Neue Strategie mit einschneidenen Massnahmen

Der Verwaltungsrat der lintharena sgu hat an seiner letzten Sitzung die künftige Strategie verabschiedet. Dabei besinnt sich die lintharena sgu auf ihre Wurzeln und will sich als attraktives Sport- und Veranstaltungszentrum für das Glarnerland und die Region positionieren. Im Zuge dieser strategischen Neuausrichtung sollen das Hallenbad, die Sauna und das Restaurant aufgewertet werden. Der Bereich Catering soll hingegen eingestellt und das Freibad mittelfristig geschlossen werden. Für die anstehende Sanierung muss mit Kosten von rund 19,5 Mio. Franken gerechnet werden.



VR-Präsident der lintharena sgu bei der Präsentation der neuen Strategie. (Bilder: e.huber) (von links): Oliver Galliker
VR-Präsident der lintharena sgu bei der Präsentation der neuen Strategie. (Bilder: e.huber) (von links): Oliver Galliker

Im Zentrum des künftigen Angebots im Bereich Sport stehen das Hallenbad, die Kletterhallen, der Fitnessraum, die drei Fussballplätze, die Sauna sowie die Novalis- und Linthhalle. Das Hallenbad soll bei der anstehenden Sanierung mit Attraktionen aufgewertet werden. Durch eine zeitgemässe Anordnung mit Zugang zum Aussenbereich soll auch die Sauna für die Kunden attraktiver werden. Die Novalis- und Linthhalle stehen einerseits den Sportvereinen zur Verfügung, andererseits sind aber nach wie vor Grossveranstaltungen aller Art wie Haupt- und Generalversammlungen, Parteitage, Messen, Konzerte und Ausstellungen möglich.

Aufgrund der hohen Investitionen, der wenigen Betriebstage und des breiten Angebots an anderen Freibädern respektive dem Walensee vor der Haustüre soll das Freibad im Rahmen der Sanierung zurückgebaut werden. «Wir können heute noch nicht bekanntgeben, wann und in welchem Jahr das Freibad geschlossen wird. Sicher nicht bereits in diesem Jahr», erklärte VR-Präsident an der heutigen Medienorientierung. Der Aussenbereich wird als Familien- und Begegnungszone umgenutzt und steht als strategische Landreserve für künftige Angebotserweiterungen zur Verfügung.

Grünes Licht auch für die Boulderhalle


Der Verwaltungsrat hat sich ebenfalls klar zu der vom VKL initiierten und finanzierten neuen Boulderhalle ausgesprochen. Die Boulderhalle ergänzt das bestehende Angebot mit der Kletterhalle 1 + 2 ideal und passt bestens zur definierten Strategie. Zusammen mit den in der Region vorhandenen Kletterrouten entsteht damit ein veritables Kletterzentrum.

Fokussierung des Gastronomieangebotes auf das Restaurant


Eine Analyse der Zahlen der letzten Jahre zeigte auf, dass die lintharena sgu mit einem Lohnsummenteil von rund 60% mehr ein Event- und Gastronomie-, denn ein Sportzentrum ist. Die ursprüngliche Zielsetzung «Sportzentrum» ging verloren. Die Hoffnung, die Sportanlagen durch den Gastronomie-Bereich zu finanzieren, hat sich als unrealistisch herausgestellt. Schlimmer noch: Im Jahr 2015 hat der Bereich Gastronomie sogar mit einem Betriebsverlust abgeschlossen. Der gleichzeitige Betrieb eines Sportzentrums mit einem breiten Sportangebot sowie eines Restaurants mit Cateringangebot hat zu einer äusserst komplexen Organisation geführt und ist wenig zielgerichtet. Deshalb wird die lintharena sgu künftig keine Caterings mehr anbieten und sich auf das Betreiben des Restaurants fokussieren. «Beim Catering mussten wir in den vergangenen Jahren stets Verluste verbuchen und hat unser Personal jeweils über die Massen vor allem zeitlich eingebunden», erklärte Andreas Zweifel, VR-Vizepräsident, diesen einschneidenden Entschluss. Diese Neuausrichtung hat einen Abbau von rund 10 Stellen zur Folge. Gastronomische Dienstleistungen bei Veranstaltungen in der Novalis- und Linthhalle sollen durch externe Caterer sichergestellt werden. Wie Hager betonte, habe man diesbezüglich bereits einige Firmen, welche jeweils die Novalis- oder Linthalle für grössere Anlässe gebucht hätten, informiert. "Wir haben das Personal allgemein informiert und werden die betroffenn Mitarbeitr/-innen in den kommenden Tagen über diesen Entscheid persönlich orietieren» bestätigte Geschäftsführer Oliver Galliker. Wie er weiter erklärte sollte der Prozess bis Ande drittes Quaartal abgeschlossen sein.

Investitionsbedarf von rund 19,5 Mio. Franken


Dass eine bauliche Sanierung nicht mehr weiter aufgeschoben werden kann, zeigen die vielen technischen Probleme und Havarien im vergangenen Betriebsjahr sowie der jährlich steigende Reparatur- und Unterhaltsaufwand. Der vom Verwaltungsrat in Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro erarbeitete und nun verabschiedete Investitionsbedarf beträgt rund 19,5 Mio. Franken. Dabei fällt der Hauptanteil auf das Hallenbad, da dieser Bereich in der Gesamterneuerung zwischen 2002 und 2005 nicht enthalten war. Mit der jetzt zu planenden Sanierung sollen die Infrastrukturen den heutigen technischen Standards und den Bedürfnissen der Benützer und Gäste angepasst werden.

Finanzielle Sanierung nötig


Aufgrund der seit Jahren äusserst angespannten finanziellen Lage ist wie bei der letzten Gesamtsanierung wiederum eine finanzielle Sanierung nötig. Der Bilanzverlust wird per Ende 2016 rund 2,0 Mio. Franken betragen und steckt damit den Rahmen der nötigen Sanierung ab. Zusammen mit einer neuen Vereinbarung, welche die Finanzierung des laufenden Betriebes gewährleistet, soll eine nachhaltige Finanzierung der lintharena sgu sichergestellt werden.