Näfels ehrt seine verdienten Söhne

Am letzten Mittwoch wurden in Näfels zwei Gassen umbenannt. Nach zwei berühmten Persönlichkeiten, welche in Näfels das Licht der Welt erblickten: General Nikolaus Franz von Bachmann und Karl Müller-Friedberg.



Regierungsrätin Karin Keller Sutter und Gemeindepräsident Bruno Gallati enthüllen die Tafel für Karl Müller-Friedberg (Bilder: ehuber und jhuber) Frau Landammann Marianne Dürst und Martin Laupper enthüllen die Tafel für General Bachmann Ehrensalut der Beresina-Grenadiere.
Regierungsrätin Karin Keller Sutter und Gemeindepräsident Bruno Gallati enthüllen die Tafel für Karl Müller-Friedberg (Bilder: ehuber und jhuber) Frau Landammann Marianne Dürst und Martin Laupper enthüllen die Tafel für General Bachmann Ehrensalut der Beresina-Grenadiere.

Auch wenn historische Persönlichkeiten im Wandel der Zeit anders beurteilt werden können, bleiben ihre Leistungen bestehen. „Man muss sich auch immer Fragen, ob man in dieser Situation und dem momentanen Wissen anders gehandelt hätte,“ stellte Gemeindepräsident Bruno Gallati die Frage an die illustre Gästeschar – darunter alt Bundesrat Samuel Schmid, die geladenen Gäste der General-Bachmann-Gesellschaft - am letzten Mittwoch vor der Hilariuskirche in Näfels. Vor allem die Verdienste der Persönlichkeiten, die an diesem Tag mit der Benennung einer Gasse gewürdigt wurden, können kaum in Frage gestellt werden. Der eine „Sohn von Näfels“ Karl Müller-Friedberg bezeichnete die St. Galler Regierungsrätin Karin Keller Sutter als Vater des Kantons St. Gallen. War es doch der in Näfels geborene Müller, welcher nach der Zeit der Helvetik anfangs des 19. Jahrhunderts sich stark für die Gründung des neuen Kantons einsetzte. Auch wurde er anschliessend der erste Landammann von St. Gallen und war anschliessend 28 Jahre ununterbrochen in der Regierung. „In der heutigen Zeit eine ungeheuerliche Zahl. Ich selbst denke nicht, dass ich diese Zahl erreichen will oder kann.“ Keller Sutter zeigte sich auch sehr geehrt, dass in Näfels zum ersten Mal überhaupt eine Gasse ausserhalb vom ihrem Kanton nach Müller-Friedberg benannt wurde. Gemeinsam mit Gallati enthüllte sie die Bronzetafel am Gebäude der Kantonalbank in Näfels.

Wiederentdecker des Schweizer Kreuzes

Nicht weit davon entfernt enthüllten anschliessend Frau Landammann Marianne Dürst und der abtretende Präsident der General-Bachmann-Gesellschaft, Martin Laupper, die Bronzetafel für eine zweite grosse Näfelser Persönlichkeit. Die Gasse entlang der Hilariuskriche heisst nun General-Bachmann-Gasse. Der aus dem Glarnerland stammende Divisionär Fred Heer zeigte bei seiner Rede eindrückliche Details aus dem bewegten Leben von Niklaus Franz von Bachmann auf. Schon mit 16 Jahren startete Bachmann seine militärische Kariere, welche ihn zuerst an der königlichen Hof in Frankreich führte. Beim Sturm auf die Tuilerien gelang ihm die Flucht, während sein Bruder als Kommandant gefangegenommen und später exekutiert wurde. Später verdingte er sich in piemontesischen Dienste, bevor er während den Feldzügen von Napoleon von der Tagsatzung zum ersten Schweizer General gewählt wurde. Auf Bestreben der Tagsatzung drang er als bisher einziger Schweizer Heerführer der neueren Geschichte auf gegnerisches Territorium vor. Da das eidgenösssiche Heer nicht für offensive Aktionen geübt war, scheiterte der Feldzug gegen Frankreich jedoch vor allem auch wegen des ungenügenden Nachschubs. Da Bachmann das weisse Kreuz auf rotem Grund wieder als Feldzeichen einführte, gilt er heute als Wiederentdecker des Schweizer Kreuzes. Heer erwähnte, da an diesem Tag auch der 50. Todestag von Henri Guisan war, dass die Stadt Zürich bereits zwei Wochen nach Ende des Zweiten Weltkriegs den „General Guisan Quai“ umbenannt hatte. „Manchmal dauert es eben ein bisschen länger.“ Seine kurzweilige Ansprache beendete der Divisionär mit dem Fazit, dass Bachmann in vielen Belangen ein revolutionärer General war, von dem man auch heute noch einiges lernen kann.