Ins Unbekannte aufbrechen

Aufbrechen, Reisen, Flüchten oder Daheimbleiben? Pfarrer Edi Aerni predigte über die verschiedenen Arten des Reisens und was er darüber in der Bibel und auf ChatGPT las.



Gross und Klein nahm am Badi-Gottesdienst in Netstal teil. (Foto: Käthi Müller)
Gross und Klein nahm am Badi-Gottesdienst in Netstal teil. (Foto: Käthi Müller)

Über 30 Leute – mehr als üblich bei einem Gottesdienst – durfte Pfarrer Aerni am Flüchtlingssonntag in der Badi Netstal begrüssen. «Und der Herr sprach zu Abraham: Ziehe hinweg aus deinem Vaterlande und aus deines Vaters Haus in das Land, das ich dir zeigen werde». Reisen kann einerseits Ferien bedeuten und andererseits auch Flucht vor Kriegen oder der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Schon in der Bibel wurde viel gereist, sei es um das Wort Gottes zu verkündigen, um Handel zu treiben oder z.B. beim Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Pfarrer Aerni ging bei seinem letzten Badi-Gottesdienst (er wird nächstes Jahr pensioniert) auch auf eine Zeitreise: Von der Bibel zum ChatGPT. Für den Kirchenboten «Reformiert.GL» durfte er ein Essay schreiben und stellte dabei ChatGPT ein paar Fragen übers Reisen. Im sprach- und textbasierten Chatbot mit der künstlichen Intelligenz (KI) erschienen bruchstückweise folgende Antworten wie z.B.: «Reisen ist zwiespältig und nicht für jeden gleich attraktiv oder wichtig. Es kommt darauf an, wie wir reisen und warum wir reisen.» Ein Schmunzeln löste das Zitat von Komiker Roberto Benigni aus: «Touristen sind Heuschrecken auf Rädern». Übrigens, nicht nur Menschen, auch Tiere «reisen». Sie fliegen oder schlüpfen in ihr Winterquartier oder «wandern» herdenweise zu neuen Futterplätzen.

Bevor die Gottesdienstbesucher die paar Schritte zum Brunch der «Taverna Thessaloniki» im Badi-Restaurant wanderten, lauschten sie noch den Klängen, die Dominik Berchten dem e-Piano entlockte und den Gottesdienst umrahmte.