Natürliche Duftstoffe von biblischen Zeiten bis heute

Unter diesem Motto stand der diesjährige Einkehrtag der Evangelischen Frauenhilfe im Kirchgemeindehaus Glarus. Vor dem Eintauchen in die Welt der Düfte verzauberten Yves und Marc Gregor mit ihrem Klavierspiel die Frauen und sie verdankten mit anhaltendem Applaus das kleine Konzert der jungen Herren.



Natürliche Duftstoffe von biblischen Zeiten bis heute

Referentin Edith Bächle-Balsiger, Drogistin, Katechetin und Erwachsenenbildnerin, erzählte die Kulturgeschichte der Düfte, die mit der Nutzung des Feuer begann, denn Räuchern von Duftstoffen ist viel älter als unsere Bibel. Schon in der Steinzeit gab es Räucheraltäre. Die Ägypter verwöhnten die Götter mit viel Wohlgeruch und entwickelten eine hohe Duftkultur für die Verstorbenen. Im Mittelalter dienten die Räucherungen mit Wachholder und Rosmarin der Desinfektion bei Seuchen und der Französische König Louis XIV zog die schweren Düfte, zum überdecken der üblen Gerüche, einem Bade vor. Im 18. Jahrhundert gab es die ersten leichteren Düfte wie Kölnisch Wasser und die Parfümierung von Pelzen und Leder wurde eingeführt. Im Übergang ins nächste Jahrhundert wurden die grossen Parfümerien gegründet wie Guerlain, Lancôme und Molinard. Später liessen Modeschöpferinnen und -schöpfer ihre eigenen Parfüms, die teilweise Weltruhm erlangten, entwickeln und heute kommen beinahe zu jeder Jahreszeit neue Düfte auf den Markt.

In der Bibel findet man 110 Pflanzen, deren häufige Erwähnung nicht mit der Bedeutung und Nützlichkeit übereinstimmt. Am bekanntesten ist der Weihrauch, ein Baumharz dessen beste Qualität aus dem Oman kommt und nicht kultiviert werden kann. Im Hohelied und in der Weihnachtsgeschichte wird der Weihrauch erwähnt und seit dem 4. Jahrhundert ist er in der christlichen Kirche Symbol der Anbetung und Verehrung für Gott und Heilige. In der Naturheilkunde wird der Weihrauch bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Trockenes, wüstenartiges Klima benötigt die Myrrhe. Ihr Harz enthält ätherische Öle, die desinfizierend und blutstillend wirken. Der Zimt, ein weiterer Duft aus der Bibel, ist insbesondere in der Weihnachtszeit nicht mehr wegzudenken. Er ist ein Lorbeergewächs und dient als Heilpflanze und Gewürz. Heute spielen Düfte eine grosse Rolle und werden im Wellnessbereich, aber auch als Aromatherapie eingesetzt. Räucherstäbchen, Duftkerzen und -lampen haben insbesondere in der kälteren Jahreszeit Hochsaison. Düfte versetzten die Menschen in besondere Stimmungen und selbst Kaufhäuser nutzen diese, um die Kauflust der Kunden anzuregen.

Präsidentin Monika Dürst-Legler dankte Edith Bächle für die interessanten Ausführungen und lud die Frauen zu einer feinen Gerstensuppe ein. Bei Kaffee und Kuchen klang der Samstagmittag aus und bereichert mit vielen Dufteindrücken traten die Frauen den Heimweg an.