Integration der „Zuzügler“

Unter dem Begriff „Zuzügler“ – der auf keine Fall negativ bewertet werden darf – sind neue Bewohnerinnen und Bewohner, welche sich das Glarnerland als neuen Wohnort oder auch als neue Heimat ausgewählt haben, zu verstehen. In einem Workshop nahm sich die Region GHS diesem aktuellen Problem an.



Gabriel Weber
Gabriel Weber

Mit über 1 000 Briefen wurden die sogenannten „ Glarus Süd Zuzügler“ zu einem ersten Workshop im Hotel Adler in Schwanden eingeladen. Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten dieser Einladung, weitere 40 haben sich schriftlich bedankt, konnten aber aus unterschiedlichen Gründen nicht teilnehmen. „Ein Rücklauf auf ein Rundschreiben von gegen acht Prozent ist ein grosser Erfolg“ so Gabriel Weber, Sekretär Region GHS, zu glarus24.ch. Der Workshop behandelte im Wesentlichen die Punkte Integration, Information, Betreuung und Dienstleistung. In vier Arbeitsgruppen, wurden diese Themen eingehend behandelt. Jeweils nach einer bestimmten Zeit rotierten die Gruppen, sodass sämtliche Teilnehmer/-innen über die Themen ihre Meinungen und Ideen einbringen konnten.


Information und Integration


Wie sich als erstes Fazit zeigte, ist vor allem die Information über Internet sehr beliebt, dabei wird aber angeregt, dass diese Quelle nur Sinn macht, wenn die Plattform ständig aktualisiert wird. Auch kristallisierte sich der Wunsch nach einer aktuellen Dokumentenmappe heraus, welche den Zuzüglern aber auch zugängig gemacht wird. Bei der Bewertung der bestehenden Informationsmöglichkeiten steht das Glarussell in Glarus an oberster Stelle. Ab und zu ein Treffen zwischen den Zuzüglern und den der einheimischen Bevölkerung würde ebenfalls sehr begrüsst. Dabei wäre die jeweilige Gemeinde gefragt, die mindestens einmal pro Jahr ein solches Treffen organisieren könnte. Dazu Weber „Es ist sehr gut, dass Anstrengungen unternommen werden, um neue Bewohner ins Glarnerland zu bringen, wichtig ist dabei aber, dass diese, wenn sie erst einmal hier wohnen, auch weiter mit Informationen versorgt werden“.

Betreuung und Dienstleistung

Auch hier wurde immer wieder der Wunsch nach einem jährlichen Zuzüglertag laut, wobei sich dieser nicht unbedingt nur auf die entsprechende Wohngemeinde beschränken sollte. In Anbetracht der geplanten Gemeindestrukturreform könnten aber diesen Tagungen eher Regional ausgelegt werden. Ein wichtiges Anliegen war, dass eine persönliche Begrüssung z.B. durch den Pfarrer oder den Gemeindevertreter das neue Beziehungsnetz erleichtern würde. Die meisten Zuzügler verlassen in der Regel ein bestehendes Beziehungsnetz und haben den ernsthaften Wunsch, im neuen Lebensabschnitt, in einer neuen Umgebung , ein neues Beziehungsnetz aufzubauen. Dies geht in der Regel aber nicht ohne Unterstützung, wie dies von den Teilnehmern/-innen immer wieder zu erfahren war.

Der „Fridolin“ hat wichtige Integrationsfunktion

Erstaunlich war, dass in allen vier Arbeitsgruppen immer wieder ein Thema speziell erwähnt wurde. Die Wochenzeitung „Fridolin“ hat eine wichtige Integrationsfunktion. Eine Teilnehmerin brachte es so auf den Nenner: “Bereits nach einigen Wochen mit der Lektüre „Fridolin“ habe ich mich ein wenig wie eine Glarnerin gefühlt“. Wie einer der Gesprächsleiter Hans Ruedi Zopfi, Filialleiter der GLKB in Schwanden, in diesem Zusammenhang betonte, sei dies nicht nur ein Kompliment sondern gleichzeitig auch eine Verpflichtung für die Verantwortlichen dieser Wochenzeitung.

Auf die Frage wie dieser Workshop zu beurteilen sei antwortete Herr Prewo, seit Februar aus Rottweil (Deutschland) nach Betschwanden angereist: „Ich finde dieser Anlass eine sehr gute Idee und hilft zusätzlich, sich im Glarnerland zu integrieren. Vor allem die direkten Wege und die freundliche Betreuung der Beamten ist für mich eine positive und erfreuliche Überraschung.“

Die Idee dieser Veranstaltung fand sehr gossen Anklang und die Verantwortlichen der Region GHS werden sich nun an die Arbeit machen, um die vielen guten Anregungen auch entsprechend umzusetzen oder im Detail zu behandeln.