Klassische Musik in der „Zigerribi“

Bereits zum zweiten Mal fand am vergangenen Wochenende die Darbietung „Musik zu kulinarischen Köstlichkeiten mit Daniel und Vilma Zbinden sowie Ricardo Gatzmann“ statt. Dabei wurden Stücke aus der Literatur Klavier zu vier Händen sowie aus derjenigen für Klarinette und Klavier vorgestellt.



Daniel mit Vilma Zbinden sowie Ricardo Gatzmann waren die Ausführenden des Konzerts. (Bild: msteinmann)
Daniel mit Vilma Zbinden sowie Ricardo Gatzmann waren die Ausführenden des Konzerts. (Bild: msteinmann)

Im gemütlichen Rahmen etwas Feines essen und dazwischen Musik dargeboten zu bekommen, das lockte wiederum einige Interessierte in die „Zigerribi“. Die Fasnacht konnte sie derweil nicht von ihrem Vorhaben abbringen.

Des Konzerts erster Teil

Recht bekannt ist die vierhändige Klaviersonate in D-Dur von Mozart, deren drei Sätze das Ehepaar Zbinden auf dem „Sterling“-Klavier zum Besten gab. Romantisch wurde es bei der Romanze op. 94 für Klarinette und Klavier von Robert Schumann, bei der Vilma Zbinden den Klavierpart übernahm und Ricardo Gatzmann auswendig spielend und mit Ganzkörpereinsatz die Möglichkeiten seines Instruments ausreizte. Schwarz gekleidet und mit viel Musikalität ausgestattet, entlockte er ihm die Nuancen und Facetten, die das Stück zum Hörerlebnis werden liessen. In einer knappen halben Stunde verzehrte man Zigerbrüüt oder Zürcher Geschnetzeltes, nippte man am Rotweinglas oder am profanen Mineralwasser und tauschte die neusten Geschichten aus.

Des Konzerts zweiter Teil

Edward Elgars „Liebesgruss“ gab den Startschuss für den zweiten Teil, Klarinette und Klavier also, und allemal wurde es den Anwesenden recht romantisch zumute. Den litauischen Nationalkomponisten Ciurlionis werden die wenigsten gekannt haben. Daniel Zbindens Frau Vilma ist geborene Litauerin, und von daher gehört so ein Stück natürlich mit ins Programm. Daniel spielte den zweiten Satz einer seiner Sonaten solo. Fritz Kreislers „Schön Rosmarin“ für Klarinette und Klavier (Vilma Zbinden) brachte fröhlichen Pep in die Veranstaltung. Zwei „Slawische Tänze“ von Antonin Dvorak, wiederum vierhändig, hielten die Zbindens auf Trab. Nach einer kurzen Pause ging man über zu drei „Spanischen Tänzen“ von Moritz Moszkowski, wobei Daniel Zbinden wiederum den Bass hörbar machte und Vilma die hohen Lagen. Den „Karneval von Venedig“ von Paganini kennt man, weil sich darin der Schlager „Mein Hut, der hat drei Ecken“ versteckt, was den Teil des Publikums, der mit dieser Tatsache unvertraut war, aufhorchen liess.

Bereits bei allen Schweizer Konzerten haben die Zbindens „Die Nachtigall“ von Johannes Brahms zelebriert, so auch an diesem Abend. Dies war die erste Zugabe, als zweite folgte das „Minnespiel“ des Romantikers Heinrich Hofmann, der etwas in Vergessenheit geraten ist. Ricardo Gatzmann machte aus der Sopranstimme einen Klarinettenpart, was dem Stück gut bekam. Dieses Konzert wurde sowohl am Samstag als auch am Sonntag dargeboten.