Kinder- und Elternklub Ennenda: Gar grosse Aufgaben stehen an

Kinder- und Elternklub tönt nach Spiel, erlebnisreichem Zusammensein, Plaudern, Geschichten erzählen, lockerem Gedankenaustausch, Erledigen von Vereinsgeschäften, Verpflichten ausgebildeter Spielgruppenleiterinnen und praktisch sorgenfreiem Verweilen. Aktuell trifft beim Kinder- und Elternklub nur ein Teil zu, stehen doch grosse Änderungen mit erfreulichen Vorbedingungen an.



umfassende Neunutzung bestens. (Bilder: Peter Meier) Andrea Fäs präsidiert den Vorstand des Kinder- und Elternklubs Ennenda.
umfassende Neunutzung bestens. (Bilder: Peter Meier) Andrea Fäs präsidiert den Vorstand des Kinder- und Elternklubs Ennenda.

Der Initiative von Andrea Fäs seit 2011 präsidierte Vorstand hat einiges vor, das mit grossem Aufwand verbunden ist. Es geht um den Wechsel von der Dorfstrasse an die Hintere Villastrasse und damit den Bezug der ehemaligen Kinderkrippe. Die wurde aufgelöst. Das Gebäude – sehr ruhig und abseits des Durchgangsverkehrs gelegen – ist für eine Neunutzung und die Verwirklichung aktueller Projekte prädestiniert.

Das Werden des Kinder- und Elternklubs


In der ersten Hälfte 1987 wurde der Verein gegründet. Erste Präsidentin war Myrta Giovanoli. Bei der Gründung hiess der Verein «Eltern plus»; 1997 wurde dann daraus der Kinder- und Elternklub Ennenda. Inhaltlich erfuhr die einst begonnene Arbeit keine Änderung. Die Zielsetzungen wurden in wenigen Artikeln zusammengefasst: Förderung des Erfahrungsaustauschs zwischen Eltern von schul- und vorschulpflichtigen Kindern; Durchführung von Kursen, geselligen Anlässen, Vorträgen, Diskussionsabenden und anderem. Die Verantwortlichen haben sich zum Ziel gesetzt, Kindern im Vorschulalter (genauer ab zweieinhalb bis fünf Jahren) eine geeignete Betreuung anzubieten und für diese Aufgabe ausgebildete Fachfrauen anzustellen. Zu diesem Zweck betreibt der Verein die Spielgruppe. Die Finanzierung erfolgt durch Mitgliederbeiträge, Spenden und Aktionen, deren Erlös dem Betrieb zufliesst. Interessierte können Mitglied werden und als Passive dabei bleiben. In zwei weiteren der insgesamt zwölf Artikel sind die Aufgaben der Vereinsversammlung geregelt. Dem Vorstand sollen fünf Personen angehören, die Spielgruppenleiterinnen gehören diesem Gremium mit beratender Stimme an. Mit 25 Franken ist der Mitgliederbeitrag für Aktive sehr bescheiden, Passive bezahlen einen Fünfliber weniger. Für den Besuch der Spielgruppe werden einmal pro Quartal kostendeckende Beiträge in Rechnung gestellt.

Zu Heutigem


In den seit der Vereinsgründung benützten Räumen ist es zusehends enger geworden. In jeder Gruppe weilen regelmässig acht bis zehn Kinder, immer morgens während zwei Stunden. Einige kommen an zwei Tagen, andere nur einmal pro Woche. Die Bedeutung der Spielgruppe und damit auch die Anerkennung dieser Arbeit, ist markant gewachsen. Die Kinder lernen, sich in der Gruppe zurechtzufinden; ihre Selbstständigkeit wächst; sie lernen einen möglichst konfliktfreien Umgang oder mit Streit umzugehen; sie können den eigenen Wortschatz erweitern – was für Kinder mit Migrationshintergrund ebenso wesentlich wie notwendig ist; sie lernen die zukünftigen 7Gschpändli» im Vorschulalter kennen; sie lernen was Zuhören, Argumentieren und Helfen bedeuten; befassen sich mit Geschichten, malen, werkeln; gehen da- und dorthin und wachsen damit in eine gewisse Selbstständigkeit hinein.

Damit die Zusammengehörigkeit gestärkt wird und die mitbeteiligten Eltern in die Aktivitäten einbezogen sind, werden – neben der obligaten Hauptversammlung – regelmässig ein Familienanlass (da war man auch schon mit den legendären Packziegen unterwegs), Spieltage, kleine Abenteuer im Freien, Flohmärkte, ein Frauenzmorged mit jeweils einem Vortrag zu einem aktuellen Thema (Kindernotfälle, Farb- und Stilberatung, usw.), Betreiben eines Verkaufsstandes an der Dorfkilbi, Bastelnachmittag im Herbst, Kasperlitheater angeboten.

Die Müsliburg


Das grosse Haus befindet sich an der Hinteren Villastrasse. Weil die Kinderkrippe ihren Betrieb aufgab, musste vom Besitzer, dem Hilfsverein Ennenda, eine neue Nutzungsmöglichkeit gesucht werden. Für den initiativen, dringend neue Räume suchenden Kinder- und Elternklub bot sich hier eine perfekte Möglichkeit. Gespräche zwischen Andrea Fäs und Jakob Trümpi, damaliger Präsident des 1845 gegründeten Hilfsvereins, wurden im April und Mai dieses Jahres geführt. Sie verliefen sehr positiv. Der Hilfsverein zeigte sich erfreulicherweise rasch bereit, einer sinnvollen Umnutzung zuzustimmen. Im Juli 2013 wurde von acht Personen mit der Projektarbeit gestartet. Die gaben dann mächtig Gas. Die entsprechende Hauptversammlung fand statt und führte zur Übertragung der Kompetenzen an sechs neue Vorstandsmitglieder aus der Projektgruppe. Nun steht das neue Konzept samt Neunutzung der Räumlichkeiten. Die dringend notwendige Sanierung und die Finanzierung werden mit viel Optimismus angepackt, sodass spätestens im Januar 2015 alles bezugsbereit sein soll. Zudem wurde am 10. Dezember mit einem Adventfenster samt Präsentation des Projekts die Bevölkerung sensibilisiert.

Besitzer des Hauses bleibt der Hilfsverein.

Dem beneidenswert kreativ planenden und wohl auch alles realisierenden Vorstand schwebt der Aufbau eines Gemeinschaftszentrums vor, das möglichst vielseitig genutzt werden kann. So darf man dereinst wohl von «Neuem Leben in alten Mauern» reden. Die Initianten denken an den Aufbau eines Cafés und eines öffentlichen Mittagstisch, an die Nutzung eines Raumes für Acht- bis Zwölfjährige, in dem gespielt oder Schularbeiten erledigt werden. Sie denken an Bastel- und Werkangebote und an Nutzung durch Dritte für Schulungen und Anlässe. Diverse Räumlichkeiten werden vermietet. Eine Fotografin hat sich bereits eingemietet. Der Kantonale Verein für Tagesfamilien wird seine Geschäftsstelle einrichten, ebenso die Frauenzentrale. Eine kleine Praxis für Homöopathie und Naturheilkunde ist ebenfalls eingezogen. Und für die Spielgruppen hat es natürlich im ersten Stock genügend Platz.