Kunstdenkmäler des Kantons Glarus

An der Sitzung vom Donnerstag, 3. Juli, beantragt der Regierungsrat dem Landrat, im Zusammenhang mit den Kunstdenkmäler des Kantons Glarus, die Gewährung eines Rahmenkredites von 1 Mio. Franken für das Projekt Glarner Unterland.



Auch der Freulerpalast in Näfels ist Bestandteil des Projektes (bild: ehuber)
Auch der Freulerpalast in Näfels ist Bestandteil des Projektes (bild: ehuber)

Für die Erarbeitung des Kunstdenkmälerbandes Glarner Unterland wird ein Rahmenkredit von 500'000 Franken bewilligt. Seit 1927 gibt die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) die Reihe „Die Kunstdenkmäler der Schweiz“ (KDS) heraus. Sie ist auf 113 Bände angewachsen. In den „Kunstdenkmälern“ wird der Bestand an historischen Kunstdenkmälern eines Gebiets systematisch anhand der archivalischen Quellen, der Literatur und der Beobachtung am Objekt selbst in Wort und Bild erfasst und in seinem historischen, kunsthistorischen und topografischen Zusammenhang dargestellt, also Ortsbilder, Kirchen, Klöster und Kapellen, Burgen, Paläste, öffentliche Bauten, bauliche Zeugnisse der Technik- und Industriegeschichte, Bürger- und Bauernhäuser, Denkmäler sowie historische Einzelkunstwerke, Glocken, Kircheninventare und Sammlungen. Die „Kunstdenkmäler“ bilden die Grundlage für die weitere kunsthistorische Forschung und sind ein unerlässliches Werkzeug nicht nur für die Denkmalpflege, sondern auch für die Orts- und Regionalplanung. Sie sollen in breiten Bevölkerungskreisen das Verständnis für die Zeugnisse der Geschichte wecken und fördern.



Inventar durch Dr. Jürg Davaz

Im Kanton Glarus wurden Arbeiten für diese Erfassung schon seit längerem aufgenommen; 1973 stellte der Kanton Glarus den Kunsthistoriker Dr. Jürg Davatz in der Absicht an, von ihm das Inventar der Kunstdenkmäler nach den Richtlinien der GSK erarbeiten zu lassen. Nachdem in den ersten Jahren die Forschungsarbeiten zügig voran schritten, wurde J. Davatz durch andere Projekte und Arbeiten zunehmend absorbiert. Nach seiner Pensionierung übergab er das von ihm gesammelte und erarbeitete Material der Hauptabteilung Kultur. Dies gilt es nun zu nutzen und die Arbeiten fertig zu stellen. Unsere Kunstdenkmäler können in drei Bänden erfasst und dargestellt werden: Unterland, Mittelland und Hinterland. Diese Gliederung ergibt sich aus dem Monumentenbestand, ist historisch begründbar und entspricht auch der ab 2011 geltenden Gemeindeeinteilung im Kanton. Das Gesamtprojekt wird in drei Teilprojekte unterteilt. Gestartet wird mit dem Band Glarner Unterland, da für diese Region am meisten Vorarbeiten vorhanden sind. Somit sollte der Band nach sechs Jahren Arbeit druckreif sein. Für das Teilprojekt ist ein Autor/eine Autorin befristet für sechs Jahre anzustellen und dem Departement Bildung und Kultur anzugliedern.



Totale Kosten 1 Mio. Franken

Das Projekt Unterland rechnet mit Kosten von total 1 Mio. Franken (840'000 Fr. Personalkosten, 150'000 Fr. Materialkosten, 10'000 Fr. Begleitgruppe). Die Kosten werden mit einem Rahmenkredit von 1’000'000 Franken für die nächsten sechs Jahre finanziert, davon 500'000 Franken aus den Steuerreserven, je 250'000 Franken zulasten des Lotteriefonds für kulturelle Zwecke und der Hans-Streiff-Stiftung.