Luftbelastung mit Stickstoffdioxid im Kanton Glarus nimmt weiter ab

Seit 1989 werden im Kanton Glarus an verschiedenen Standorten die Konzentrationen von Stickstoffdioxid mit Passivsammlern gemessen. Aufgrund dieser langjährigen Messungen ist ein abnehmender Trend ersichtlich, welcher sich auch im Jahr 2018 fortsetzte.



Grafik: Langzeitentwicklung (1988–2018) der NO2-Konzentration (µg/m3) in Glarus Hauptstrasse und Niederurnen Suterwies A3
Grafik: Langzeitentwicklung (1988–2018) der NO2-Konzentration (µg/m3) in Glarus Hauptstrasse und Niederurnen Suterwies A3

Die Messungen von Stickstoffdioxid (NO2) werden seit 2001 durch den Verbund OSTLUFT, ein Zusammenschluss von acht Ostschweizer Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein, durchgeführt. Im Jahr 2018 wurde im Kanton Glarus an folgenden neun Standorten Stickstoffdioxid-Messungen durchgeführt: Niederurnen Suterwies A3, Näfels Mühle, Netstal Mattstrasse, Glarus Hauptstrasse, Glarus Buchholz, Glarus Sandstrasse, Ennenda Kirchweg, Filzbach Sportzentrum und Braunwald Rehaclinic.

In der Luftreinhalte-Verordnung des Bundes ist für Stickstoffdioxid ein Jahresmittel-Grenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter (mg/m3)festgeschrieben. Stickoxide entstehen vor allem bei Verbrennungen unter hohen Temperaturen (z. B. in Automotoren, Turbinen, Feuerungen). Während des Verbrennungsprozesses wird vorwiegend Stickstoffmonoxid (NO) gebildet, welches durch den Sauerstoff der Luft zu giftigem Stickstoffdioxid oxidiert wird. Stickoxide sind Vorläufersubstanzen für die Ozonbildung.

Im Jahre 2018 wurden bei allen Standorten wiederum tiefere Konzentrationen gemessen als im Vorjahr. Zum ersten Mal konnten in drei aufeinanderfolgenden Jahren in Glarus NO2-Werte unter dem Grenzwert festgestellt werden. Die höchsten Belastungen verzeichneten die stark verkehrsgeprägten Standorte: Niederurnen Suterwies (23,4 mg/m3), Näfels Mühle (27,6 mg/m3) und Glarus – Hauptstrasse (24,6 mg/m3).

Bei den übrigen Standorten lagen die Messwerte 2018 weit unterhalb des Grenzwertes von 30 mg/m3: Netstal Mattstrasse (16,2 mg/m3), Glarus Feuerwehrstützpunkt (14,2 mg/m3), Glarus Sandstrasse (15,3 mg/m3), Ennenda Kirchweg (16,9 mg/m3) und Braunwald Rehaclinic (4,6 mg/m3). In Filzbach (8,4 mg/m3) und Braunwald (4,6 mg/m3) wurden tiefe bis sehr tiefe NO2-Werte gemessen, wie sie nur bei wenigen anderen Messstelle in der Schweiz erreicht werden.

Die langjährige Entwicklung zeigt einen abnehmenden Trend. Im Nahbereich der Hauptverkehrsachsen in Glarus und Näfels sowie bei der Autobahn A3, Suterwies bei Niederurnen, liegen die Jahresmittelwerte nach wie vor nahe beim Grenzwert von 30 µg/m3. Um die NO2- und die Ozon-Konzentrationen weiter zu verkleinern, sind zusätzliche Massnahmen zur Reduktion der Stickoxide an der Quelle (Strassenverkehr und Feuerungen) nötig.

Die Messresultate der ständigen OSTLUFT-Messstationen und auch die Jahresmittelwerte der Passivsammler-Messungen sind unter www.ostluft.ch jederzeit einsehbar.

Im aktuellen Jahr 2019 werden im Kanton Glarus keine Messungen von Feinstaub (PM10) und Ozon (O3) durchgeführt. Feinstaub und Ozon wird abwechslungsweise mit der Messstation Vaduz jedes zweite Jahr in Glarus gemessen. Die nächste Messung in Glarus findet somit im Jahr 2020 statt.