Kirchgemeindeversammlung Ennenda

Nach dem Gottesdienst zum 1. Advent trafen sich die Stimmberechtigten zur Behandlung der traktandierten Geschäfte im Chilcheträff. Entschieden wurde durchwegs im Sinne der Behörde. Verweilen konnte man beim offerierten Apéro und am Weihnachtsmarkt des Kirchlichen Arbeitskreises.



Walter Hefti
Walter Hefti

Den Gottesdienst gestalteten das Pfarrehepaar Iris Lustenberger und Peter Hofmann und der von Magdalene Mattenberger dirigierte Kirchenchor in ganz besonderer Weise aus. Thema war: «Deine Krippe glänzt schon hell und klar». Es wurden anforderungsreiche Werke von Thomas Mattenberger, Hugo Distler, Tomàs Luis de Victoria, Frank Martin und Paul Müller gesungen. Ruth Illi begleitete an der Orgel.

Kirchenratspräsident Walter Hefti hatte Verschiedenstes mitzuteilen. Er erwähnte die Demission der ehemaligen Sekretärin Beatrice Etter nach einjährigem, engagiertem Wirken und stellte die Nachfolgerin Hildi Helbling vor, die sich bereits bestens eingearbeitet hat und über eine breite Erfahrung verfügt.

Zum Projekt Generationenkirche äusserte sich Mathias Nobs. In der kantonalen Projektleitung ist er für die Region Glarus mit ihren Kirchgemeinden Glarus-Riedern, Netstal und Ennenda zuständig. Er wirkt zudem in der Arbeitsgruppe der Ennendaner mit. Er zeigte auf, dass sich die Kirche im Umbruch befindet. Die Zahl der Mitglieder sinkt deutlich, ein Bedeutungsverlust ist spürbar. Der Bezug zur Kirche, damit auch der Identität, ist geschwunden. Vielleicht ist das der Schnelllebigkeit und Hektik unserer Gesellschaft zum Teil zuzuschreiben. Spürbar wird die Suche nach Rückzug und Ruhe. Das Projekt stellte Mathias Nobs als Reformprozess vor. Ziel ist eine Neupositionierung der Kirche im Heute.

Es sollen neue Kontaktformen entstehen. Deshalb wurden viele Leute mit Zielgruppengesprächen nach ihren Bedürfnissen und Erwartungen befragt. Analysiert werden zudem die Angebote der eigenen Kirchgemeinde. Damit habe man sich, so Nobs, intensiv auseinandergesetzt. Stärken und Schwachpunkte kristallisierten sich heraus.

Es soll möglich werden, bewährte Angebote zentral anzubieten und damit Ressourcen besser zu nutzen. Dieses spannende Auseinandersetzen wird bis Ende 2016 andauern. Dann kann wieder informiert werden. In Ennenda – dies als Antwort auf eine konkrete Frage – laufen die Bereiche Kirchenchor, Mittagstisch für Senioren und Tätigkeit der Kirchlichen Arbeitsgruppe mit dem Bazar zur Adventszeit optimal.

Die Kirchgemeinde feiert am 10. Januar des kommenden Jahres ein ganz besonderes Jubiläum. Das Geläute besteht seit 111 Jahren. Die Pfarrfamilie, vor allem Sohn Linus, hat sich mit dem Geläute intensiv auseinandergesetzt – mit den Inschriften auf den Glocken und der Läutordnung. Pfarrerin Iris Lustenberger zeigte die Abgestimmtheit und den Einsatz des Geläutes zu verschiedenen Tageszeiten, kirchlichen Anlässen und anderem auf. Sie ist der Ansicht, dass ein subtileres Einsetzen der verschiedenen Glocken durchaus Sinn macht. Eine geringfügige Änderung der Läutordnung wird durch den Kirchenrat diskutiert. Nach dem Gottesdienst am 10. Januar wird im Singsaal der Schule ein Film zu diesem Jubiläum gezeigt. Unter anderem werden Leute aus dem Dorf zu Worte kommen.

Weil die Geschäfte der Herbst-Synode (einheitliche Entlöhnung der Kirchenmusiker, Fusion der Kirchgemeinden Obstalden – Filzbach mit Mühlehorn, Budget 2016) in der Presse ausführlich genug Erwähnung gefunden haben, verzichtete der Präsident auf vertiefende Erläuterungen. Die Predigt vor der Herbst-Synode des kommenden Jahres wird unser Pfarrehepaar halten.

An den Schiebetüren des Chilcheträffs Glärnischbligg und den Böden zwischen dem Aussen- und Innenteil sind grössere Schäden entstanden. Die Besitzverhältnisse dieses Treffs sind nach wie vor nicht ausdiskutiert. Die Kirchgemeinde möchte sie im Stockwerkeigentum erwerben, die politische Gemeinde wartet mit dem Entscheid ab, bis man weiss, wie es um die Zukunft des Gesamtkomplexes Gesellschaftshaus dereinst aussehen wird. Immerhin wird wegen der anstehenden Sanierung im Budget 2017 der Gemeinde Glarus ein Betrag aufgenommen. Einigen konnte man sich nach unliebsamem Hin und Her über die Verlegung des Kirchenarchivs vom Gemeindehaus ins Buchholz Glarus.

Und zum Schluss seiner Ausführungen dankte der Präsident allen, die sich stets nachhaltig und engagiert für die Belange der Kirche einsetzen.

Traktandierte Geschäfte

Das Budget 2016 weist bei Ausgaben von 610 960 Franken und Einnahmen von 603 050 Franken einen Aufwandüberschuss von 7910 Franken aus. Einzelne Positionen erläuterte Kirchengutsverwalter Fritz Weber. Der Steuerertrag wird sich voraussichtlich auf 580 000 Franken belaufen. Ohne Wortmeldungen wurden das Budget und der Steuerfuss von zehn Prozent fürs kommende Jahr gutgeheissen.

Benützt wurde das Traktandum «Umfrage». Einiges drehte sich um die in der Kirche installierte Höranlage. Was passt, was nicht ? Es gab ein kleines Hin und Her, gefolgt von durchaus sinnvollen, zielgerichteten Empfehlungen.

Kurz vor Mittag war alles behandelt. Ein Gedankenaustausch beim offerierten Apéro und der Besuch des Weihnachtsmarktes des Kirchlichen Arbeitskreises luden zum Verweilen durchaus ein.