"natürlich" - frisch und knusprig

Die Glarner Bäcker feiern dieses Jahr das 100-jährige Jubiläum von „Glarner Begg.“ Krönender Abschluss für die Mitglieder bildete sicher am vergangenen Samstag die Feier im Hotel Schwert in Netstal. Dieser Anlass war zugleich auch die verdiente Belohnung für den unermüdlichen Einsatz des Organisationskomites, das während über eineinhalb Jahren unermüdlich im Einsatz stand.



Sämi Hefti
Sämi Hefti

Als vor 100 Jahren, am 1. August 1909, der Glarner Bäcker-Konditorenmeisterverband "Glarner Begg" gegründet wurde, trugen sich 45 Bäckereien in die Mitgliederliste ein. Kurze Zeit später erhöhte sich der Mitgliederstand sogar auf 54 Bäckereien aus dem Kanton Glarus. In Laufe der vielen Jahre reduzierte sich der Bestand aus den unterschiedlichsten Gründen auf heute 18 aktive Bäckereien. Präsident Adrian Studer betonte in seiner Begrüssungsrede, dass aber das Jubiläumsjahr gezeigt hat, dass er Zusammenhalt unter den Glarner Bäcker sehr gross sei. „Dieser Zusammenhalt unter uns Kollegen bildet das Zentrum unserer Erfolge und unserer Akzeptanz bei unseren Kunden.“ Im Wandel der Zeit sind Kleinstbetrieb verschwunden, um leistungsfähigen und modernen Bäckereien, mit attraktiven Ladenlokalen Platz zu machen.

Brot in unterschiedlichsten Geschmacksnoten

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“ und dies, so Studer weiter, trifft sicher auch auf den Beruf des Bäckers, aber auch auf den Verband zu. Im Sortiment, in den Läden, in der Wahl der Zutaten der einzelnen Produkte ist dieser ständige Wandel zu beobachten und auch zu „schmecken“. In den vergangenen 100 Jahren hat sich das „unser täglich Brot“ , eines der wichtigen Grundnahrungsmittel, in seiner Vielfallt enorm entwickelt und auch verändert. Zu Beginn der damaligen Gründung des Verbandes stand der Preis des Brotes im Mittelpunkt. Es wurde darauf geachtet, dass der Preis für ein Kilo Brot einheitlich in allen Bäckereien im Kanton gleich war, nämlich zwischen 35 und 40 Rappen.

Der Rohstofflieferant für Brot ist die Natur

Im Namen des Schweizerischen Bäckermeisterverbandes wies Präsident Kaspar Sutter auf die nach wie vor wichtige Funktion des Verbandes hin. Der Erhalt vom Bäckergewerbe, die Sicherstellung von Aus- und Weiterbildung und die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt innerhalb der Branche sind wichtige Eckpfeiler im Verband. „Das Brot hat sich im Laufe der Zeit vom „Überlebensmittel“ zum Grundnahrungsmittel und zum Genussmittel entwickel.“ Wie er weiter ausführte, hat sich die Branche den ständigen Veränderungen immer gut angepasst. Es ist aber wichtig, dass das Brot wieder vermehrt in Verbindung mit Gesundheit wahrgenommen wird. „Wir dürfen dabei auch nicht vergessen, mitzuhelfen unserer Natur sorge zu tragen, denn der Rohstofflieferant für unser Brot ist die Natur“.

Die „Verwöhnspezialisten“

Frau Landammann, Marianne Dürst, überbrachte im Namen der Glarner Regierung die herzlichsten Gratulationswünsche zu diesem nicht selbstverständlichen Jubiläum. „Brot ist mehr als nur ein Grundnahrungsmittel, Brot vereint politische, kulturelle, symbolische ja sogar religiöse Aspekte.“ Brot hat es seit jeher gegeben und wird es auch immer weiter geben, die Branche hat Zukunft, führte sie weiter aus. Die Glarner Bäcker treten als Einheit in Erscheinung, und doch bleibt die Selbständigkeit und die Individualität jedes einzelnen Betriebs erhalten.“Es freut mich, dass Sie zu euern Wurzeln stehen und mit euern Aktivitäten und euerm Innovationsgeist das Image unseres Kantons entscheidend mittragen. Sie sind weit mehr als nur Grundversorger“, so Frau Landammann in ihren Ausführrungen weiter, „sie sind für mich kreative „Verwöhnspezialisten“ und süsse, charmante Verführer.“

„Unser Täglich Brot gib uns heute“

Diese Worte, Bestandteil in einem Gebet, zeigen auf, dass Brot nicht nur ein Grundnahrungsmittel, sondern das Grundnahrungsmittel schlechthin ist. Willy Grüninger, Inhaber der Walzmühle Flums und Hauptsponsor im Jubiläumsjahr, bedankte sich für die seit Generationen bestehende gute Zusammenarbeit mit den Glarner Bäcker. Albert Beeler liess die vergangenen zehn Monate noch einmal kurz Revue passieren. Verschiedene Aktionen, neue spezielle Produkte aber auch das einheitliche Auftreten des Verkaufspersonals waren sicher wichtige Meilensteine im Laufe des Jubiläumsjahres, das mit dem heutigen Abend sicher seinen Höhepunkt erlebt. Am Schluss bedankte er sich bei allen Bäckersfrauen, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz Tag für Tag mithelfen, dass in den einzelnen Betrieben stets alles reibungslos abläuft. Solidarität ist nach wie vor noch sehr wichtig, und funktioniert zum Glück nach wie vor noch unter den Glarner Bäckern. Im Namen von Pistor, Bäcker- Konditor-Service, überreichte Beta Klein jedem Mitglied ein Buch „Brot in aller Munde“ ein Wörterbuch gängiger Redensarten. In seiner eindrücklichen, kurzen Dankesrede wies Walter Bösch Ausbildungsverantwortlicher von der Fachschule Richemont Luzern auf die Bedeutung der Aus- und permanenten Weiterbildung von Fachkräften hin.

Durch den Abend führten, wie gekonnte Moderatoren, Adrian Studer und Albert Beeler. Für die Unterhaltung sorgte das Trio Alpenland-Sepp, das es verstand mit seinen abwechslungsreichen und sehr humoristischen Einlagen, die Gäste immer wieder zum Lachen zu bringen. Sehr gekonnt auch der Auftritt der vier Damen von den „Pfiffolterä“. Einmal mehr verstand es das Team vom Hotel Schwert die Gäste mit erlesenen, kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen.