Mit Eispickel und Stethoskop

Das Interesse am Referat von Prof. Dr. med Oswald Oelz in der linth-arena sgu war riesig, denn über 900 Kundinnen und Kunden folgten der persönlichen Einladung der Glarner Kantonalbank. Sie brauchten ihr Erscheinen nicht zu bereuen, der Vortrag von Professor Oelz in dem er über seine Erfahrungen im Bereich Extremsport und Medizin referierte, war „hervorragend“ und von Anfang bis zum Schluss spannend und äusserst interessant.



Prof. Oswald Oelz während seinem spannenden Vortrag vor über 900 Kunden/-innen der GLKB in der linth-arena sgu in Näfels (Bild: ehuber) Stephan Bruhin von der GLKB überreicht Prof. Oelz ein süsses Präsent aus dem Glarnerland (Bild: ehuber) Louis Menar sorgte für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung (Bild: ehuber)
Prof. Oswald Oelz während seinem spannenden Vortrag vor über 900 Kunden/-innen der GLKB in der linth-arena sgu in Näfels (Bild: ehuber) Stephan Bruhin von der GLKB überreicht Prof. Oelz ein süsses Präsent aus dem Glarnerland (Bild: ehuber) Louis Menar sorgte für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung (Bild: ehuber)

Nach einer kurzen Begrüssung durch Stephan Bruhin, Bereichsleiter Privatkunden der GLKB, übernahm für kurze Zeit der Glarner Musiker Louis Menar das Szepter und begeisterte die vielen Gäste mit seinen verschiedenen Oldies unter dem Titel „Weisch nuch“. Vielen waren die Texte der Lieder so bekannt, dass sie der Aufforderung von Menar folgten, mit ihm in den Gesang einzustimmen.

Wer ist Prof. Dr. med. Oswald Oelz?

Er wurde 1943 im Vorarlberg geboren und fand schon in seiner frühen Jugend die Liebe und Begeisterung zum Bergsteigen. Bereits mit zehn Jahren war sein grösster Traum, einmal den Mount Everest zu besteigen. Stets von diesem Traum begleitet, hat er in Innsbruck Medizin studiert und auch mit Erfolg abgeschlossen. Er wäre gerne Chirurg geworden, aber leider hatte er die notwendige Prüfung nicht bestanden. Die einzige Prüfung in seinem Leben, wie Oelz betonte, bei der er durchgefallen sei. Daraufhin entschied er sich, Internist zu werden. Er hatte Glück und wurde von Dr. Frösch vom Universitätsspital in Zürich für Forschungsarbeiten eingestellt. Nach einem Aufenthalt in den USA wirkte er während vielen Jahren bis 2006 als Chefarzt der medizinischen Klinik des Triemlispitals in Zürich. Während all den Jahren blieb er aber seinem Hobby, dem Extrembergsteigen treu.

Spannende Erlebnisse

Zu Beginn präsentierte er den Anwesenden ein Bergsteigerprojekt, mit dem Hinweis, dass er hoffe, dass bei der GLKB in Zukunft alles so reibungslos abläuft, wie seinerzeit die Besteigung einer 900 Meter hohen Wand in Kalifornien – genannt die Nose – zusammen mit Bernhard Russi. Bei der Schilderung dieses Projektes ging es ihm in erster Linie darauf hinzuweisen, wie wichtig die Vorbereitung aber auch das Teamwork zur Realisierung eines solchen Ziels ist. Fasziniert verfolgten die meist etwas älteren Gäste die Erzählungen seiner verschiedenen Erlebnisse und teilweise auch Abenteuer auf den vielen Bergen rund um die Welt. Eindrücklich und unheimlich fesselnd die Schilderung der Besteigung des Mount Kenias in Afrika. Nachdem er zusammen mit seinem Freund den Berg bezwungen hatte, stürzte der Freund beim Abstieg mehrere hundert Meter ab und blieb mit schweren Beinverletzungen liegen. Wie Oelz die Rettung des Verletzten schilderte, vor allem wie es ihm gelang fast unmögliches möglich zu machen, war faszinierend. „Das Ganze spielt sich in erster Linie im Kopf ab“, war seine Erklärung zu dieser enormen Leistung. Aber auch die Schilderung seiner erfolgreichen Besteigung des Mount Everest zog die Anwesenden in seinen Bann. Einmal, so Oelz habe er nicht auf seine innere Stimme und seine medizinischen Kenntnisse gehört, was ihm beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Als Erinnerung an diese Unbedachtheit erinnern ihn einige abgefrorene Zehen.

Während dem gesamten Vortrag fand Oelz immer wieder eine Brücke zur heutigen Finanzkrise und zu den überhöhten Risikobereitschaften verschiedener Banken und deren Banker. Dies aber stets in einem humorvollen und nie provokativen Ton. Die Anwesenden goutierten diese Zwischenbemerkungen jeweils mit einem feinen Lächeln. Die Berge, insbesondere auch die Schweizer Berge sind für ihn Intensivstationen der Erholung.

Den Abschluss dieser Veranstaltung übernahm wieder Louis Menar, der mit seinen bekannten Mundartliedern einmal mehr die vielen Freunde der Volksmusik erfreuen konnte.