König Oswald verteidigt die Krone

Am 7. Glarner Schachtag setzte sich der Favorit Oswald Bürgi gegen starke Konkurrenz durch und holt sich überlegen den Titel des Glarner Schnellschachmeisters.



Die Sieger des Schachtags 2014 von links: Hans Joller (3.)
Die Sieger des Schachtags 2014 von links: Hans Joller (3.)

Schachbrett, Schachbrett an der Wand, wer ist der Schnellschachmeister im Glarnerland? Märchenhafte Wahrsagerkünste brauchte man vor dem Turnier nicht, um den viermaligen Titelträger Oswald Bürgi als Favoriten zu identifizieren, märchenhaft ist eher Bürgis Siegesserie am Glarner Schachtag, die er auch an diesem Glarner Schachtag fortsetzte. Zum fünften Mal in sechs Jahren gelang dem Ennendaner alles nach Plan. War Bürgi zur Turniermitte noch in Begleitung der beiden anderen Titelträger Martin Dürst und Veliu «Willi» Belul, so demonstrierte Oswald Bürgi in der zweiten Turnierhälfte Ausdauer. Während Dürst und Belul nach Niederlagen zurückfielen, punktete Bürgi munter weiter und lag vor der letzten Runde vorentscheidend mit einem Punkt Vorsprung in Führung. Gegen Edwin Lampacher hätte Bürgi ein einfaches Remis für den Turniersieg genügt, aber öd remis schieben ist nichts für Könige – Bürgi spielte auf Sieg. Die Strategie ging auf und bescherte Bürgi den erneuten Titel als Glarner Schnellschachmeister. Auf das «Stägeli» kletterten auch Tomas Sach, der in der Schlussrunde Martin Dürst niederrang, und dem als Nr. 2 gesetzten Hans Joller.

Der Schachtag: ein kleines Schachmärchen


Die 26 Teilnehmer am Glarner Schachtag erlebten ein gut organisiertes Tagesturnier, das im Hotel Stadthof in Glarus in angenehmer Atmosphäre über die Bühne ging. Von den Junioren bis zum Veteranen waren alle Altersklassen und auch verschiedene Stärkeklassen vertreten. Den Preis als bester Junior sicherte sich Mathis Sulzer in seiner ersten Teilnahme am Schachtag. Es zeigt sich, dass die kontinuierliche Nachwuchsarbeit Früchte trägt, und es gelingt, die jungen Spieler an das Turnierniveau heranzuführen. Mit Thomas Kraus, der schon als Schiedsrichter beim Zürcher Grossmeisterturnier tätig war, hat der Glarner Schachtag eine sachkundige Turnierleitung, begleitet von einem eingespielten OK. Dennoch bleibt der Glarner Schachtag ein Turnier, bei dem die Freude am Schach wichtiger ist als Geldpreise. Gerade dies schätzen viele Teilnehmer und sind in den letzten Jahren eigentliche Stammgäste geworden. Und wenn sie noch nicht Matt gegangen sind, spielen sie heute noch.

Schlussstand


1. Oswald Bürgi, Ennenda, 6,5 Punkte
2. Tomas Sach, Rapperswil, 5,5 Punkte
3. Hans Joller, Wetzikon, 5,0 Punkte
4. Peter Wahl, Galgenen, 5,0 Punkte
bester Junior: Mathis Sulzer, Mollis, 2,0 Punkte
(26 Teilnehmer)