Kompromiss zugestimmt

Das Ziel, den Kantonalen Richtplan – Sachbereich Verkehr im September dem Regierungsrat vorzulegen, ist in greifbare Nähe gerückt: Ein zweiter «Runder Tisch» stimmte einem Kompromiss bezüglich Umfahrung Glarus zu.



Eine mögliche Lösung: die westliche Umfahrung von Glarus bis zum Leimen (Bild: ehuber)
Eine mögliche Lösung: die westliche Umfahrung von Glarus bis zum Leimen (Bild: ehuber)

Landammann Röbi Marti, der die Besprechung als Stellvertreter des rekonvaleszenten Baudirektors Pankraz Freitag leitete, zeigte sich bereits zu Beginn optimistisch: «Heute finden wir eine Lösung.» Beim Gespräch ging es nur um die Entlastung des Zentrums Glarus, also um eine von zwölf Massnahmen im Richtplan Verkehr. Anwesend waren die drei Glarner Bundesparlamentarier, Vertretungen der Gemeinderäte Netstal, Glarus und Schwanden, der Region Glarner Hinterland-Sernftal, der Glarner Handelskammer und der «Initianten Glarus direkt», die Projektleiter Glarus Mitte und Glarus Süd sowie das Führungsgremium.

Direkte Weiterführung bis Glarus-Leimen mit Halbanschluss Glarus Nord

Nachdem die Mitglieder der Glarner Delegation, die zum Bundesamt für Strassen gereist war, ihre teils unterschiedlichen Wahrnehmungen geschildert hatten, stellte Planer Hans-Jakob Bernath einen Kompromissvorschlag bezüglich Anbindung von Glarus Süd ans Nationalstrassennetz vor. Die Umfahrung Glarus bis Leimen soll im Gebiet westlich des Löntschwerkes direkt an diejenige von Netstal angehängt werden. Damit können gleichzeitig der südliche Kantonsteil optimal erschlossen und das Zentrum Glarus entlastet werden. Um die Entlastung von Netstal und die Etappierbarkeit des Gesamtprojektes sicherzustellen, soll die Anbindung von Netstal Süd/Glarus Nord mit einem Halbanschluss realisiert werden. Somit sieht der Richtplan Verkehr gemäss Entwurf vor, das Siedlungszentrum von Glarus im Westen zu umfahren. Die genaue Linienführung der Umfahrungsstrasse wird erst im Rahmen des künftigen Projektes festgelegt werden. Sie dürfte unter anderem von der Verkehrsorganisation sowie von den geologischen und topographischen Verhältnissen abhängen.

Geeint auftreten

Die Diskussion kreiste anschliessend vor allem um die hohen Kosten, die sich im Moment für die im Richtplan Verkehr enthaltenen Strassenprojekte bei rund 1,14 Mrd. Franken bewegen, und um den Anschlusspunkt der Nationalstrasse. Es wurde nochmals betont, wie wichtig es sei, in Bern geeint aufzutreten und auch kantonsintern bezüglich Umsetzung der zwölf Massnahmen einen grösstmöglichen Konsens zu erreichen. Nachdem die «Initianten Glarus direkt» die Zusicherung bekommen hatten, dass im Richtplan noch ein Synthese-Kapitel aufgenommen werde, schritt Landammann Röbi Marti zur Konsultativabstimmung. Mit allen gegen eine Stimme wurde der Kompromissvorschlag gutgeheissen. Somit sollte der Richtplan im September dem Regierungsrat vorgelegt werden können. Das weitere Vorgehen richtet sich nach dem üblichen Verfahren: Der Regierungsrat erlässt den Richtplan – Sachbereich Verkehr und unterbreitet ihn dem Landrat zur Genehmigung. Anschliessend muss der Richtplan noch vom Bundesrat gutgeheissen werden.