An den diesjährigen Tennis-Schweizermeisterschaften der Junioren kämpften im Berner Oberland zahlreiche potenzielle Nachfolger von Roger Federer und Patty Schnyder um die nationale Nummer 1 in ihrer Altersklasse. Mit Yanick Ueckert (R2, U16) und Alexander Ritschard (R2, U14) hatte auch das Glarnerland zwei Vertreter, welche um den Sieg in ihrer jeweiligen Kategorie kämpften. Ueckert, welcher in Thalwil wohnt, besucht in Netstal die Sportschule und startete an den Schweizermeisterschaften unter seinem Stammclub STS Junioren TC. Nachdem er sich in der Vorrunde für das Haupttableau seines Jahrgangs qualifiziert hatte, verlor Ueckert gleich in der ersten Runde gegen den eine Rangierung höher klassierten Luca Bianchi in einem Dreisatz-Spiel mit 5:7/6:3/3:6. So kehrte Ueckert mit leeren Händen aus Thun zurück, obschon anhand des Resultates mehr drin gelegen wäre.
Ritschard mit Vollgas durch das Tableau
Im U14-Tableau startete Alexander Ritschard an Nummer 4 gesetzt mit einem Freilos in das Turnier, sodass er erst in der zweiten Runde sein Können aufblitzen lassen konnte: Gleich mit der Höchststrafe von 6:0/6:0 beendete er den Siegeszug von Françis Berney (R4), welcher sich als Qualifikant für die Hauptrunde qualifiziert und in der ersten Runde einen R3-Gegner aus dem Turnier geworfen hatte. Alexander Ritschard, wohnt in Schübelbach und startet bei Wettkampfspielen für den TC Seeblick.
Wie Ueckert kam auch Ritschard mit dem Tennisclub Mollis anlässlich des diesjährigen Ochsner Sport Tennis Opens in Kontakt, an welchem Ueckert im obersten Königstableau N2/R1 um seine Weihen kämpfte. Da die beiden oft miteinander trainieren, bot sich Mollis dank der Lage, den passenden Plätzen und der dementsprechenden Anlage als idealer Trainingsort geradezu an. So wurden Ueckert und Ritschard Mitglied beim Tennisclub Mollis und sind seit diesem Frühling des Öfteren auf der Tennisanlage anzutreffen. Ritschard wird von seinem Vater, selbst ein ehemaliger Top-Ten Spieler der Schweiz, trainiert.
Den Sieg in Griffweite
Nach dem Sieg im Viertelfinal gegen den an Nummer 7 gesetzten Valentin Wenger (R3) stand Ritschard im Halbfinal, wo er auf Favoritenschreck Loic Theilkaes traf. Theilkaes hatte in der Vorrunde nacheinander zwei höherklassierte Spieler in knappen Dreisatzspielen ausgeschaltet und stand so verdient in der zweitletzten Runde.
Dort war für Theilkaes indes Endstation: Ritschard meldete mit einem 6:1/6:2 Sieg eindrücklich seine Ambitionen auf den Turniersieg und auf den Titel des Schweizermeisters an. Schliesslich war er mit dem Finaleinzug auch auf dem richtigen Weg dazu. Nachdem sich Wetterherr Petrus unter der Woche noch als Tennisfan geoutet hatte, war am Finaltag schliesslich der Umzug in die Halle nötig. Im Endspiel traf Ritschard auf den topgesetzten Malik Derder, welcher sich in der oberen Tableauhälfte relativ sicher durchgesetzt hatte. Doch auch der Umzug in die Halle schien Alexander Ritschard nichts anzuhaben, überzeugte er im Final der U14-Kategorie mit einem äusserst klaren 6:1/6:1 Sieg. Er gewann somit sein Tableau auf eindrückliche Weise und kürte sich zum Schweizermeister. Für Ritschard ist dies der erste Schweizermeistertitel.
Tennis-Juniorenwoche in Mollis ein grosser Erfolg
Dass der Tennisclub Mollis nicht nur über zwei hervorragende Aushängeschilder in der nationalen Tennis-Nachwuchsszene verfügt, sondern auch den lokalen und regionalen Nachwuchs aktiv fördert, ist seit dreissig Jahren im ganzen Kanton Glarus bekannt. So fand in der vergangenen Woche auf den Plätzen im Wydeli Mollis wiederum die KidZtennis-Juniorenwoche statt. Knapp zwanzig Junioren wurden von den J&S-Tennisleitern Walter Iten jun., Denise Pesaballe, Tanja Manganelli und Jonas Schneeberger in den Künsten des Tennis‘ individuell und hochwertig gefördert, sodass vielleicht in einigen Jahren der neue Roger Federer ein Glarner sein könnte.
