Wegen dem Umbau der alten Turnhalle musste die Herbstgemeindeversammlung in die evangelische Kirche verlegt werde. Trotz einer brisanten Traktandenliste war der Aufmarsch der Netstaler Stimmbürgerinnen und Stimmbürger eher mässig. Traditionell eröffnete Schulpräsident Hanspeter Spälti-Weber die Schulgemeinde mit einer Fülle von Informationen und Mitteilungen, auf die wir gesondert zurückkommen.
Schulgemeinde nahezu schuldenfrei
Dem Voranschlag der Schulgemeinde für das Jahr 2009 stimmten Netstals Stimmerbürgerinnen und Stimmbürger diskussionslos zu. Bereits zum dritten Male in Folge konnte der Schulrat dank seiner formidablen Finanzlage den Antrag für eine 2prozentige Senkung der Schulsteuer beantragen. Dieses Begeheren fand, wie könnte es anders sein, die freudige Zustimmung des Souveräns. Ebenso Problemlos genehmigte dieser einen Kredit von 207'000 Franken für die Umnutzung der WC-Anlagen und Nebenräume in der Sportschule Glarnerland. Nach kurzer Diskussion, in der Arthur Gschwend einen Baustopp und eine erneute Überprüfung der Kosten verlangte, Rico Bertini hingegen für den Antrag des Gemeinderates plädierte, fand der happige Nachtragskredit in der Höhe von 690'000 Franken für den Umbau der alten Turnhalle die klare Zustimmung des Souveräns. Als Delegierter in den Oberstufen-Kreisschulrat Glarner Mittelland für die restliche Amtdauer 2006/2010 wählte die Schulgemeinde Bruno Hunziker-Tschanz.
Netstal schuldenfrei und steuergünstigste Gemeinde
Gemeindepräsident Hans Leuzinger-Eugster eröffnete die Ortsgemeindeversammlung ebenfalls mit zahlreichen Informationen und Mitteilungen. Hiervon berichten wir ebenfalls zu späterem Zeitpunkt. Die Budgets der beiden Körperschaften Ortsgemeinde und EVN für das Jahr 2009 genehmigten Netstals Stimmbürger diskussionslos. Die Ortsgemeinde rechnet mit einem voraussichtlichen Rückschlag von knapp 497.150. — Franken und jener der EVN mit einem Rückschlag von 361’650.— Franken. Trotzdem sind Netstals Finanzen dank einer umsichtigen und zukunftsorientierten Finanzwirtschaft in einem ausgezeichneten Zustand. Die Gemeinde ist heute und auch in naher Zukunft absolut schuldenfrei. Grund genug für die Gemeindebehörde zu beantragen, die Steuern bereits zum vierten Male in Folge um 2 Steuerprozente zu senken. Nach der Genehmigung dieses Antrags befindet sich Netstal bezüglich Steuerbelastung von allen Gemeinden im Kanton definitiv zuoberst auf dem „Stockerl“.
Stöckli Metall AG kann bauen
In den letzten drei Jahren sind im Industrie und Gewerbeland im Grosszaun drei Bodenverkäufe im Grosszaun abgewickelt worden. Dabei entstanden zwei Neubauten durch die Firmen Sauter, Bachmann AG und PS Metall AG und ein weiterer steht mit dem Bodenverkauf an die Service 7000 AG bevor. Nach kurzer Diskussion, in der Pächter Gabi Weber beim Verkauf des Bodens Ablehnung beantragte und Hans Schnyder (SVP) den Boden im Baurrecht zwar geben, aber nicht verkaufen wollte, obsiegte der Antrag des Gemeinderates in der Endausmarchung. Der Souverän sprach sich ganz klar für den Verkauf von 7'000 m2 Boden an die expandierende Stöckli Metall AG, der Kompetenzerteilung an den Gemeinderat für einen Vertragsabschluss für eine Vorreservation von weiteren 3'000 m2 Boden sowie der Erteilung eines Kredits von 200'000 Franken für die Fortführung der Erschliessung des Industrie- und Gewerbegebietes im Grosszaun aus. Somit dürfte der Standort dieser alt eingesessenen Firma gesichert und der Weg für weitere Bauvorhaben geebnet sein.
Radwegbeleuchtung, Umzonung, Forstschlepper
Die Zustimmung für einen Kredit von 70'000 Franken für das Erstellen einer Strassenbeleuchtung entlang des Radweges vom Rollengut bis zu den Militärbaracken war ebenso unbestritten wie die Umzonung der Liegenschaft der ehemaligen Zigerfabrik von der Industrie- und Gewerbezone in die Dorfkernzone. Im Weiteren genehmigten Netstals Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die notwendigen baulichen Massnahmen bei der KVA Niederurnen. Ein vorweihnachtliches Geschenk erhielt die Gemeinde Glarus. Für den Kauf eines Forstschleppers, welcher für die Glarner Mittelland-Gemeinden zum Einsatz kommen soll, stimmten die Netstaler einem gemeinderätlichen Kreditbegehren in der Höhe von 110'000 Franken diskussionslos zu.
Zustimmung für happigen Nachtragskredit
Der grösste Brocken, über den die Ortsgemeinde abstimmen musste, war ein Nachtragskredit von 500'000 Franken für den Umbau der alten Turnhalle. Nachdem auch dieses Kreditbegehren die Hürde der Versammlung problemlos meisterte, konnte Gemeindepräsident Hans Leuzinger-Eugster die ruhig und sachlich verlaufenen Herbstgemeindeversammlung um 22.30 Uhr beschliessen, dabei nicht vergessend, die Polizeistunde auf 03.00 Uhr festzusetzen und die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit den besten Wünschen für die bevorstehenden Festtage zu verabschieden.
