Novembermatinee in Schwanden – Kammermusik-Trio mit attraktivem Programm

Auf Einladung der Gemeindestube Schwanden gastierten die Flötistin Katharina Brunner, Kathrin von Cube (Viola) und die Harfenistin Marika Cecilia Riedl mit einem sehr anspruchsvollen Programm im Gemeindezentrum.



Viola. (Bild: Peter Meier) Die Flötistin Katharina Brunner. (Bild: Peter Meier)
Viola. (Bild: Peter Meier) Die Flötistin Katharina Brunner. (Bild: Peter Meier)

Paul Aebli, umtriebiger Präsident der Gemeindestube, begrüsste die erfreulich grosse Zahl Musikinteressierter und die Interpretierenden. Für die Verantwortlichen der kulturverbundenen und ideenreich handelnden Gemeindestube sei mit der Verpflichtung von Katharina Brunner ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Für die an der Hand verletzte Harfenistin Christina Paulina Heer konnte die aus München stammende Marika Cecilia Riedl verpflichtet werden.

Das Palmares der drei Künstlerinnen ist beachtlich. Die Glarnerin Katharina Brunner schloss ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich ab. Sie gewann den Kiwani-Preis der Hochschule und wurde beim Hegar-Wettbewerb in Zürich mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Heute unterrichtet sie an verschiedenen Musikschulen und ist Soloflötistin bei der Kammerphilharmoinie Graubünden. Kathrin von Cube kommt aus Berlin, spielt als Solobratschistin ebenfalls bei der Kammerphilharmonie Graubünden. Die 18-jährige Marika Cecilia Riedl erspielte sich mehrere Preise in bundesdeutschen Wettbewerben. Seit 2012 spielt sie im Jugendorchester der Bayrischen Staatsoper.

Die ausgewählten Kompositionen wurden von Aebli als enorm fordernd angekündigt. Es handelte sich um sehr selten gehörte Stücke, gerade diese Wahl machte den Reiz des gehaltvollen Begegnens aus.
Am Anfang stand die Sonatine en trio für Flöte, Viola und Harfe von Maurice Ravel (1875–1937), neben Claude Debussy ein Hauptvertreter des Impressionismus in der Musik. Es wurde enorm feinsinnig und einfühlend interpretiert. Kompositiorisch vorgegebene Stimmungsmomente wechselten rasch. Sie erforderten eine hohe Abgestimmtheit und spielerische Reife, um die raschen Wechsel zwischen breiten, ruhigen Momenten, stiller Festlichkeit, Träumereien und stürmischem Vorwärtsdrängen auszuspielen. Mit viel Stilsicherheit und Ausdrucksreichtum wurde gespielt. Arnold Bax (1883–1953) stammt aus England. Er studierte Klavier und entdeckte die Dichtung des Iren William Buler Yeats. Er wurde zu einem begeisterten Anhänger der keltischen Kultur. Seine erste sinfonische Dichtung schrieb er 1905. Es entstanden unter anderem Motetten, Klavierwerke und weitere Kompositionen in spätromantischem Stil. Reich war der Wechsel an Stimmungen im Trio Elegiac für das Trio. Sehr aufmerksam gestaltete die Harfenistin aus und führte im Zusammenspiel mit Viola und Flöte in eine Fülle von Träumerei, Meditativem, Verspieltheit, Neckischem und Dahinperlendem ein. Es wurde enorm behutsam, mit stillem Glanz und beeindruckender spielerischer Sicherheit und Reife ausgestaltet.
Die Harfenistin Marika Cecilia Riedl entführte mit einer in vier Sätzen geschriebenen zeitlichen Abfolge ab Nachmittag, Abend, Tanz um Mitternacht in den frühen Morgen. Sie tat das mit erfrischender Beseeltheit und spielerischer Eleganz, stilvoll, keck variierendem Reichtum an verschiedensten Stimmungen, die Schlendern, Verweilen, Hüpfen, Traum, Rumgucken, Einmischen. Ruhe, Erholung, Wirbliges und anderes zum Inhalt hatten. Man genoss die Harfenklänge, die fern jeglicher Klassik und sittsamem Einfügen in klassische Begleitfunktionen lagen.
Von Claude Debussy (1862–1918), dem französischen Komponisten des Impressionismus, stammte eine Sonate, deren Interpretation erneut hohe Anforderungen stellt. Debussys Musik gilt als Bindeglied zwischen Romantik und Moderne. Die üppige Vielfalt an wechselnden Stimmungen ergab Kurzweil. Liebreiz, Eleganz, aufkeimende Ruhe, Wechselspiel zwischen Erfragen und Antworten, Vorwärtsdrängen gehörten dazu.
Mit herzlichem, verdientem Beifall wurde nachhaltig gedankt.