Trotz wechselhaften und unsicheren Wetterprognosen war der Aufmarsch der Fahrtbesucher wiederum sehr gross. Dies auch zur Freude von Landammann Röbi Marti. In seiner sehr engagierten Fahrtsrede blickte er eingangs auf die Vergangenheit zurück. Aus Sicht vereinzelter Historiker sei unsere ganze Geschichte nur ein patriotisches Trugbild. Vieles sei frei erfunden oder falsch verstanden. Das sei alles nicht so bedeutend. Es sei ganz anders gewesen. «Ich möchte nicht über den staatspolitischen Wert der Geschichte sprechen. Klar ist aber, dass uns Geschichte und Geschichten prägen und lehren. Wer einem Volk die Geschichte nimmt, der nimmt ihm die Identität. Wer ihm die Identität nimmt, der nimmt ihm die Werte.» Mit der Fahrtsfeier würden wir aber auch ein wichtiges weiteres Zeichen setzen, dass unsere Geschichte und unsere Identität uns nicht gleichgültig seien.
«Die Fahrt gibt uns aber jährlich auch die Gelegenheit, uns die Frage zu stellen, ob wir unsere Sache recht machen, jede und jeder nach seinen Möglichkeiten.» «Und die Antwort auf diese Frage sollten wir ohne Überheblichkeit geben. Lassen Sie uns schlicht und einfach antworten, aber dafür ernst gemeint: Wir wollen heute und in Zukunft für unseren Kanton unser Bestes und unser Möglichstes tun – nicht gegeneinander, sondern miteinander.»
Traditionell folgte anschliessend auf dem Fahrtsplatz die Verlesung des Fahrtsbriefes durch Josef Schwitter sowie der Predigt durch Pfarrer Ulrich Knoepfel, bevor die Landeshymne vor dem Denkmal den Abschluss der Gedenkfeier bildete.
Mit Bedacht, Toleranz und gegenseitigem Vertrauen
An der diesjährigen Fahrt hielt Landammann Röbi Marti die Rede im Schneisingen. Er betonte vor allem das grosse Privileg unserer Freiheit, welche wir nicht mit Waffengewalt verteidigen müssen, sondern diese seit Jahrhunderten nach unseren Bedürfnissen gestalten können.