Keine Immobilienblase im Kanton Glarus zu erwarten

An der Hauptversammlung des Hauseigentümerverbandes Glarnerland in Näfels wurden alle Traktanden diskussionslos verabschiedet. Zu Beginn hielt Ansgar Gmür, Direktor HEV, ein Referat über «Immobilien und Wohnen – wie weiter?»



Keine Immobilienblase im Kanton Glarus zu erwarten

Der Hauseigentümerverband sei ein Interessenverband, der die Anliegen seiner Mitglieder vertrete, erklärte Präsident Hans Schnyder an der Hauptversammlung des Hauseigentümerverbandes (HEV) Glarnerland vom Donnerstag in Näfels. «Der Hauseigentümer ist sesshaft, zahlt hier Steuern, ist ein Teil der Gesellschaft und somit Garant für die Wohlfahrt», fuhr er fort. Der Hauseigentümer sei zudem ein Garant für die Bauwirtschaft, denn schweizweit würden 28 Milliarden Franken für Renovation, Erneuerungen und Neubauten eingesetzt. Noch immer befinde sich die Schweiz mit einem Wohneigentum von 37 Prozent am Schluss der Rangliste. Im Kanton Glarus sieht es mit 47 Prozent Eigentum etwas besser aus. Die Bedingungen auf dem Kapitalmarkt seien schon lange nicht mehr so gut gewesen wie heute. Das habe allerdings den Nachteil, dass sich Personen eine Immobilie leisten, die es eigentlich gar nicht vermögen. Solange die Zinsen so tief bleiben, gehe das gut.

HEV macht auch Rechtsberatung


Schnyder meinte weiter, dass man im Kanton Glarus noch nicht mit einer Immobilienblase rechnen müsse, obwohl in Glarus Nord ein Bauboom feststellbar sei. «Ich hoffe nicht, dass es hier ein Überangebot gibt», fuhr er fort, aber durch die Zuwanderung könnte dies verhindert werden. Anders sieht es leider in Glarus Süd aus, wo praktisch kein Markt stattfinde und eine miserable Nachfrage nach Wohneigentum bestehe. Viele Liegenschaften seien dort zu hoch bewertet und zu hoch belastet. Dadurch müssten zu hohe Vermögensteuern bezahlt werden. Schnyder erwähnte abschliessend, dass die Rechtsberatung des HEV neu durch das Büro Müller, Speich und Partner betreut wird.

Geschäftsstellenleiterin Andrea Gisler konnte mitteilen, dass sich die Mitgliederzahl bei konstanten rund 2890 Personen bewegt. Die Geschäftsstelle offeriert auch Rechtsberatungen, engagiert sich zudem beim paritätischen Wohnungsabnahmedienst und der Schlichtungsbehörde in Mieterangelegenheiten.

Keine Diskussionen

Die statutarischen Geschäfte der Hauptversammlung wurden diskussionslos gutgeheissen. Zu Beginn der Versammlung referierte Ansgar Gmür, Direktor des schweizerischen HEV; über das Thema «Immobilien und Wohnen – wie weiter?». Im Blick auf den Immobilienmarkt im Kanton Glarus konnte er feststellen, dass hier die Preise – im Vergleich etwa zu Zürich – noch moderat seien. So beträgt der Durchschnittspreis für ein Eigenheim mit 4½-Zimmern in Glarus Nord 856 000 Franken, in Glarus 824 000 und in Glarus Süd 727 000 Franken. Die Mietzinsen betragen für die gleiche Grösse durchschnittlich 1140 Franken in Glarus Nord, 1140 Franken in Glarus und 1100 Franken in Glarus Süd.