Inhaltsreiche Jubiläumsfeier des Forstvereins

Der Glarner Forstverein, der vom Oberförster bis zum Forstwartlehrling alle unsere zuverlässigen Betreuer des Waldes vereinigt, hat am letzten Freitag in Elm sein 100-jähriges Bestehen gefeiert, stolz auf seine Vergangenheit zurückgeblickt und ein Bekenntnis zur Fortführung seiner Arbeit abgelegt.



Inhaltsreiche Jubiläumsfeier des Forstvereins

Es war ein kurzweiliges, reichhaltiges Programm, das Oberförster Fritz Marti in Zusammenarbeit mit Förstern, Forstwarten und Forstwartlehrlingen auf die Beine gestellt hatte.

Im Bergsturzgebiet

Förster haben eine innige Beziehung zur Natur - und ihren Gefahren, denken wir nur an die Schutzwälder, die Lawinen und Steinschlag abhalten sollen. Und so galt denn der erste Teil der Feier dem Andenken an den Bergsturz von Elm von 1881, der ebenfalls an einem 11. September das Dorf heimsuchte.

Anni Brühwiler-Rhyner, Gattin des Elmer Försters Heinz Brühwiler, führte die zahlreichen Gäste durch das Bergsturzgebiet und schilderte lebendig, höchst kenntnisreich und detailliert das damalige Geschehen, auch wie es überhaupt zum Bergsturz gekommen ist, erwähnte Opfer und Gerettete. Und man staunte über die noch heute sichtbaren Zeugen der gewaltigen Kräfte, die beim Einsturz des Berges gewirkt und gewütet hatten. Ein besonders eindrückliches Mahnmal ist der Aeschenstein am Suworowweg, in dessen Umgebung weitere Brocken aus den grünen Wiesen herausschauen.

Eine zweite Besuchergruppe besichtigte unter der Führung von Ruedi Rhyner die Schiefertafelfabrik, in welcher auch mit Bildern ebenfalls an den Bergsturz erinnert wird.

Franz Hohlers „Steinflut“

Im Gemeindehaus dann las der Kabarettist und Schriftsteller Franz Hohler Passagen aus seiner Novelle „Die Steinflut“ vor, die der 1874 geborenen Katharina (Rhyner)-Disch gewidmet ist, jenem Mädchen, das den Bergsturz vorausgeahnt und damit überlebt hatte und deren Nachkommen noch heute im Elm leben. Hohlers Lesung riss mit, und man spürte, wie er sich ins damalige Geschehen eingefühlt hat und bewunderte die Umsetzung in treffliche Worte und Dialoge. Kein Wunder, dass er nachher viele seiner Bücher verkauften konnte. Hohler ergänzte sozusagen nahtlos die Ausführungen von Anni Brühwiler.

Forst-Gerätschaften

Man feierte dann das Jubiläum bei einem Nachtessen, begleitet von den Musikanten Wisi und Werni und der „Little Big Band“ der Glarner Musikschule. Im Gemeindehaussaal waren auch ältere und neuere Forstwirtschaftsgerätschaften ausgestellt, welche den technischen Fortschritt eindrücklich dokumentierten.

Grussworte überbrachten Regierungsrat Robert Marti, Chef des Departements Bau und Umwelt; der Elmer Gemeindepräsident Walter Elmer, auch in seiner Eigenschaft als Präsident des Glarnerischen Verbandes für Waldwirtschaft; Erica Zimmermann, Eidgenössische Forstinspektorin und als solche für den Kanton Glarus zuständig, und der Linthaler Förster Ruedi Zweifel. Marti, Elmer und Zweifel sprachen das Lob der von Fritz Marti verfassten Verbandsgeschichte, die im „Fridolin“ bereits letzte Woche vorgestellt worden ist. Wir fügen unserseits ein Lob hinzu: Hervorragende Bildauswahl und vor allem sorgfältig erarbeitete Bildlegenden: Man hat sich Mühe gegeben, die fotografierten Personen auch namentlich zu nennen.

Oberförster Fritz Marti hielt die Festansprache, in welcher er die wichtigsten Stationen des Vereins und des Glarner Forstwesens, das in den letzten 25 Jahren, seit dem Erscheinen der letzen Verbandsgeschichte aus der Feder seines Vorgängers Ernst Blumer, eine gewaltige Entwicklung, speziell auch in technisches Hinsicht, in der Waldbewirtschaftung und im Ausbildungswesen, genommen hat. Die Erfolgsgeschichte des Glarner Waldes müsse fortgeführt werden, betonte Marti. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Holz (mit bessern Preisen), müsse das Forstpersonal aber darauf achten, „dass es den Zustand unserer Wälder …nicht aus den Augen verliert.“