Die Kunden sagen, was für einen Auftritt sie sich an einer Messe wünschen, und der Näfelser Standbauer legt Vorschläge vor, wie diese Ideen realisiert werden könnten. Im Laufe der letzten 20 Jahre, als Adrian Hug die Firma gegründet hatte, hat sich vieles verändert. Immer ausgeklügelter sind die Stände geworden. Das wiederum erfordert vom Standbauer stets neue Ideen und Entwicklungen für das auszustellende Messeprodukt.
«Es kommt sehr darauf an, ob wir mit Schokolade, mit Blech, Kunststoff, mit Küchengeräten oder auch Eisenbahnen zu tun haben», erklärt Adrian Hug junior, der nach dem frühen Tod seines Vaters vor vier Jahren die Firmenleitung übernommen hat - unterstützt von Mutter Annemarie und Felix Ihle, einem erfahrenen Standbauer.
Vom Konzept bis zur Montage
Unterdessen ist die Firma zu einem international tätigen Messedienstleistungsunternehmen gewachsen. Das nebst konventionellem Standbau auch Showroom-Gestaltung, Innendekoration sowie Text- und Grafikprojekte realisiert. «Der Kunde definiert sein Ziel, wir setzen es um», erklärt Adrian Hug, wie eine Geschäftsbeziehung vor sich geht. Nach einer Analyse der Messeziele werde für den Kunden eine massgeschneiderte Standlösung für dessen erfolgreichen Messeauftritt in Angriff genommen.
Das beginne mit dem Konzept. Dann gehe es um eine Detailabklärung, um die Materialliste, das eigentliche Handwerk sowie die Logistik und schliesslich um die Montage samt Bauaufsicht. Wichtig für einen guten Auftritt seien selbstverständlich die Grafiken, die Beschriftungen, Bilder sowie die interaktive Werbung. Um das Ganze anschaulich zu machen, gibt es jeweils Visualisierungen, wie der Stand aussehen wird.
Grosses Zwischenlager
Viel Platz ist im Unternehmen im Industrieareal Näfels für das Lager reserviert. «Wir müssen vieles einlagern zwischen den Messen und wissen nie, ob wir etwas wieder einsetzen können», erklärt Adrian Hug. Deshalb wird möglichst wenig entsorgt. Denn je nach Auftrag kann etwas Vorhandenes wieder umgerüstet und eingesetzt werden. Zuerst war das Geschäft in Niederurnen untergebracht; seit zwölf Jahren nun hier in Näfels an der Industriestrasse.
Standbau Hug AG ist der einzige Standbauer im Glarnerland. Er wird ebenso für Ausstellungen engagiert wie für Messen im In- und Ausland. So arbeitet die Näfelser Firma beispielsweise für die Glarner Herbstmesse in der linth-arena sgu. Oder sie hat ihre Kunden, welche an einer BEA in Bern, der Ausstellung für Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie, ausstellen, oder ähnlichen in anderen Kantonen. «Die Organisation macht der Messeveranstalter; er spricht potenzielle Aussteller an und sorgt für Strom und Wasser; dann kommen wir zum Zug und organisieren den Rest», so Hug.
Vor allem Schweiz und Europa
Eine besondere Bedeutung kommt den persönlichen Kontakten zu. Vor fünf Jahren hatte der damals bereits erkrankte Vater seinen älteren Sohn mit auf die Messen genommen und ihn den Kunden vorgestellt. Dank dem guten Einvernehmen war es für die Kunden klar, auch dem neuen Firmenchef die Aufträge zu übertragen. Der Firmengründer hatte seine Kontakte bis nach Singapore oder Japan, Sohn Adrian konzentriert sich jedoch vor allem auf Europa.
Das kann die internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, die Fakuma in Friedrichshafen sein. Oder die UITP Wien, eine Internationale Ausstellung für Mobilität und öffentlichen Nahverkehr. Diese Messe hat soeben stattgefunden; die Hugs sind für Swissrail dort tätig, letztes Jahr in Berlin, vor zwei Jahren waren sie für den selben Kunden in Helsinki, 2005 in Rom und 2003 in Madrid. Aber auch an der Hundemesse in Winterthur, an der Olma in St. Gallen, an der «Bauen und Modernisieren» in Zürich und vielen anderen Ausstellungen sind sie als Standbauer dabei. Ende Juni sind es genau 20 Jahre seit Adrian Hug senior die Firma gegründet hatte.
*Irène Hunold Straub, Pressebeauftragte der Glarner Handelskammer
