IG kämpft gegen Umfahrung und für das Recht der Landsgemeinde

In Näfels wurde in diesen Tagen die Interessengemeinschaft «Vernunft im Strassenbau» gegründet.

Die IG unterstützt in erster Linie die Beschwerdeführer im Kampf gegen die Umfahrung Näfels. Sie wehrt sich mit ihnen zusammen dagegen, dass der Glarner Bevölkerung das Recht genommen wurde, an der Landsgemeinde über dieses wichtige Geschäft befinden zu können.

 



In Näfels wurde in diesen Tagen die Interessengemeinschaft «Vernunft im Strassenbau» gegründet.
In Näfels wurde in diesen Tagen die Interessengemeinschaft «Vernunft im Strassenbau» gegründet.

Die IG ist vorwiegend aus den Einsprechern gegen das Umfahrungsprojekt des Kantons zusammengesetzt.

Ziel der rund 50-köpfigen und demokratisch organisierten Vereinigung ist es, das aktuelle und fragwürdige Umfahrungsprojekt Näfels zu bekämpfen und vernünftigere, nutzenbringende und effektivere Lösungen zu unterstützen.

Insbesondere verlangt die IG, dass in einer Neubeurteilung der massiv veränderten Verkehrssituation im Raume Näfels/Mollis/Netstal Rechnung getragen wird. So müssen das neue Einkaufscenter Krumm und die Hunderte von neuen Wohnungen in Mollis und Näfels Ost sowie die Stichstrasse, Spange Netstal und die allfällige Erschliessung des Flugplatzesareals zwingend in die Verkehrsplanung einbezogen werden. Die massive Verbauung und Verdichtung und das damit einhergehende zusätzliche Verkehrsaufkommen in Glarus Nord bedingt eine aktuelle, gesamtheitliche und vernetzte Erschliessungs- und Infrastrukturplanung, auf welche die Bevölkerung bis jetzt vergeblich wartet.

Scheinlösung


Nach Ansicht der IG vermag der geplante Tunnel die bestehenden Verkehrsprobleme keineswegs zu lösen oder entscheidend zu verbessern. Weder bringt er den Pendlern des südlichen Glarnerlandes einen wirklichen Vorteil (der Stau würde lediglich etwas verschoben), noch ist die Verlagerungswirkung so, dass die leidgeplagten Anwohner von Näfels eine tatsächlich spürbare Entlastung erfahren würden.

Zudem wehrt sich die IG vehement dagegen, dass gleich zwei Strassen (Tunnel und Stichstrasse) um Näfels herum gebaut werden sollen.

Die IG vertritt im Weiteren die Meinung, dass die Verlockungen des Bundesgeldes (dies sind notabene auch unsere Steuergelder) nicht ablenken dürfen von einer sachlichen und kritischen Beurteilung der geplanten Umfahrung. Und diese fällt aus der Sicht der IG mehr als ernüchternd aus:

Wenn man mit zwei neuen Strassen, welche an die 300 Millionen kosten werden, eine Entlastung des Dorfes um lediglich 30, bis allenfalls 50 Prozent erreicht, so muss man sagen: Da stehen Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis. Ein solches Projekt darf schon aus finanziellen, ökologischen, aber auch aus Gründen der Vernunft nicht realisiert werden.

Regierung für das Scheitern verantwortlich

In der IG ist der Unmut gross, dass die Regierung mit der mehr als fragwürdigen Umgehung der Landsgemeinde der ganzen Glarner Bevölkerung das Recht genommen hat, auf das umstrittene Projekt aktiv und demokratisch Einfluss zu nehmen. Der Regierungsrat hat damit eine offene Diskussion, eine faire Meinungsbildung und ein sauberes Verfahren sowie einen rechtsgültigen Landsgemeindebeschluss auf unzulässige Art und Weise verhindert. Deshalb sieht sich die IG gezwungen, den Rechtsweg zu beschreiten. Die Beschwerdeführer, welche von der IG voll und ganz unterstützt werden, nehmen damit lediglich ihr einziges verbliebenes legitime Recht wahr, sich gegen das fragwürdige Vorgehen der Glarner Obrigkeit zu wehren. Wenn die Umfahrung nicht rechtzeitig rechtskräftig in Bern ankommt, so hat sich das die Regierung selber zuzuschreiben.

Nun sollen also die Richter entscheiden, ob das Vorgehen und die Entscheide des Regierungsrates rechtsstaatlich korrekt sind oder nicht. Die IG ist überzeugt, dass sie absolut gute Chancen hat, mit ihren Argumenten vor Gericht, welches auch immer dies letztlich sein wird, Recht zu erhalten.