Linthwerk: Weitere Aufgaben stehen bevor

Auch nach dem Abschluss des Projekts Hochwasserschutz Linth 2000 erfordert der Betrieb des Linthwerks grosse Aufmerksamkeit. Die Errichtung einer neuen Kies-Entnahmestelle im Gäsi, die Kennzeichnung der Flächen des Linthwerks inklusive Naturschutzgebiete, Nachbesserungsarbeiten sowie Regeln für die künftige Nutzung beschäftigen die Linthverwaltung. Die Standortgemeinden werden laufend informiert und in die Planungsarbeit miteinbezogen.



Zugunsten des Landschaftsbildes und der Ökologie: Die Kies-Entnahmestelle wird vom Delta im Gäsi flussaufwärts verschoben. (Bild: zvg)
Zugunsten des Landschaftsbildes und der Ökologie: Die Kies-Entnahmestelle wird vom Delta im Gäsi flussaufwärts verschoben. (Bild: zvg)

Die Linthkommission will die Zusammenarbeit mit den Linthgemeinden verstärken, der Informationsaustausch erhält mehr Gewicht. Mitte November findet eine Zusammenkunft mit Vertretern der Linthkommission, der Linthverwaltung und Behördenvertretern statt. Traktandiert sind die Themen zukünftige Nutzung, Betrieb und Unterhalt.

Bezüglich der Freizeitnutzung fallen verschiedene Aufgaben in den Verantwortungsbereich der Gemeinden – beispielsweise die Signalisation der Wege, Fahrverbote, die Bewirtschaftung der Parkplätze und die Anpassung der Gemeindepläne an die neuen Gegebenheiten. Die Gemeinden werden in Zukunft auch den neu geschaffenen Jahresbericht über die Sicherheit, die Umwelt und die Nutzungen erhalten.

Pachtverträge werden angepasst


Die Vermessung und Markierung der neuen Flächen des Linthwerks sind in vollem Gange. Erfasst werden alle Gewässer, die Wege und die künftigen Nutzungen wie z.B. Wälder, Landwirtschaftsflächen und Schutzgebiete. Die Pachtverträge am Linthkanal werden vorbereitet und an die neue Agrarpolitik des Bundes angepasst.

Seit dem Abschluss des Projekts Hochwasserschutz Linth 2000 erfreut sich das Linthwerk bei der lokalen Bevölkerung sowie bei Tagestouristen aus der erweiterten Region zunehmender Beliebtheit. Vor allem das Gebiet rund um die Aufweitung Hänggelgiessen wurde während den Sommermonaten stark frequentiert. Aufgrund der gemachten Erfahrungen werden in den nächsten Wochen die Flächen, die als Naturschutzgebiete vorgesehen sind, zusätzlich mit roten Pfählen und Hinweistafeln gekennzeichnet. Die rechtliche Sicherung erfolgt durch die zuständigen Gemeinden im Rahmen einer Revision der Nutzungsplanung.

Neue Kies-Entnahmestelle im Gäsi

2004 ging das Linthwerk vom Bund an die Kantone über. Die Übernahmebestimmungen wurden im Konkordatsvertrag geregelt. Darin heisst es, dass alle Konzessionierungen bis 2014 erneuert werden müssen. Betroffen ist auch die Kiesentnahme beim Delta des Escherkanals im Gäsi am Walensee. Im Rahmen der Abklärungen für die Neukonzessionierung wurde beschlossen, dass die Kies-Entnahme nicht mehr beim Delta vorgenommen, sondern rund 100 Meter flussaufwärts verschoben werden soll. So kann das Delta der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Alle bisherigen Installationen, Zäune und der Schwimmbagger werden rückgebaut und korrekt entsorgt. Die kontrollierte Kies-Entnahme im untersten Teil des Escherkanals ist notwendig, damit die Flusssohle nicht auflandet.

Für die neue Kies-Entnahmestelle braucht es eine entsprechende Infrastruktur. Die Baubewilligung dafür wurde Ende Juli 2013 erteilt. Die Neukonzessionierung wird Anfang 2014 öffentlich ausgeschrieben. Die Bauvorbereitungsarbeiten beginnen im November mit den Rodungen. Der im Bereich der neuen Kies-Entnahmestelle gerodete Wald wird flächengleich im neuen Delta wieder angelegt. Die Bauarbeiten sind auf Februar 2014 terminiert. Sie dauern voraussichtlich bis Ende April.