Michelle Steinbeck liest im baeschlin littéraire

Michelle Steinbecks Debüt-Roman ist eine virtuose Entwicklungsgeschichte.

Das wäre an sich noch nichts Aussergewöhnliches: Aber die Sprache, in der sie von den Abenteuern einer jungen Frau schreibt, deren Ängste vor dem Erwachsenwerden sie buchstäblich verfolgen, hat in der Literaturkritik für heftige Diskussionen gesorgt.

 



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

«Was ist denn Glück?», fragt sie sich selber am Ende ihres autobiografischen Textes: Und die Antwort darauf fällt überraschend aus: «Stillstand, ja, Glück ist ohne Spannung. Im Glück ausharren ist feige. Das hat keine Grösse. Glücklich sind die Kleinen. Ich bleibe im Häuschen sitzen und beschuldige die andern, weil nichts passiert. Aber wo soll ich denn hin?»

Es ist kein Zufall, dass die 1990 in Lenzburg geborene Autorin, die zum Kreis der erfolgreichen Absolventen der Bieler «Literaturschule» gezählt wird, sich auch intensiv mit Lyrik auseinandergesetzt hat. Gedichte hat sie, die auch Kulturveranstalterin ist und seit Jahren geschrieben und in Anthologien und Magazinen veröffentlicht hat, gemacht, lange bevor sie sich an den ersten Roman «wagte». So ist ihr erstes erzählerisches «Gesellinnen-Stück» mit dem herausfordernden, an eine Lyrik-Zeile gemahnenden Titel «Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch» zum neuen Schlüssel-Text der jungen Generation geworden. Wer denkt, die Jungen würden, zumal im digitalen Zeitalter, nur noch schwer einen Zugang zur Literatur finden, der wird auf den gut 150 Seiten ihres Roman-Erstlings schnell eines Besseren, ja, das darf man gerne so sagen: eines Besseren belehrt.

Michelle Steinbeck liest im baeschlin littéraire , Donnerstag, 23. Februar, 20.00 Uhr
Baeschlin Bücher, Glarus, Bitte Vorverkauf benützen: 055 640 11 25 oder [email protected]