Nicht nur Leistung, auch die Gesundheit im Auge behalten

Am jährlichen Trainertreff von Sport Glarnerland informierte Sportmediziner Peter Züst in der lintharena über Symptome auf welche beim Training von Kindern und Jugendlichen besonders geachtet werden sollte.



Sportmediziner Peter Züst informierte am Trainertreff über Red Flags beim Training von Kindern und Jugendlichen. (Bild: jhuber)
Sportmediziner Peter Züst informierte am Trainertreff über Red Flags beim Training von Kindern und Jugendlichen. (Bild: jhuber)

Sport ist für Kinder und Jugendliche aus vielerlei Hinsicht etwas Gutes. Wenn es aber langsam in den Bereich Spitzensport geht, können die Trainingseinheiten und die Belastungen zu gesundheitlichen Problemen führen. Worauf Trainer und Sportlehrer hier speziell ein Auge werfen sollten, zeigte Sportmediziner Peter Züst in seinem Referat am Trainertreff 2015 am letzten Montag auf. Logischerweise sollte man darauf hören, wenn die Athleten über Schmerzen klagen. So komme es gerade bis zum 21. Lebensalter vermehrt zu Stressfrakturen in den unteren Extremitäten. Dies habe er im Bereich Orientierungslauf und Triathlon mit eingehenden Befragungen belegen können. Auf der anderen Seite soll im Bereich Rücken auf Schmerzen während der Nacht geachtet werden. «Dies deutet auf ein Problem der Wirbelsäule hin, da hier ja die Muskulatur entlastet ist.» Grundsätzlich befürwortet Züst ein Grundaufbau der Muskulatur im Rumpf. «Gezieltes Krafttraining im Fitnessraum ist in diesem Alter noch nicht anzuraten, individuelle Übungen mit dem eigenen Körpergewicht können gute Resultate erzielen.»

Husten während des Trainings oder des Wettkampfs und auch anschliessend, kann dagegen auf ein sportlich bedingtes Asthma hindeuten. «Wenn dann auch noch ein Pfeiffen während der Atmung zu hören ist, ist die Diagnose fast schon ganz sicher.» Das Problem sei vor allem bei Spitzenathleten sehr häufig. Laut IOC sind fast ein Viertel der Teilnehmer der Olympischen Sommer und fast die Hälfte an den Winterspielen betroffen. Hier sei auch, laut Züst, ein guter Ansatzpunkt, die Jugendlichen auf das Thema Medikamente und Doping zu sensibilisieren. «Auf der Seite von Antidoping Schweiz können Medikamente eingegeben werden, um zu sehen, ob sie verboten oder mit speziellen Auflagen verbunden sind.» Hier wies der Mediziner auch darauf hin, dass auf dieser Liste zum Beispiel Ritalin und ähnlich geartete Medikamente aufgeführt sind.

Bei Mädchen und jungen Frauen soll dazu noch auf die Gewichtsentwicklung geachtet werden. Eine deutliche Verminderung kann auf Female Athlete Triad hindeuten. Welche über die Magersucht auf einen gestörten Hormonhaushalt bis hin zu Osteoporose führen kann. «Nicht nur hier ist man als Trainer in einem Dilemma. Weniger Gewicht kann in vielen Sportarten zu einer Leistungssteigerung führen, aber die Gesundheit des Schützlings muss immer Vorrang haben», beendete Züst seine Anregungen.