KISS-Tagesausflug

Wenn Engel reisen, lacht bekanntlich der Himmel, und wir von KISS müssen wohl Engel sein, denn kürzlich strahlte für uns 52 Reisenden die Sonne vom Himmel, als wir zur Nostalgiefahrt einstiegen. Ruedi Schmid holte mit seinem alten Postauto jede und jeden praktisch vor der Haustüre ab – oder wenigstens in nächster Nähe.



KISS-Tagesausflug

Von Ziegelbrücke bis Linthal steuerte er die entsprechenden Wohngebiete an, und zwängte sein nostalgisches Gefährt in manches enge Gässlein im Glarnerland – meistens auch wieder hinaus!

Auch ein freundliches «Düüdaadoo» durfte ab und zu nicht fehlen. Weder Sicherheitsgurte noch Klimaanlage gab es, dafür einen sympathischen Schaffner, der bei jeder Haltestelle ausstieg, um jeden neuen Passagier per Händedruck willkommen zu heissen. Köbi Schiesser liess es sich nicht nehmen, und amtete als Empfangskomitee in weissem Hemd mit Krawatte, polierten Schuhen und steifer Schaffner-Mütze.

Unser erstes Ziel war der Bergli-Stüber. Chauffeur Ruedi steuerte sein Nostalgie-Postauto gekonnt durch die Windungen der Klausenpass-Strasse. Beim «Bergli» gab es einen Halt für die Leute, die den Weg zum Bergli-Stüber unter die Füsse nehmen wollten, die andern genossen eine Passfahrt mit Ruedi auf den Urnerboden. Köbi Schiesser wusste als waschechter «Lintheler» einiges zu erzählen über die Geschichte des einzigartigen Wasserfalls. Die Linthaler wollten ursprünglich diesen Platz als geheimen Kraftort für sich beanspruchen, aber dank unserer globalisierten Welt ist mittlerweile ein Touristenmagnet daraus geworden, sehr zum Leidwesen einiger alteingesessener Bürger!

Beim zweiten Ziel winkte uns ein feines Mittagessen im Hotel Tödi zuhinterst im Glarner Süden. Hier erfuhren wir einiges über dieses Hotel, das seine erste Blütezeit in den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts erlebte, als das Bad Stachelberg eröffnet wurde und viele prominente Gäste Ausflüge per Kutsche ins Hotel Tödi unternahmen.
Damals gab es auf der Bahnstrecke Paris–Linthal sogar Extrawaggons für die Gäste vom Bad Stachelberg!
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 hatte grossen Einfluss auf die Gästebelegung des Hotels. Trotz dem Schwerpunkt Landwirtschaft mit dem Angebot «Molkenkuren» kamen immer weniger Gäste, und der Unterhalt des Hotels wurde zunehmend zu einer Belastung.
Durch den Bau des Linth-Limmern-Kraftwerkes in den 50er-Jahren und dem Grossbauprojekt Pumpspeicherwerk Linthal 2015 und dem Umbau durch die AXPO erfuhr das Hotel Tödi neuen Aufschwung.
Unser Reiseführer Köbi Schiesser wusste viel Interessantes zu erzählen, ist er doch in diesem Hotel aufgewachsen. Es blieb nicht ganz verborgen, dass in den Worten über die Geschichte des Hotels Tödi doch etwas Wehmut mitschwang.

Das Hotel ist bekannt für seine gute Küche, und dies nutzten nicht nur wir, auch sonst kamen an diesem Tag viele Gäste, und das Personal hatte alle Hände voll zu tun.
Alle Hände voll zu tun hatte auch Monika Waldvogel-Zweifel, die alles organisiert, vorbereitet, reserviert und koordiniert hatte. Wir wurden hervorragend betreut, zeitnah informiert und dank farbigen Punkten auch mit dem richtigen Menü bedient. Monika ist die gute Seele und immer froher Natur!
Auch Monika ist ursprünglich eine «Linthelerin», und sie und Köbi sind der festen Überzeugung, dass Linthal die schönste Gemeinde weit und breit sei!

Chauffeur Ruedi brachte mit seinem alten, aber sich noch in erstklassigem und gepflegtem Zustand befindenden Postauto und manchem «Düüdaadoo» die muntere Schar wieder bestens nach Hause.

Es war sehr schön, sehr gut und sehr gefreut!
Herzlichen Dank an alle, die zum guten Gelingen dieses Tages beigetragen haben!