Kulturgüter und Kulturgüterschutz – ein Thema, über das man reden muss

Die Informationsabende des Dorfvereins Mitlödi sind bei der Bevölkerung sehr beliebt. Die Bekanntgabe des Jahresprogramms 2024 ist Beweis genug, dass es im Ortsteil der zu Glarus Süd-Gemeinde gehörende Mitlödi an Aktivitäten wahrlich nicht fehlt. Auf grosses Interesse stiessen die beiden Referate von Dr. Heinrich Speich mit dem Thema Kulturgüter und Kulturgüterschutz» und Michel Schlitner mit dem Thema «Stand der Renovationsarbeiten und geplante weitere Tätigkeiten an der Geissgasse von Mitlödi nach Schwändi.



Informations- und Vortragsabendabend des Dorfvereins Mitlödi (Bilder: hasp)
Informations- und Vortragsabendabend des Dorfvereins Mitlödi (Bilder: hasp)

In seiner gewohnt herzlichen Art hiess Heinrich Speich, Präsident des Dorfvereins Mitlödi, die rund 20 anwesenden Mitglieder im Pfarrhaus in Mitlödi willkommen. Dass Mitlödi keinesfalls in einem Dornröschenschlaf liegt, zeigt das von ihm präsentierte ausgewogene und spannende Jahresprogramm 2024. Dieses startet mit dem traditionellen Fridolins-Feuer am 6. März. Gemeinsam mit Schülern der 5./6. Klasse wird zu Ehren unseres Landespatrons St.Fridolin ein weitherum sichtbares Feuer entzündet. Eines der Highlights wird zweifelsohne die «Schneeglögglitour» am Samstag, 13. April. Weiter geht es mit einer «Fahrt ins Blaue» am Samstag, 25. Mai, im Moment zwar noch mit unbekanntem Zielort. Die obligatorische Jahresversammlung mit Beteiligung der Modern Music School findet am Samstag, 29. Juni, statt und last but not least als absoluter Höhepunkt im Jahresprogramm am 10. August, notabene unter Mitwirkung der Vereine das bei der Bevölkerung äusserst beliebte Mitlöder Dorffest.

Was ist Kulturgut und wie werden diese geschützt

Im Anschluss referierte der einheimische Dr. Heinrich Speich, Kantonaler Koordinator für Kulturgüterschutz, über das Thema «Kulturgüter und Kulturgüterschutz». Was ist ein Kulturgut? Wie werden Kulturgüter weltweit, national und im Kanton geschützt? Sein hochinteressantes und spannendes Referat führte im Anschluss zu einer engagierten Diskussion.

Stand der Renovationsarbeiten an der Geissgasse

Kompetent und spannend berichtete sozusagen als krönender Abschluss Referent Michael Schlitner, Projektleiter der Stiftung «Lebendige Landschaft» in Uster und zuständiger Kulturingenieur, über den derzeitigen Stand der Renovationsarbeiten und die geplanten weiteren Tätigkeiten an der Geissgasse von Mitlödi nach Schwändi. Nachstehend ein Ergänzungsbericht von Heinrich Speich. Als zweiten Referenten des Abends begrüsste Heinrich Speich Herrn Michael Schlitner Landschaftsarchitekt Michael Schlitner und begleitete die bisherigen Instandstellungsarbeiten an der Geissgasse von Mitlödi nach Schwändi. Zur Zeit der Entstehung der Gasse vor mehr als 150 Jahren war entscheidend, dass die Ziegen beim Aufstieg zu den Weiden am Glärnisch nicht in die angrenzenden Liegenschaften ausbrechen konnten. Heute ist der verbliebene Zeuge als Kulturgut ein Teil des öffentlichen Wanderweges und muss daher auch ganz anderen Ansprüchen betreffend Sicherheit genügen. Derzeit befinde sich die Gasse in einem noch recht unvollständigen Zustand. Es fehlen noch viele «Decksteine» und zur Fertigstellung seien noch gegen 700 000 CHF aufzubringen, erklärte Architekt Schlitner. Die zu erwartende Beiträge der Gemeinde und des Kantons könnten nach einer Genehmigung des eingereichten Projektes abgerufen werden. Die Verhandlungen mit den Liegenschaftsbesitzern seien ebenfalls einen guten Schritt weiter, sodass mit einer Wiederaufnahme der Renovationsarbeiten schon bald zu rechnen sei. Anschliessend konnten einige der gestellten Fragen durch den Referenten beantwortet werden. Verschiedene Problemstellungen im Detail warten weiterhin ungeklärt auf eine gute Lösung. Dem Dorfverein Mitlödi dankte Michael Schlitner für die Errichtung einer «ideellen Schirmherrschaft» über die Geissgasse.