Nein zur Volksinitiative 6 Wochen Ferien für alle!

Der Vorstand der Glarner Handelskammer lehnt die Volksinitiative ab, da gerade in der heute angespannten wirtschaftlichen Situation eine starre Regelung für Unternehmen und Arbeitnehmende negative Auswirkungen zeitigen würde.



Die Ferieninitiative gefährdet den Werkplatz Schweiz. (Bild: ehuber)
Die Ferieninitiative gefährdet den Werkplatz Schweiz. (Bild: ehuber)

Am 11. März 2012 stimmen wir u.a. über die Volksinitiative «6 Wochen Ferien für alle» der Gewerkschaft Travail.Suisse ab. Sie will das Recht auf sechs Wochen bezahlte Ferien für alle Arbeitnehmenden in der Bundesverfassung festschreiben.

Wird die Initiative am 11. März 2012 angenommen, müsste der gesetzliche Ferienanspruch im ersten Jahr von heute vier auf fünf Wochen angehoben werden. In den kommenden fünf Jahren dann um je einen Tag pro Jahr.

Heute gilt in der Schweiz gemäss Obligationenrecht ein Ferienanspruch von mindestens vier Wochen pro Jahr. Arbeitnehmende unter 20 Jahren haben Anspruch auf fünf Wochen. Und viele Angestellte profitieren dank Gesamtarbeitsverträgen oder Firmenregelungen bereits heute von wesentlich grosszügigeren Ferienregelungen. Diese sozialpartnerschaftlichen und flexiblen Lösungen haben sich bewährt.

Die Gewerkschafts-Initiative wird von einer breiten Allianz entschieden abgelehnt: Der Bundesrat hat das Begehren ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung empfohlen und auch im Parlament war die Initiative chancenlos und wurde deutlich verworfen (im Nationalrat mit 122:61 Stimmen, im Ständerat mit 32:10 Stimmen). Der Linken stand dabei ein geschlossenes und breites Bündnis von SVP, FDP, CVP, GLP und BDP gegenüber. Der Schweizerische Arbeitgeberverband, economiesuisse, der Schweizerische Gewerbeverband und weitere Wirtschaftsorganisationen und Wirtschaftsverbände lehnen die Initiative ebenfalls ab. Die Initiative hätte auch negative Konsequenzen für die Kantone: Denn eine Erhöhung der bezahlten Ferien belastet auch die Kantonsbudgets und müsste über Steuererhöhungen oder Sparmassnahmen wieder ausgeglichen werden

Die Schweizer KMU stehen ohnehin vor grossen Herausforderungen: Der Franken ist stark überbewertet, die Weltwirtschaft schwächelt und auch in der Schweiz gerät der Wirtschaftsmotor ins Stottern. Da kommt die Ferieninitiative der Gewerkschaften zum schlechtesten Zeitpunkt. Denn die Ferieninitiative bürdet den KMU Mehrkosten von über 6 Milliarden Franken pro Jahr auf. Damit schwächt sie die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und gefährdet Arbeitsplätze. Ausserdem durchkreuzt die Initiative bewährte sozialpartnerschaftliche Lösungen, verhindert Lohnerhöhungen und sorgt gar für mehr Stress am Arbeitsplatz.

Deshalb lehnt der Vorstand der Glarner Handelskammer diese Vorlage dezidiert ab und empfiehlt Ihnen, ein Nein in die Urne einzulegen.