Lieblingsbilder des Glarner Kunstvereins

Lieblingsbilder aus der Sammlung: Am vergangenen Montag fand die siebte Ausgabe einer Serie von Sammlungsausstellungen statt. Die Auswahl der verschiedenen Bilder wurde von Frau Adelheid Baumgartner vorgenommen.



Adelheid Baumgartner beim erklären der auisgewählten Bilder (Bild: ehuber)
Adelheid Baumgartner beim erklären der auisgewählten Bilder (Bild: ehuber)

Die Ausstellung – Lieblingsbilder aus der Sammlung – ist die siebte Ausgabe einer Serie von Sammelausstellungen, welche vor zwei Jahren im Kunsthaus Glarus lanciert wurde. Der Grundgedanke dieser Ausstellung ist, dass kulturinteressierte Persönlichkeiten – bewusst keine Kunstfachleute – aus dem Kanton Glarus eingeladen werden, eine Ausstellung mit Werken aus der Sammlung des Glarner Kunstvereins zusammenzustellen.

Auswahl von Adelheid Baumgartner

In ihrer Werkauswahl geht Adelheid Baumgartner dabei von der Fragestellung aus, inwiefern sich in der Kunst Unterschiede in der Repräsentation von Frauen ausmachen lassen. Je nachdem ob sie von Künstlerinnen oder Künstlern dargestellt wurden und ob sich dies anhand einer kleinen Sammlung untersuchen lässt. In einer Sammlung in welcher traditionsgemässe sehr viel mehr Künstler als Künstlerinnen vertreten sind.

Führung durch die Ausstellung

Die Führung von Frau Baumgartner begann im kleineren Schneelisaal. Hier sind ausschliesslich Werke zum Thema Frau ausgestellt. Wie sieht der Künstler die Frau als zu malendes „Objekt“? In leicht verständlichen Worten erklärte Frau Baumgartner die Auswahl ihrer verschiedenen Bilder, welche von Soldenhoff bis zum Namensgeber des Saales – Gustav Schneeli – führte. Frauen die mit einem Buch dargestellt werden, aber nicht lesend, mit einer Gitarre, aber nicht spielend, auf einem Pferd sitzend, aber den Maler betrachtend: So werden sie von den Künstlern dargestellt. Immer wieder bereicherte ihr herzhaftes und fröhliches Lachen die Erklärungen zu den einzelnen Bildern. Eine Fröhlichkeit die wie von selbst auch auf die Kunstinteressierten „überschwappte“.

Im zweiten, grösseren Saal waren dann ausschliesslich Werke von Künstlerinnen ausgestellt. Eingangs erklärte Adelheid Baumgartner als Randbemerkung, dass erst im Jahre 1953 die erste Frau in den Vorstand des Kunstvereins gewählt wurde. Die Figuren der Künstlerinnen zeigen immer Bewegung, also nicht nur ruhend sitzend oder unbeweglich stehend. Aber auch die drei ausgestellten Skulpturen zeigen die Bewegung: Die Frau geht zur Erde – hin zum Leben, die Frau lebt in einem Kreis. Dies zeigen auch die Bilder von Lill Tschudi.

Die Interessen und auch Chancen der Frauen in der Kunst werden durch Adelheid Baumgartner bestens vertreten und auch gefördert. Das Gleichgewicht zwischen Künstlern und Künstlerinnen ist nach wie vor nicht ausgewogen. Die Künstler – auch im Kunsthaus Glarus – sind nach wie vor stärker vertreten. Die beiden Schwestern Baumgartner haben vor kurzem eine „Baumgartner Frauenstiftung“ ins Leben gerufen. Eine Stiftung mit dem Ziel, den Künstlerinnen mehr Gewicht und Interesse zu verleihen.

Im Anschluss an die sehr interessante Führung wurden die Anwesenden von Nadia Schneider, Kuratorin des Kunsthauses Glarus, zu einem kleinen Apéro eingeladen. Dabei konnten die Teilnehmer nochmals eingehend über die erlebten Eindrücke diskutieren.