Interview mit Fridolin Luchsinger



Grenzläufer Fridolin Luchsinger (Bild: ehuber)
Grenzläufer Fridolin Luchsinger (Bild: ehuber)

glarus24:Seit wann laufen Sie wettkampfmässig und wie sind Sie zu diesem Sport gekommen?

Fridli Luchsinger: Als Jugendlicher begann ich meine sportlichen Aktivitäten beim Turnverein Haslen. Mit 20 habe ich dann mit dem Laufen begonnen. Dazu gehört auch der Langlauf, welcher bei mir einen sehr grossen Stellenwert einnimmt. Im Sommer liegt der Schwerpunkt natürlich bei verschiedenen Läufen, darunter ganz weit vorn der Glarner Grenzlauf. Ich bin seit 30 Jahren ein begeisterter Läufer. Diese Sportart betreibe ich in erster Linie als Hobby. Der Langlauf – hier amte ich als Junioren-Trainer – ist für mich eine intensive Freizeittätigkeit.

glarus24: Der Grenzlauf wird schon seit vielen Jahren ausgetragen. Wie viele Grenzläufe haben Sie absolviert und wann sind Sie zum ersten Mal gestartet?

Fridli Luchsinger: Ursprünglich wurde dieser Lauf unter dem Titel „Marchelauf“ ins Leben gerufen. In Anlehnung an die alte Sage bezüglich dem Grenzstreit zwischen den Kantonen Uri und Glarus. Bei den ersten beiden Austragungen habe ich noch gefehlt. Erstmals ging ich im Jahre 1976 an den Start und habe bis heute keinen Lauf mehr ausgelassen. Ich kann also dieses Jahr mein 30-jähriges Jubiläum feiern.

glarus24: Der Grenzlauf wird in verschiedenen Kategorien durchgeführt. In welcher starten Sie? Wenn mit Partner: immer mit dem gleichen oder wechselnd?

Seit Beginn starte ich zusammen mit einem Partner. Während vielen Jahren war Jakob Marti aus Sool mein Laufpartner. Wir haben in dieser Zusammensetzung mehr als fünf Mal den Lauf gewonnen. Jakob Marti hält noch heute den Streckenreckord des Talläufers. Leider kann er Infolge einer Verletzung nicht mehr starten. Seit einigen Jahren bilde ich zusammen mit Peter Giger ein neues Team. Mein bisher schönstes Erlebnis war der Lauf 2003. In diesem Jahr bildete ich mit meinem Sohn Fridolin ein Team. Trotz dem hohen Altersunterschied haben wir es auf das Podest geschafft. Für die Jury war es nicht leicht uns in die richtige Alterskategorie einzuordnen. Seit ich an diesem schönen Lauf - heute Glarner Grenzlauf - teilnehme, habe ich zusammen mit meinem jeweiligen Partner immer einen Podestplatz erreicht.

glarus24: Der Lauf besteht aus zwei Strecken. Welche laufen Sie jeweils? Wechseln Sie ab und wenn ja, welche Strecke bevorzugen Sie?

Fridli Luchsinger: Mit Jakob Marti als Partner bin ich immer die Bergstrecke gelaufen. Später ein oder zwei Mal die Talstrecke, wobei mir die Bergstrecke eher zusagt. Die Talstrecke ist um einiges länger und weist ab und zu Streckenteile auf in denen man sich leicht erholen kann. Es ist aber zum Laufen eine sehr schöne Strecke. Bei der Bergstrecke geht es – wie der Name ja sagt – stetig bergauf. Diese Strecke ist recht „happig“ und geht gegen Ende schon in die „Knochen“.

glarus24: Was sind Ihre Bestzeiten auf den beiden Strecken?

Fridli Luchsinger: Meine Bestzeit für die Bergstrecke liegt bei 40 Minuten 50 Sekunden. In welchem Jahr ich diese Zeit gelaufen bin kann ich aber nicht mehr sagen. Meine schnellste Zeit für die Talstrecke liegt bei 61 Minuten. Bei diesem Lauf mit einem Partner zählt aber die Summe beider Läufer um auch erfolgreich zu sein.

glarus24: Was ist Ihre persönliche Meinung zu diesem Grenzlauf und welchen Stellenwert nimmt er – im Vergleich zu andern Wettkämpfen ein? Wie finden Sie die Organisation und das Umfeld dieses Anlassen? Was könnte Ihrer Meinung nach noch verbessert werden?

Fridli Luchsinger: Mir bereitet die Teilnahme an diesem Lauf nach wie vor sehr viel Spass und Freude. Solange meine Gesundheit es zulässt werde ich am Grenzlauf aktiv teilnehmen. Im Sommer bestreite ich einige Läufe, dies vor allem in der Region. Zum Beispiel, wenn es die Zeit zulässt, den Panixerlauf. Am vergangenen Sonntag habe ich am Wettkampf Bergün-Davos teilgenommen. Ein Lauf über 42 km und 1800 Höhenmetern. Von allen gestarteten Läufern erreichte ich den vierten Rang, für mich ein tolles Ergebnis. Als weitere Herausforderung habe ich im Jahre 2005 am VASA-Lauf teilgenommen. Gut 90 km auf den Langlaufskiern und zwar in der konventionellen Technik. Ein Riesenerlebnis und ein Sieg im Kampf gegen sich selbst. Zurück auf den Grenzlauf: einen grosser Dank gilt den neuen Sponsoren. Dank ihnen kann dieser traditionelle Lauf weiter bestehen und durchgeführt werden. Schade ist, dass die Anzahl der Teilnehmer stetig leicht zurückgeht. Um dem Trend der heutigen Zeit zu entsprechen, kann ich mir vorstellen, dass der Lauf durch den Einbau eines Bikerrennens an Attraktivität gewinnen könnte. Hier gäbe es sicher viele Möglichkeiten, welche zu überdenken wären.

glarus24 bedankt sich bei Fridli Luchsinger – dem unermündlichen 50er – für das lockere Gespräch und wünscht ihm weiterhin viel Erfolg und viel Freude beim Training von jungen Glarner Läuferinnen und Läufer.