Nach dem Turnfest ist vor dem Turnfest

Das 1. Glarner Kantonalturnfest war auch an der Abgeordnetenversammlung des Glarner Turnverbandes ein zentrales Thema. Daneben wurden verdiente Akteure verdankt und geehrt.



Marcel Bösch leitete zum ersten Mal die Abgeordnetenversammlung des GLTV als Präsident. (Bilder: jhuber) Martin Laupper würdigte die Tätigkeit der Turnerinnen und Turner im Namen aller drei Gemeinden. Der Präsident des STV
Marcel Bösch leitete zum ersten Mal die Abgeordnetenversammlung des GLTV als Präsident. (Bilder: jhuber) Martin Laupper würdigte die Tätigkeit der Turnerinnen und Turner im Namen aller drei Gemeinden. Der Präsident des STV

«Das 1. Glarner Kantonalturnfest in diesem Sommer in Schwanden hat das Beste von uns gezeigt», betonte Marcel Bösch an der Abgeordnetenversammlung des Glarner Turnverbandes GLTV letzten Samstag in der lintharena. Zu Beginn seiner ersten Versammlung blickte er nochmals auf den Grossanlass, an welchem sportliche Leistung, Geselligkeit, aber auch die gelebte Solidarität unter den Turnerinnen und Turnern deutlich spürbar waren. «Wenn das eine Fest zu Ende geht, beginnt eigentlich schon der Startschuss für das nächste.» Luigi Maggiacomo und Markus Küng hatten es hier an die Hand genommen, für Glarus Nord ein Organisationskomitee auf die Beine zu stellen. «Interessierte Personen sollen sich doch bei den beiden melden.» Bösch glaubt nämlich, dass für ein drittes Mal das Wetterglück in Glarus Süd aufgebraucht wurde. Da bis 2015 kein anderer Organisator gefunden werden konnte, sprang damals nämlich das OK des Glarner-Bündner Turnfestes 2012 unter Präsident Hans-Jörg Marti nochmals in die Bresche. Was alles hinter den drei sportlichen Tagen steckt, berichtete Marti der Versammlung in seinem kurzen Rückblick. Deutlich über 3000 Turnerinnen und Turner aus über 150 Vereinen zeigten dort Turnsport auf höchstem Niveau, mussten aber auch dank des schönen Wetters entsprechend verköstigt werden. «Über 6000 Liter Mineralwasser wurden in den drei Tagen verkauft; und dazu auch ein paar Liter Bier.»

Der Turnevent hatte auch Einfluss auf die Jahresrechnung des Kantonalverbandes. «Bei so einem Faktor kann ein Kassier gar nicht anders als positiv abschliessen», meinte dazu Paul Widmer. Bei einem normalen Jahr, wie es 2018 eines sein wird, sehe das dann aber ganz anders aus. Hier rechne er mit einem kleinen Aufwandsüberschuss. «Der Vorstand wird hier aber ganz genau drauf schauen, das darf nicht die Norm werden.» Hier hakte auch Erwin Grossenbacher, Präsident des Schweizer Turnverbandes, ein. Auch auf nationaler Ebene werde das Beitragsreglement unter die Lupe genommen.

Die jährliche Versammlung ist auch immer der richtige Anlass, um verdiente Mitglieder für ihre Engagements zu würdigen. Hier wurde Rosmarie Rhyner für ihr 30-jähriges unermüdliches Wirken als Leiterin Kunstturnen gefeiert. Der sichtlich gerührten Jubilarin überreichten zudem ihre kleinen Schützlinge Rosen. Zu Ehrenmitgliedern wurden weiter Michael Meesters und Pierre Rohr ernannt. Nach sieben respektive fünf Jahren gaben Manuela Rohr und Thomas Nef die Technische Leitung ab. Auch sie wurden für ihr Engagement in den Ehrenstand erhoben. «Schade ist hier, dass wir noch keine Nachfolge gefunden haben. Das steht aber ganz oben auf unserer Agenda», meinte dazu Bösch.

Verwaltungsrat der lintharena, Andreas Zweifel, nutzte den Besuch der rund 220 Turner und Gäste, um auf die für seine Institution so wichtige Abstimmung an der Landsgemeinde im kommenden Jahr hinzuweisen. «Bei der lintharena besteht akuter Handlungsbedarf», erklärte er zur beantragten Unterstützung der notwendigen Sanierung und den Ausbau des Sportzentrums in Glarus Nord. Vor allem das Hallenbad aus den Sechzigerjahren müsse komplett erneuert werden. «Daneben geht es auch darum, die lintharena den heutigen Bedürfnissen und Ansprüchen der Kundinnen und Kunden anzupassen, sodass hier der nötige Umsatz generiert werden kann.» Er begrüsse zwar die Unterstützung des Regierungsrates, da dieser sich aber nur für die kleinere Version von 24 Millionen ausgesprochen hat, «kann so nur der Standard beim Bau des damaligen SGU erhalten werden.» Bei der Version von 36 Millionen würde es den allgemein aktuellen Standards entsprechen und wäre so optimal für die Zukunft gerüstet. Dieses Thema griff auch Christian Büttiker, Präsident sportglarnerland.ch, auf. «Das ist ein Thema, wo die Sportler Stellung beziehen sollen.» Aus diesem Grund werde noch vor der Landsgemeinde eine Präsidentenkonferenz die Meinungen der einzelnen Unterverbände und grossen Vereinen abholen und schauen, ob man eine gemeinsame Stossrichtung findet. Für ihn sei klar, dass hier etwas geschehen muss. Ähnlich tönte es auch bei Bösch, der mit Hinweis auf Gemeindepräsident Martin Laupper die öffentliche Hand lobte, die gerade den Turnerinnen und Turnern die notwendige Infrastruktur bereitstellt und dies zu mehr als vernünftigen Preisen.