Molliser als Schweizergardist vereidigt

In einem feierlichen Zeremoniell im Damasushof im Vatikan in Rom leisteten 33 neue Schweizergardisten am 6. Mai ihren Eid auf die Gardefahne. Zu ihnen gehört auch der 22-jährige Marc Kempf aus Mollis.



Marc Kempf legt im Vatikan in Rom den Eid als Schweizergardist ab (Bild: Osservatore Romano)
Marc Kempf legt im Vatikan in Rom den Eid als Schweizergardist ab (Bild: Osservatore Romano)

Der gelernte Mechapraktiker ist der Sohn von Stephan und Nadja Kempf, welche gemeinsam mit vielen Angehörigen der Schweizergardisten Zeuge dieses ergreifenden Momentes der Vereidigung in Rom wurden.

In Erinnerung an den ‚Sacco di Roma’ (Plünderung Roms) am 6. Mai 1527 leisten alljährlich am 6. Mai die neuen Gardisten dem Papst ihren Treueschwur - gegebenenfalls unter Einsatz des eigenen Lebens. Damals fielen 148 Schweizergardisten im Kampf gegen die Truppen Kaiser Karls V, konnten für Papst Klemens VII aber die Flucht freikämpfen. Dies ist das bedeutendste Ereignis der Geschichte der Schweizergarde. Der Heldentod der Gardisten ist seither Symbol tapferer Treue und des Mutes der Schweizer im Dienste des Papstes.

Mehr als fünf Jahrhunderte Geschichte der Schweizergarde reihen sich damit in die Geschichte der römischen Kirche selbst ein. Aufgabe der Garde ist es, die Eingänge der Vatikanstadt rund um die Uhr zu kontrollieren, zudem bewacht die kleinste Armee der Welt die Residenz des Heiligen Vaters. Die Schweizergarde stellt auch den Personenschutz des Papstes sicher. Das Korps setzt sich aus 110 Schweizer Bürgern zusammen, welche katholischen Glaubens sind und eine abgeschlossene Berufsausbildung besitzen. Wer Hellebardier bei der Schweizergarde werden will, darf bei Eintritt noch keine 30 Jahre zählen und muss unverheiratet sein. Alle Gardisten wohnen im Vatikanstaat und verpflichten sich für eine Mindestdienstzeit von 25 Monaten.