Niederurner sagen Ja zu Hochwsserschutzmassnahmen

In rund anderthalb Stunden genehmigten die Stimmberechtigten von Niederurnen an der letzten Budgetgemeindeversammlung vom Freitagabend zwei Kredite für eine Solaranlage und für Hochwasserschutzmassnahmen sowie das Budget 2010. Schulgemeinde und Tagwen hiessen ebenso diskussionslos ihre Voranschläge gut.



Der obere Fabrikweiher soll als Hochwasserabflusskorridor ausgebaut werden. (Bild: al.)
Der obere Fabrikweiher soll als Hochwasserabflusskorridor ausgebaut werden. (Bild: al.)

Die Gemeinde Niederurnen ist durch verschiedene Bäche und Runsen gefährdet, und es kommt immer wieder zu Überschwemmungen. Im Zusammenhang mit der geplanten Kraftwerkserneuerung der Fritz & Caspar Jenny AG unterbreitete der Gemeinderat den Stimmbürgern daher verschiedene Hochwasserschutzmassnahmen.

Hochwasserschutz Rauti

Wie Gemeindepräsident Fritz Zweifel ausführte, soll mit diesem Projekt der obere Fabrikweiher als Hochwasserabflusskorridor ausgebaut werden. Hierfür muss der Rautibach vor dem oberen Wehr in einem verlegten und verbreiterten Bachbett direkt in den oberen Weiher geführt werden. Am unteren Ende des Weihers wird der Hochwasserabfluss wieder in die Rauti zurückgeführt. Das bestehende Wehr dort muss aber automatisiert und mit einer neuen Auslaufschütze versehen werden. Auch im unteren Fabrikweiher ist ein Neubau der Auslaufschützen geplant. Schliesslich enthält das Hochwasserschutzkonzept auch Kapazitätsverbesserungen am Rauti- und Dorfbach. Nach den Ausführungen des Gemeindepräsidenten war die Versammlung stillschweigend mit dem Bruttokredit von Fr. 977‘000.- für den Hochwasserschutz Rauti 1. Etappe einverstanden.

Eine Solaranlage auf einem Eternitdach

Das Elektrizitätswerk Niederurnen (EWN) will zusammen mit der Eternit AG gewissermassen in Vorbildfunktion ein Solarprojekt realisieren, das einerseits der Förderung alternativer Energien dient und andererseits der Gemeinde wieder Einnahmen aus dem Stromverkauf einbringt. Das Projekt sieht auf einer Lagerhalle der Eternit AG den Einbau von Solardachziegeln vor, welche jährlich rund 14‘000 kWh leisten sollen. Die Eternit stellt das Dach zur Verfügung und übernimmt die Dachdeckerarbeiten, und die Gemeinde übernimmt die Kosten von Fr. 220‘000.-. Dem Kreditantrag wurde ebenfalls diskussionslos zugestimmt.

Voranschläge gutgeheissen

Keine Fragen und keine Voten gab es zum Budget 2010 der Ortsgemeinde, welches mit einem namhaften Ausgabenüberschuss von 1,3 Mio. Franken rechnet. Hauptgründe hierfür sind ausfallende Steuereinnahmen sowie Vorarbeiten für Glarus Nord. Budget 2010, Investitionsrechnung sowie der gleichbleibende Steuerfuss von drei Prozent wurden gutgeheissen.

Keine Diskussionen gab es auch an der Schulgemeinde unter dem Vorsitz von Paul Hösli. Der Schulpräsident konnte feststellen, dass die Schülerzahlen in Niederurnen in den letzten Jahren zwar kontinuierlich gesunken sind, sich in den folgenden Jahren aber bei rund 540 Schülerinnen und Schülern halten dürfte. Hösli gab auch verschiedene Informationen ab, wie die Schule Niederurnen in die neue Gemeinde Glarus Nord übergehen wird. Voranschlag 2010 mit einem kleinen Vorschlag von Fr. 1000.-, Investitionsrechnung und der Steuerfuss von elf Prozent passierten oppositionslos.

An der Tagwensgemeinde schliesslich, wieder unter dem Vorsitz von Fritz Zweifel, war der Voranschlag 2010 ebenso unbestritten wie in den vorherigen Gemeinden. Nach einigen Erläuterungen von Gemeinderat Adrian Hager gab es auch eine stillschweigende Zustimmung zum Nachkredit für die Strassensanierung Morgenholz-Bodenberg im Betrag von 500‘000 Franken.