Jede der 560 Orgelpfeifen bekommt ihren Klang

Am 4. Oktober wird die neue Orgel in der Klosterkirche des Klosters Mariaburg eingeweiht. Die Franziskanerbrüder bekommen sie zum 800-jährigen Bestehen ihres Ordens geschenkt. Momentan ist Adrian Göldi am Intonieren.



Die letzte und heikelste Aufgabe: Adrian Göldi stimmt jede einzelne der 560 Orgelpfeifen. (Bild; Irène Hunold)
Die letzte und heikelste Aufgabe: Adrian Göldi stimmt jede einzelne der 560 Orgelpfeifen. (Bild; Irène Hunold)

Die neue Orgel steht auf der Empore. Die Flügeltüren sind montiert. Die Montage ist abgeschlossen, bei welcher die Franziskanerbrüder wacker mitgeholfen haben: Sie legten Hand an, als es darum ging, das eine Tonne schwere Instrument mit Hilfe von Seilen hochzuziehen. Auch Bruder Josef, welcher Orgelstunden nimmt und dann auf der neuen Orgel als Orgasnist wirken wird, tat das Seine, damit es aufwärts ging mit dem ihm bald einmal vertrauten Instrument.

Jetzt steht noch die heikelste und zugleich letzte Aufgabe an: Die Intonation, die Feinabstimmung von Lautstärke und Klangfarbe. Das ist die Aufgabe von Adrian Gödli, der selber auch als Organisat in seiner Gemeinde Sennwald wirkt und bei der Orgelbaufirma Mathis als Orgelbauer arbeitet.

Das Intonieren zum Schluss

Der Intonateur ist froh, wenn er möglichst wenig gestört wird und sich so auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Er rechnet mit knapp zwei Wochen für das Intonieren dieser relativ kleinen Orgel. Er erzählt, dass jeder der 560 Pfeifen dem Krichenraum angepasst werden müssen – von der Lautstärke und von der Klangfarbe her. «Die Tonhöhe kann ich mit einem Stimmgerät stimmen, das ist wie eine moderne Stimmgabel», so Göldi. Die Klangfarbe aber, welche dem Instrument den Charakter vermittelt, erreiche er über die Arbeit mit seinem Gehör.

Die Franziskanerbrüder interessieren sich, was derzeit in der Klosterkirche vor sich geht und schauen immer wieder mal rein. Die Einschränkungen seien nicht gross, erzählt Bruder Antonio. Gebetet werde dann halt mal im Chor anstatt in der Kirche. Und für den öffentlichen Mittwochabendgottesdienst sei extra aufgeräumt worden. Mit Hilfe der elektronischen Orgel als Übergangslösung habe der Gottesdienst dennoch abgehalten werden können.

Im November öffentliches Konzert

Die Klosterbrüder freuen sich auf das grosse Geschenk, das genau am Tag des 800-jährigen Bestehens ihres Ordens eingeweiht werden kann. Den Anstoss dazu gab der Verein der Freunde des Klosters: Zusammen mit dem Klosterschulverein wurde gesammelt und auf Sponsorensuche gegangen: Für eine kleine, feine sich in den Raum der Klosterkirche harmonisch einfügende Orgel sollte gesammelt werden. Deshalb wird die Einweihungsfeier für all jene da sein, welche sich engagiert hatten.

Guardian Bruder Hans Lenz sagt: «Die vielen Spenden sind ein grosszügiges Zeichen der Verbundenheit zu unserer Gemeinschaft auf der Mariaburg.» Markus Kühnis, früherer Organist der Hilarius-Kirche in Näfels und heutiger Musikschulleiter der Musikschule Emmen, der die eigens gegründete Orgelkommission beraten hat, wird das Kollaudationskonzert gestalten: Er wird die Orgel spielen und vom Zuger Trompetentrio begleitet. Er verspricht ein stilistisch wie auch klanglich sehr abwehcslungsreiches Programm, «das die ganze Palette der Klangmöglichkeiten der neuen Orgel aufzeigen wird». Damit auch die Öffentlichkeit hören kann, wie die neue Orgel tönt, wird am 7. November ein Konzert für alle stattfinden.