Katholischer Frauen- und Mütterverein im Dornröschenschlaf

Die Zeichen standen definitiv auf Sturm! Was viele der anwesenden Mitglieder des Katholischen Frauen- und Müttervereins Netstal befürchteten, ist zum Glück aber nicht eingetreten. Wichtigste Message: Der Verein wird nicht aufgelöst! Er begibt sich lediglich in einen fünfjährigen Dornröschenschlaf. Werden in dieser Zeit keine Nachfolger für den Vorstand gefunden, wird das Vereinsvermögen karitativen Institutionen überwiesen.



Katholischer Frauen- und Mütterverein im Dornröschenschlaf

Der Katholische Frauen- und Mütterverein Netstal begibt sich in einen Dornröschenschlaf! Das zumindest haben die Teilnehmerinnen an ihrer kürzlich im Saale der Katholischen Unterkirche durchgeführten 85. Hauptversammlung mehrheitlich beschlossen. Es sollen allerdings nicht wie im Märchen der Gebrüder Grimm geschrieben, hundert Jahre daraus werden. Fünf Jahre hat der Verein sich Zeit gegeben, einen neuen Vorstand zu finden. Es braucht keinen Prinzen, welcher dem Dornröschen nach wenigen Jahren mit einem Kuss wieder Leben einhaucht, sondern drei bis vier engagierte und willige Frauen, die bereit sind, das Vereinsschiff wieder in ruhigere Gewässer zu führen. Das bestehende Vereinsvermögen geht in dieser Zeit zu treuen Händen und Verwaltung des Katholischen Kirchenrates. Findet der Verein in den kommenden fünf Jahren keine Nachfolge für den Vorstand, wird das Vereinsvermögen vollkommen aufgelöst und in mehreren Jahren in Raten zu 1000 Franken wohltätigen Institutionen zugeführt.

Fehlender Nachwuchs


Zentrales Thema der Hauptversammlung war die Demission des gesamten Vorstandes. Während vielen Jahren wurde der Verein von der charismatischen und engagierten Leiterin Margrit Obrist straff zum Wohle des Vereins geführt. Das bei Vereinen und Institutionen in der heutigen Zeit bekannte Übel des fehlenden Nachwuchses wäre nun beinahe dem über viele Jahre zum Wohlwesen der Gemeindebevölkerung von Netstal tätigen Katholischen Frauen- und Mütterverein zum Verhängnis geworden. Trotz eifriger, aber vergeblicher Suche nach geeigneten Nachfolgerinnen für den Vorstand wurde man nicht fündig. Die Vorstandsmitglieder Margrit Obrist (Vereins-Vorsitzende), Sonja Marti (Kasse), Jacqueline Leuzinger (Protokoll) und die Beisitzerin Jeanette Riedi sahen deswegen keinen anderen Ausweg mehr, als die Flinte ins Korn zu werfen und ihre Demissionen aus dem Vorstand bekannt zu geben. Da weder im Vorfeld noch an der Hauptversammlung selbst niemand daran interessiert war, ein Vorstandsmandat zu übernehmen, wäre der Verein in diesem Moment faktisch und von Gesetzes wegen eigentlich aufgelöst gewesen. Mit dem «Dornröschenvorschlag» hat sich der Verein nun aber Zeit geben, neue Vorstandsmitglieder zu finden. Wir wünschen dazu viel Erfolg. Versprochene Unterstützung findet der Verein bei Melanie Kistler, Präsidentin des Katholischen Frauenbundes des Kantons Glarus, welche bei Bedarf als Coach den Netstaler Frauen ihre Dienste anbietet. Der Frauen- und Mütterverein bleibt notabene mit allen Rechten und Pflichten weiterhin Mitglied des Frauenbundes.