Kolumne: Man darf, muss aber nicht

Weihnachten: Stressiger Konsumwahnsinn oder einfach ein Fest der Freude und Hoffnung? Die Diskussionen darüber sind auch dieses Jahr entflammt.



Die Vorfreude auf Weihnachten ist nicht bei allen gleich gross. (Bild: mb)
Die Vorfreude auf Weihnachten ist nicht bei allen gleich gross. (Bild: mb)

Auf «20 Minuten online» sind die Resultate einer Strassenumfrage zu lesen. «Lichterketten, festlich geschmückte Tannenbäume und fröhliche Weihnachtslieder: Gefühlt die ganze Schweiz ist völlig im Weihnachtsfieber. Doch nicht alle empfinden die gleiche Vorfreude auf das bevorstehende Fest», heisst es da. Die nicht repräsentative Strassenumfrage habe auch Schattenseiten aufgezeigt.

Eine Frau kritisiert zum Beispiel, dass in der Weihnachtszeit alle plötzlich nett und sozial seien. Dies sei eher «fake» und aufgesetzt. Ein junger Verkäufer stört sich daran, dass viele Leute kurz vor Weihnachten so gestresst seien. Eine Kollegin von ihm meint, die Sonntagsverkäufe sollten abgeschafft werden. So hätten auch Detailhandelsangestellte mal an einem Sonntag frei. Schülerinnen und Schüler erzählen, dass sie nicht wirklich entspannen könnten, weil nach Weihnachten wieder Prüfungen anstünden. Weitere nerven sich über den Konsumwahn an Weihnachten. Es sei sinnvoller, seinen Liebsten während des Jahres etwas zu schenken.

Ergänzt werden die Resultate mit einer Grafik. 3393 Leute haben auf die Frage geantwortet: «Magst du Weihnachten?» 30 Prozent sagen: «Ich mag Weihnachten.» 24 Prozent sogar: «Ja, ich liebe Weihnachten.» 21 Prozent finden es «etwas unnötig, aber okay». 15 Prozent der Antwortenden sind Weihnachten egal, und 10 Prozent hassen das Fest.

Die Mehrheit der Antwortenden mag also Weihnachten an sich, doch gibt es erhebliche Kritik am Konsum und am Stress, der mit der Feier verbunden ist. Doch machen wir uns den nicht selbst? Wer sagt denn, dass wir an zig Weihnachtsfeiern und Anlässen im Advent mit dabei sein müssen? Dass wir diesem und dieser und jenem auch noch etwas schenken müssen? Das können wir doch selbst entscheiden. Wenn es einen belastet, sollte man das ändern. Denn es gilt: Man darf, muss aber nicht.

Ich hatte eine ruhige und besinnliche Adventszeit. Es war für mich wie immer eine Zeit der Hoffnung, nicht zuletzt auf Frieden in der Welt. Trotz der momentan vielen Krisenherde nah und fern von uns.

Nun freue ich mich auf die Festtage. Auch Ihnen wünsche ich schöne Tage im Kreise Ihrer Liebsten und hoffe, dass Sie diese so verbringen können, wie es für Sie stimmt.