Kritik an Benutzungstarifen bleiben

An einer gut besuchten Vernehmlassungsversammlung konnten die Vertreter der Vereine von Glarus Nord am Samstag Stellung zu den Benutzungstarifen für die gemeindeeigenen Räume beziehen. Diese wurden nach wie vor stark kritisiert.



An der Vernehmlassungsversammlung in Niederurnen musste Gemeinderat Bruno Gallati beim Reglement und der Tarifliste viel Kritik entgegennehmen. Neben ihm Urs Suter. (Bild: alombardi)
An der Vernehmlassungsversammlung in Niederurnen musste Gemeinderat Bruno Gallati beim Reglement und der Tarifliste viel Kritik entgegennehmen. Neben ihm Urs Suter. (Bild: alombardi)

Der zuständige Ressortleiter Liegenschaften, Bruno Gallati, durfte zu dieser Vernehmlassungsversammlung vom vergangenen Samstagvormittag im «Jakobsblick» in Niederurnen über 100 Vertreterinnen und Vertreter aus den Vereinen der acht alten Gemeinden willkommen heissen. Schon bei einem ersten Entwurf des Benutzungsreglementes und der Tarife für die Liegenenschaften der Gemeinde Glarus Nord hatte es heftige Kritik gegeben. Sie blieb auch diesmal nicht aus. Wie Gallati eingangs erklärte, habe der Gemeinderat die Tarife stark angepasst, aber er wolle im Grundsatz das Verursacherprinzip anwenden. Es gehe beim Benutzungsreglement und der Tarifliste darum, Transparenz zu schaffen und alle Vereine in den ehemaligen Dörfern gleich zu behandeln. Anwesend waren auch Projektleiter Josef Genhart, Gemeinderat Marco Kistler, Ressort Gesundheit, Jugend und Kultur, sowie von beiden Ressorts die Mitarbeiter Steve Nann und Urs Suter.

Pauschalbetrag gefordert

Die kritischen Wortmeldungen kamen schon bei den ersten Artikeln des neuen Reglements. So wie Beat Noser, alt Gemeindepräsident von Oberurnen, empfanden viele Vereinsvertreter die Tarife für die Benützung der öffentlichen Räume als zu hoch. Störend war für einige vor allem, dass für jeden Raum ein separater Tarif bezahlt werden soll. Für viele Vereine war die Benutzung bisher gratis. Es wurde mehrmals ein Pauschaltarif gefordert, wie es offenbar in der Gemeinde Glarus gehandhabt wird. Adrian Hager aus Mollis stellte gar den Antrag, das Reglement und die Tarifliste zurückzuweisen. Das lag allerdings nicht in der Kompetenz dieser Vernehmlassungsversammlung. Rita Nigg, Parlamentarierin aus Bilten, bezeichnete es als unnötigen administrativen Aufwand, dass Vereine, die gewisse Räume dauernd belegen, alle zwei Jahre diese Dauerbelegung wieder beantragen müssen.

Inkraftsetzung auf den 1. Januar 2013 geplant

Gemeinderat Gallati sagte bei vielen der kritischen Wortmeldungen und Einwände «wir nehmen das entgegen». Da müssen das Ressort Liegenschaften und der Gemeinderat in vielen Bereichen aber nochmals über die Bücher! Neben den Tarifen und Benutzungsvorschriften wurden auch weitere kritische Fragen gestellt zu nicht mehr benutztem Jugendraum und Kindergarten, zu den Pflichten eines Hausmeisters, zu Verantwortlichkeiten bei allfälligen Schäden oder Unfällen in den öffentlichen Räumen. Auch bei verschiedenen Formulierungen im Reglement gab es aus dem Plenum der Vereine Änderungsvorschläge. Nach zweieinhalb Stunden reger Diskussion konnte Gallati die Versammlung schliessen. Man werde all diese Einwände und Vorschläge nochmals prüfen und Reglement und Tarifliste gegebenfalls ändern, versicherte er. Im November wird der Gemeinderat Glarus Nord definitiv darüber entscheiden und die Dokumente auf den 1. Januar 2013 in Kraft setzen.