In Zukunft „Solarplantagen“ auf Wiesen und Äckern

Die „Solarplantagen“ von DavidSolar produzieren auf Wiesen und Äckern Strom aus Sonnenlicht. Im Rahmen der 32. Glarner Messe in der linth arena sgu in Näfels, wurde das Projekt „innovation meets sun“ durch die Verantwortlichen von DavidSolar vorgestellt und präsentiert.



Sonnenschein für das Glarnerland: DavidSolar an der Glarnermesse (Bild: ehuber)
Sonnenschein für das Glarnerland: DavidSolar an der Glarnermesse (Bild: ehuber)

In seiner Eröffnungsrede erläuterte der Gemeindepräsident von Linthal, Hanspeter Zweifel, wie es zum Kontakt mit der Firma DavidSolar AG kam und was bis heute daraus resultierte. Fazit ist, dass im ehemaligen Gebäude der Firma Bebié in Linthal spezielle Maxon-Motoren für den Antrieb der Modulreihen montiert werden. Für die nachgeführten Gestellkonstruktionen dieser Solarmodule wird Holz eingesetzt. Die für diese Konstruktion eingesetzten Holzelemente werden bei der Firma Fridli Holz GmbH im Glarner Hinterlandhergestellt. Dafür wurde von der Firma DavidSolar speziell eine neue CNC-Fräsmaschine angeschafft, welche sich auch bereits im Einsatz befindet. Dieses Projekt mit einem hohen Wertschöpfungspotenzial wird neue Arbeitsplätze nach Linthal bringen, aber auch bestehende Arbeitsplätze erhalten.

Solarkraftwerke auf der grünen Wiese

Zielsetzung von DavidSolar ist die profitable Herstellung von Solarkraftwerken in der Schweiz, in Europa und weltweit. Erstmals werden Solarmodule förmlich auf die Äcker „gepflanzt“. Das für die Pfosten - welche ohne Beton in den Boden gepflanzt werden – verwendete Robinenholz (im Volksmund auch falsche Akazie genannt) ist gegen Fäulnis resistent und überdauert die Nutzungszeit eines Solarkraftwerkes. Geplant ist, diese Anlage nach zwanzig bis dreissig Jahren wieder abzubauen. Dabei bildet die Entsorgung der Tragkonstruktion kein Problem und es besteht keine Rückbelastung des Bodens. Die Wellen und Modulträger werden aus verleimten Fichtenholz gefertigt und gegen Feuchtigkeit geschützt. Die Ackerfläche zwischen den Modulreihen bleibt zu zwei Dritteln als hochwertige Landwirtschaftsanbaufläche erhalten. Die Ackernutzung liegt bei gut 67 % bei diesem System. Durch den Einsatz natürlicher Baumaterialien werden die Wiesen- und Ackerflächen nicht mit fremden Substanzen und Materialien belastet. Zurzeit ist ein Photovoltaik-Grossprojekt im Bundesland Bayern in Arbeit und sollte bis Ende des Jahres 2006 abgeschlossen sein. Die für diese Anlage benötigen Motoren werden in Linthal montiert und das benötigte Holz bei Fridli Holz iim Glarner Hinterland angefertigt. Die Leistung der rund52.000 Module liegt bei gut 3.315 Megawatt. Solarenergie benötigt nicht ausschliesslich Sonnenenergie, es genügt bereits das Tageslicht. Selbstverständlich ist die Leistung bei strahlendem Sonnenschein um einiges besser.

Vom Landwirt zum Energiewirt

Die Produktion von elektrischer Energie auf dem Acker geht Hand in Hand mit dem landwirtschaftlichen Anbau. Der Landwirt produziert auf einzelnen Streifen seiner Felder elektrischen Strom aus Sonnenlicht. Die Grünstreifen unter den Modulreihen werden zusätzlich genutzt. Zwischen den Modulreihen, welche sieben bis zehn Meter auseinander liegen, bleiben somit vier bis sechs Meter für die Landwirtschaft zum Bepflanzen. Solarplantagen sind so volkswirtschaftlich relevant und für den Landwirt erst noch Gewinn bringend. Somit produziert der Landwirt bei dieser Energiegewinnung auf seinem Acker zwei unterschiedliche Produkte nämlich elektrische Energie und Pflanzenanbau. Die Nachhaltigkeit spielt in diesem zukunftsorientierten Markt eine besondere Rolle. Dabei wird einen sorgfältigen Umgang und Einsatz der „endlichen“ Ressourcen“ höchste Aufmerksamkeit geschenkt. Mit der Anwendung der Gestelltechnologie aus Fichtenholz und unbehandeltem Robinienkernholz wird ein aktiver Beitrag für eine bessere Umwelt geleistete. Der Wertschöpfungsanteil der im Glarnerland erbrachten Leistung liegt bei knapp fünfzehn Prozent einer gesamten Solaranlage. Einen grossen „Brocken“ bilden die eigentlichen Module. Ziel von DavidSolar sei es deshalb in naher Zukunft als Generalunternehmen von Solarkraftwerken zu operieren und somit auch den Anteil der Wertschöpfung im eigenen Haus massiv zu erhöhen. Dies würde aber auch Linthal weitere Arbeitsplätze bescheren, denn die Module könnten dann bei der Firma SolarPlant Swiss AG hergestellt werden. Diese Firma hat bereits heute Sitz in Linthal und wird sich auf die Herstellung von Solarmodulen spezialisieren. Dies die Aussage von David Muspach, initiativer Inhaber von DavidSolar AG mit Sitz in Linthal.

Interessierte haben noch während der Glarner Messe Gelegenheit sich am Stand von DavidSolar anhand eines Originalmodells eins zu eins informieren zu lassen.