dorfladens aussprechen

Mitteilungen:

Die Anwohner / innen der Fabrikstrasse und des Lerchenweges werden sicher darüber erfreut sein, dass die Bauarbeiten in diesem Quartier abgeschlossen sind. Auch wenn nicht immer alles rund gelaufen ist, für die Betroffenen oftmals schwer verständlich, so können man doch sagen, ein weiteres Teilstück unserer Werkleitungen ist den neusten Erkenntnissen angepasst, die Auflagen des Umweltschutzes sind erfüllt. Dank allen am Bau beteiligten Planern und Unternehmer für Ihre Arbeit. Ebenso dank an alle Anwohner für ihre Bereitschaft, die Anpassarbeiten der Werkleitungen und Gartengestaltung im gleichen Arbeitsgang auszuführen. Tiefbau ist so eine komische Arbeitsgattung. Da werden grosse Löcher gemacht, kleine Rohre versenkt, am Schluss sieht man eine schwarze Strasse und als Dessert folgt eine grosse Rechnung.

Ein Meilenstein in der Geschichte von unserem Dorf ist sicher der Tag mit der Einweihung der Valeria Spälty Strasse gewesen. Eine Idee an einem geselligen Abend haben ist eine Sache, die Umsetzung eine Andere. Der Gemeinderat hat die Idee aufgenommen und abgeklärt wie sie auch in die Tat umgesetzt werden kann. Die beste Gelegenheit hat sich mit der Sanierung der Werkleitungen in der Fabrikstrasse ergeben, womit auch eine Beziehung der Familie Spälty mit dem Fabrikareal und dem Schulweg von Valeria vorhanden gewesen ist. Es ist nach Wissen des Gemeinderates das erste Mal im Kanton Glarus, dass eine Strasse nach einer noch aktiven Sportlerin benannt worden ist. Dies soll aber auch für Valeria Spälty ein Meilenstein in ihrem Leben sein und ein bleibendes Dankeschön der Gemeinde Riedern für ihre tolle Leistung an der Olympiade 2006 in Turin. Wenn in den nächsten Jahren in unsern Gemeinden einiges ändern wird, dieser Strassenname wird mit der angemeldeten Mutation im Grundbuch eingetragen und nachher nicht mehr so schnell geändert werden. Der Gemeinderat hofft, dass diese Auszeichnung Valeria weiterhin Antrieb für die Ausübung des Curlingsportes geben wird, gratuliert nochmals recht herzlich und wünscht weiterhin viel Erfolg.

Seit der neuen Amtsperiode ist Beat Rhyner als Vertreter der Gemeinde Riedern in der Fachkommission Alterzentrum Pfrundhaus vertreten. Sein Eintritt erfolgte in einer turbulenten Phase, musste doch mehr als die Hälfte der Kommission neu besetzt werden. Zudem waren einige knifflige Personalfragen zu lösen. Als neuer Heimleiter mit Amtsantritt 1. Dezember 2006 ist Herr Marco Anselmi ausgewählt worden. Gerüchte, dass im Pfrundhaus ein Chaos herrsche stimmen nicht. Die Übergangslösung mit der Heimleitung vom Salem hat sich bestens bewährt.

Seit der Einführung der Wasseruhren geht der Trinkwasserverbrauch erheblich zurück. Ein Vergleich mit dem Vorjahr ergab, dass in den Monaten Juli bis September ca. 28 % weniger Wasser verbraucht worden ist. Der neu eingebaute Trübungswächter bei der Pumpstation und die Kontrolle vom Amt für Lebensmittelkontrolle bestätigen, dass unser unbehandeltes Wasser in einwandfreiem Zustand den Bezügern abgegeben wird. In der Haupt-, Klöntaler- und Lerchenstrasse sind insgesamt 30 Stück Kanalisations- und EW-Schachtdeckel ersetzt worden. Dank einer spezialisierten Firma konnten diese Arbeiten in kürzester Zeit ausgeführt werden. Zu hoffen ist, dass die Lärmbelästigungen durch die klappernden Deckel dadurch behoben werden konnten.

Der Gemeinderat hat die vorgelegten revidierten Statuten des Zweckverbandes Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet (ZKL)genehmigt. Die Entwicklung der Wohnbevölkerung zeigt ein erfreuliches Bild. Die mittlere Einwohnerzahl im Jahre 2005 betrug 725 Personen, das sind 16,6 % mehr seit der letzten Volkszählung im Jahr 2000. Dies ist die höchste Steigerungsrate im ganzen Kanton. Per 20. November 2006 sind in der Gemeinde Riedern 730 Personen angemeldet. Die jungen Familien sind am wachsen, so sind doch in diesem Jahr bereits 10 Geburten zu verzeichnen. Die Vorarbeiten zur Umsetzung des Landsgemeindebeschlusses 3 Gemeinden 1 Kanton sind angelaufen. Die Spurgruppe gebildet aus den vier beteiligten Gemeindepräsidenten von Glarus Mitte hat dem Regierungsrat Vorschläge zur Besetzung der Projektleitung und Stellvertretung eingereicht. Vom Regierungsrat bestätigt und gewählt wurden Peter Rufibach aus Riedern als Projektleiter und Frank P. Gross aus Netstal als Stellvertreter. In der Gruppe, welche sich mit der Aufgabenentflechtung sowie dem Finanzausgleich zwischen Kanton und Gemeinden befassen wird, ist unser Gemeinde- und Finanzverwalter Urs Weber vertreten. Anfangs Dezember wird eine Behördeninformation durchgeführt werden und über das weitere Vorgehen informiert. Vertreter aus Riedern sind also aktiv bei der Umstrukturierung dabei. Die Detailarbeiten werden sicher noch einige Fragen hervorbringen, doch wenn bis 2011 noch nicht jeder Buchstabe am richtigen Ort ist, wird sich die Welt doch weiter drehen.

Die schweizerische Post wird ihren Betrieb abermals umstrukturieren. Was das genau für unsere Postagentur bedeutet ist noch unklar. Nach den Vorstellungen im Projekt Ymago sollen die Agenturen in den noch bestehenden Dorfläden integriert werden. Im Zusammenhang mit der Gemeindestrukturreform wird der Gemeinderat mit der Post verhandeln, eine Defizitdeckung für den Postbetrieb seitens der Gemeinde wird es sicher nicht mehr geben. Die Post teilt in ihrem Schreiben unter anderem mit, dass sich für die Kundinnen und Kunden in den nächsten zwei Jahren in den meisten Fällen nichts ändert. Traditionsgemäss wird der Klausumzug in Riedern am ersten Dienstag im Dezember durchgeführt. Die Strassenbeleuchtung wird zu diesem Zweck im ganzen Dorf gelöscht. Besten Dank dem Lehrerteam für die Organisation.

Der Weihnachtsmarkt findet am Samstag, 2. Dezember 2006 (08.00 bis 13.00 Uhr) auf dem Dorfplatz statt. Der Samiklaus wird im Dorfladen präsent sein.