Ab Ende April bis in den Juni hinein kommt die nächste Rehgeneration zur Welt. Die Rehgeissen legen in den ersten Tagen ihre neugeborenen Kitze alleine im hohen Gras waldnaher Wiesen ab, um nur wenige Male pro Tag zum Säugen zu ihnen zurückzukehren. Meist bringt sie zwei Kitze zur Welt, die sich in ihren ersten Lebenstagen voll und ganz auf ihre Tarnung verlassen und sich bei Gefahr regungslos im hohen Gras ducken. Diese Feindvermeidungsstrategie hilft ihnen bei vielen natürlichen Feinden, nicht aber bei der Gefahr, welche von Mähmaschinen ausgeht. Im Gegenteil, mit ihrem regungslosen Verhalten sind sie für die Mähmaschinenführer nicht sichtbar. Um den Mähtod zu verhindern, welcher in der ganzen Schweiz bis zu 1500 Mal pro Jahr zuschlägt, können sich die Landwirte vor dem Mähen mit der lokalen Hegeobmännern, ihnen bekannten Jägern oder der Wildhut in Verbindung setzen. Diese organisieren dann mit der lokalen Jägerschaft eine sogenannte Vorabsuche oder das Verblenden der Wiesen, sodass die Rehgeiss ihre Jungen aus der Wiese in Sicherheit bringt.
Leinenpflicht für Hunde
Aber nicht nur Mähmaschinen können das frühzeitige Ende der neugeborenen Rehe bedeuten, sondern es kommt auch vor, dass Hunde Kitze finden und ihrem natürlichen Instinkt folgend, auch töten können. Freilaufende Hunde sind im Frühjahr auch eine Gefahr für bodenbrütende Vögel, Junghasen und ganzjährig für Wildtiere allgemein, welche sie aufgrund von ihrem natürlichen Jagdtrieb jagen und oftmals verletzen oder gar töten. Aus diesem Grund ist in der kantonalen Jagdgesetzgebung die Leinenpflicht für Hunde am Waldrand und im Wald vorgeschrieben. Verantwortungsvolle Hundehalter ersparen sich mit der Einhaltung der Leinenpflicht nicht nur Bussen oder gar Verzeigungen, sondern sie tragen wesentlich zur Verminderung von Störung der Wildtiere und Vögel und damit zu Wohle unserer Wildtiere bei.
