Lust auf Neues und Unbekanntes

Während einer Woche waren die beiden Event-Räume der Linthkraft Stiftung ein Ort der kreativen Herausforderung und von intensivem künstlerischen Arbeiten. Der international erfolgreiche Künstler Jupp Linssen aus Aachen/De inspirierte elf Teilnehmer/-innen zum mutigen Schritt ins Unbekannte.



Eine Fülle an Bildern und Malutensilien schaffte in den Räumlichkeiten der Linthkraft Stiftung eine intensive Malatelier-Atmosphäre. (Bild: rzw)
Eine Fülle an Bildern und Malutensilien schaffte in den Räumlichkeiten der Linthkraft Stiftung eine intensive Malatelier-Atmosphäre. (Bild: rzw)

Beim Betreten des zum Atelier umfunktionierten fünften Stockwerks hüllte mich eine Geruchswolke schwer definierbaren Ursprungs ein. Erst beim Blick auf die mit verschiedenen Gefässen, Gläsern und Lappen angehäuften Arbeitstische erkannte ich, dass Ölfarben, Lacke und weitere Materialien dieses Geruchsgemisch inszenierten. Beim Betrachten der fast unzähligen herumstehenden, liegenden oder an Wänden aufgehängten Bilder sprang mir eine Vielzahl von Farben und Formen entgegen, die meine Aufnahmefähigkeit vorerst völlig überforderte. Und trotz dieses mich irritierenden Erlebens ging von den Werken, der gesamten Atmosphäre im Raum, eine mich packende Faszination aus.

Bald begriff ich, dass ich mich auf das Wesentliche beschränken muss. Ein einzelnes Bild hing an einer ansonsten leeren Wand, und Jupp Linssen war in die Betrachtung dieses Werkes vertieft, um anschliessend der Künstlerin einen Impuls für eine seiner Ansicht nach nötige Korrektur für das Weiterarbeiten zu geben. Und da erkannte ich, dass durch die Arbeitsweise Jupp Linssens, die aus einem intensivem Dialog mit den Künstler/-innen und deren Werk besteht, zu der von mir erspürten intensiven Ausstrahlung der zahlreichen während der Woche geschaffenen Werke führt.

Schichtweise Annäherung

Auffallend ist die mehrschichtige und aufgebrochene Grundfläche in den Werken von Jupp Linssen, die oftmals mit ornamentähnlichen oder symbolistischen Motiven überlagert ist. Und so kam es, dass die Teilnehmer/-innen sich am Arbeitsstil von Jupp Linssen orientierten und sich seiner Bildsprache annäherten, indem sie sich unter seiner Führung in seiner von ihm angewendeten Technik übten und seine Bildsprache in ihren eigenen Werken versuchten auszudrücken. Dass es Mut zum Loslassen des eigenen über viele Jahre hinweg entwickelten Malstils jedes Einzelnen bedurfte, um sich ganz in die Welt Jupp Linssens hinein führen zu lassen, dies war das herausfordernde Erleben, die alle Teilnehmer/-innen in dieser einen Woche erfahren durften.