Krippenspiel mal anders

Am 3. Advent fand ein Krippenspiel mit rund 30 Kindern, 80 Besuchern aus Bilten und Schänis und 18 Liedern aus der Mitsingwiehnacht statt.



Eine der zahlreichen Stationen des Krippenspiels in Bilten. (Bild: zvg)
Eine der zahlreichen Stationen des Krippenspiels in Bilten. (Bild: zvg)

Auf eine sehr beschwerliche Reise machte sich Maria und Josef mit der Reformierten Kirchgemeinde Bilten – Schänis. Allerdings hatten sie das Glück, Engel als Führer zu haben. Und so liessen sich nicht wenige Leute auf dieses Abenteuer ein. Es begann am Brunnen beim Schulhaus Bilten, wo der Engel Maria ihre grosse Aufgabe, das göttliche Kind zu bekommen, ankündigte. Darauf war der Zimmermann Josef beim Schreinern anzutreffen.
Mit Fackeln, Laternen und Gesang bewegte sich der lange Zug zum Kappelzentrum. Dort marschierten die Soldaten ein, mit dem Befehl von Kaiser Augustus, sich im Heimatort zählen zu lassen. Worauf Josef und Maria den weiten Weg von Nazareth nach Bethlehem unter die Füsse nahmen.
Die Wegweiser, welche die Kinder gebastelt hatten, nahmen wohl nicht alle wahr – endlich wurde es richtig dunkel – aber die Engel kannten den Weg. Josef schaffte es auch ohne Probleme das Leiterwägeli den steilen Weg, die Bahnhofstrasse hinauf, zur Post zu ziehen. Dort war der Feuerwehrhauptmann mit Leuchtstab zur Stelle, damit all die Reisenden sicher die Strasse überqueren konnten. Ja, langsam wurde es beschwerlich, es fing an zu «Schneeregnen», zum Glück zwar nicht stark, aber bei den zwei Gasthöfen war kein Zimmer zu haben – die Wirtsleute sangen empört «so schpaat go schtöre, isch doch en Unverschämte so eine!» Beim dritten Gasthof gab es dann das ersehnte Zimmer und die Wirtsleute verteilten auch noch selber gebackene Guetsli.
Aber natürlich wollten wir auch noch mit den Hirten auf dem Feld den Engeln begegnen. Weiter zogen die Engel zwar nun im Dunkeln, da die Fackeln und viele der Laternli ausgelöscht waren, zum Gemeindehaus, wo die Sterndeuter vom Osten in ihren prächtigen Gewändern unterwegs waren. Nun begaben sich alle zum Ort des Geschehens, in den warmen Stall, wo das Kind in der Krippe lag. Mit weiteren Liedern zogen nun die Hirten, die Könige und zu guter Letzt auch noch König Herodes in die Kirche ein. Aber es gelang ihm nicht, das Kind zu töten. Und so forderte Josef die Leute auf, doch auch für die bedürftigen Kinder in Ägypten, wo er und Maria mit dem Jesuskind Zuflucht gefunden hatten, und wo heute die Nillandmission für sauberes Wasser, Nahrung, Bildung und medizinische Hilfe sorgt, zu spenden.
Maria musste den Dorfreporterinnen von Bethlehem Red und Antwort stehen. Als die Reporter sie 30 Jahre später nochmals zu ihrem Sohn Jesus befragten, dass nun mit dem Tod am Kreuz kein König aus ihm geworden sei, sah das Maria anders. Ja, er ist auferstanden, sein Reich beginnt in unseren Herzen. Er lebt dort, wo Friede, Liebe und Gerechtigkeit herrscht.