«Ohne Glanz und Glamour» – Wanderausstellung in Glarus

Die im Kulturraum des Kunsthauses gezeigte Ausstellung greift ein brisantes Thema auf: Frauenhandel und Zwangsprostitution im Zeitalter der Globalisierung – Szene Schweiz. Vernissage ist am Freitag, 1. Juni



Wanderausstellung "ohne Glanz und Glamour": vom 1. bis 10. Juni im Kunsthaus Glarus (Bild: eing.)
Wanderausstellung "ohne Glanz und Glamour": vom 1. bis 10. Juni im Kunsthaus Glarus (Bild: eing.)

Die Ausstellung geht den erschreckenden Dimensionen und Wegen der modernen Versklavung von Frauen nach. Gezeigt wird, wie Frauen und Mädchen auf verschiedenen Routen verschoben und in die westlichen Industrieländer eingeschleust werden. Frauen, die den Versprechungen auf Arbeit, eine Ehe, bessere Verdienstmöglichkeiten oder stabile Lebensverhältnisse in der Schweiz gefolgt sind, werden im Land ihrer Träume in die Prostitution gedrängt oder in andere ausbeuterische Arbeitsverhältnisse gezwungen. Statt der erhofften Verbesserung ihrer Lebensumstände finden sie sich in einer von Gewalt und Rechtlosigkeit geprägten Situation wieder. Die Drohungen ihrer «Händler» und «Arbeitgeber», die Schulden und ein illegaler oder prekärer Aufenthaltsstatus hindern daran, sich an die Polizei oder andere Stellen zu wenden. Die Ausstellung beleuchtet Motive und Hintergründe der Beteiligten – nicht nur der Frauen, auch der Händler und ihrer Kunden. «Wer sich Sex mit Opfern von Frauenhandel kauft, beteiligt sich an einem menschenverachtenden Verbrechen», ist nur eine Botschaft dieser Ausstellung. Konzept und Gestaltung der Wanderausstellung stammen von den reformierten sowie den christ- und römisch- katholischen Kirchen Baselland in Kooperation mit Terre des Femmes Deutschland. Diskussion mit Ständerat This Jenny und Susanne Seytter, FIZ Die Glarner Veranstalterinnen – die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Glarus, die Katholische Landeskirche des Kantons Glarus, die Kantonale Gleichstellungs­kommission, die Frauenzentrale des Kantons Glarus, Dialog Nord-Süd sowie der Filmclub Spotnix – möchten mit Ausstellung und Rahmenprogramm die Diskussion über das Problem Menschenhandel und Zwangsprostitution in Gang bringen. Landrätin Christine Bickel wird die Ausstellung eröffnen. Im von Pfarrerin Claire Meier-Mahler, Ennenda, moderierten Gespräch diskutieren Susanne Seytter von der Beratungsstelle FIZ MAKASI, Zürich, und Ständerat This Jenny, Glarus. (pd) Ausstellung bis Sonntag, 10. Juni Öffnungszeiten KKG: Di–Fr: 14–18 Uhr sowie Sa–So: 11–17 Uhr Vernissage und moderiertes Gespräch im Kulturraum Kunsthaus Glarus (KKG) Freitag, 1. Juni 2007 um 18 Uhr Filmvorführung Lilja 4 ever, Freitag, 1. Juni, 20.45 Uhr Lilja 4 ever mit Oksana Akinshina als 16-jährige Lilja. Ein Film von Lukas Mooysson. (Der Film ist für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren geeignet).