«In jedem Bereich sind wir auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen»

Am Dienstagnachmittag informierte die Regierung des Kantons Glarus über den Stand der Dinge in den Bereichen Test und Impfung im Rahmen der Corona-Situation. Die Leistung des Kantons sei hier auch abhängig von der Bevölkerung, Laboratorien und den zur Verfügung gestellten Impf-Dosen.



«In jedem Bereich sind wir auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen»

Es gebe viele Instrumente zur Bekämpfung und Eindämmung der Epidemiologischen Lage im Kanton Glarus, informierte Gesundheitsdirektor Rolf Widmer die Medien am letzten Dienstag. «Nur das Zusammengreifen aller Mittel könne den bestmöglichen Schutz bieten.» Denn keines löse das Problem zu hundert Prozent. Die grössten Hoffnungen und Bemühungen legt der Kanton dabei auf die Impfung, welche laut Frank Gross, Projektleiter Impfung, bereits gut angelaufen sei. «Im Impfzentrum in Ennenda können wir aktuell über 400 Personen pro Tag behandelt.» So sind insgesamt 6000 Glarnerinnen und Glarner mit beiden notwendigen Dosen geimpft worden. Nochmals so viele haben sich angemeldet und sind in der «Warteschleife». Denn die Impfungen werden nach Alter oder gesundheitlicher Gefährdung priorisiert. «Aktuell ist das Gesundheitspersonal dran, ausserdem öffnen wir für die Altersgruppe zwischen 65 und 45 Jahren.» Anmelden können sich jedoch alle Interessierten, egal welchen Alters, betonte Widmer, und dies schon seit dem Start. Hier müsse auch noch einiges gehen, meinte Widmer weiter, denn um die angestrebte Herdenimmunität zu erreichen, müssten sich nochmals so viele Glarnerinnen und Glarner anmelden. Aus diesem Grund hat man nun auch die Möglichkeit erarbeitet, dass Hausärzte oder Apotheken die Impfungen vornehmen. «Gut ein Dutzend Ärzte dürften diese Dienstleistung ab dem Mai anbieten, Zudem auch die Apotheke Moor auf dem Zaunplatz.» Während bei Letzterem die Anmeldung über den Kanton abgewickelt wird, organisieren die teilnehmenden Hausärzte ihre Termine selbst. In welchen Schritten die Impfung im Kanton Glarus vonstattengehen kann, hängt dabei zum grössten Teil von den vom Bund zur Verfügung gestellten Mengen ab. Auch beim zweiten Pfeiler der kantonalen Aktion hänge das Ausmass von externen Dienstleistern ab. «Wie viele und wie schnell wir die Resultate des gepoolten Testens erhalten, hängt von den Laboren ab», meinte Richard Weishaupt, Projektleiter Testung. Diese können aktuell die Resultate nicht so schnell liefern, wie es die Unternehmungen im Kanton gerne hätten. Dies sei auch der Hauptgrund, warum neben den Pilotprojekten sich noch nicht so viele Firmen an dieser Testung beteiligen. In den Schulen sei der Zeitdruck zum Glück nicht ganz so gross, erklärte Orsolya Bolla, Hauptabteilungsleiterin Gesundheit, so konnte man nach dem Pilotprojekt an der Kantonsschule bereits die Sekundarstufe im ganzen Kanton integrieren. «Als nächstes sollen auch die Berufsschulen einbezogen werden.» Dies stellt sich ein bisschen schwieriger heraus, da hier die Schüler nur wenige Tage in der Schule sind. «Neben dem Analysieren der Proben, ist auch die ganze Administration eine grosse Herausforderung.» Hier arbeite man mit dem lokalen Dienstleister «2Weeks» zusammen, der bereits in Graubünden gute und wichtige Erfahrungen sammeln konnte.

Neben den vom Kanton lancierten und organisierten Massnahmen appelliert Widmer aber auch an die Eigenverantwortung der Bürger. Und dies nicht nur für die eigenen Gesundheit, sondern zum Wohl aller. «Massnahmen wie Masken tragen oder Contact Tracing gelten weiterhin und auch für geimpfte Personen.»

Dieser Aufruf war gleichzeitig auch die letzte offizielle Handlung von Rolf Widmer, welcher nach 17 Jahren als Regierungsrat sein Amt diesen Monat niederlegt. Sein Nachfolger Benjamin Mühlemann bedankte sich bei Widmer für sein langjähriges Schaffen für Land und Leute und vor allem die Leistung in den letzten 13 Monaten als Gesundheitsdirektor und Kapitän durch den «Corona-Sturm».