Oranges Days – «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» im Glarnerland

Vom 25. November bis 10. Dezember wurde mit verschiedenen Aktionen im Glarnerland auf die Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht. Dies, um die Bevölkerung für die diversen Formen der Gewalt zu sensibilisieren und sich aktiv gegen die Menschenrechtsverletzung einzusetzen, die auch in der Schweiz oft verharmlost und tabuisiert wird. Die Aktionstage beginnen stets am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und der Abschluss ist der 10. Dezember, am Tag der Menschenrechte.



Adventsfenster Anna Göldi Museum
Adventsfenster Anna Göldi Museum

Verschiedene Organisationen im Glarnerland, die bei ihrer Arbeit immer wieder mit dem Thema der Gewalt an Frauen konfrontiert sind, wie die Koordinationsstelle häusliche Gewalt und Gewaltprävention, die Opferberatung, die Fachstelle Gesellschaft, das Anna-Göldi-Museum, die Frauenzentrale, der Soroptimist Club Glarus und der träffpunktframi, stellten ein interessantes und abwechslungsreiches Programm auf die Beine. 
Am Eröffnungstag im Anna-Göldi-Museum sprach Doris Walser im Interview mit Dr. Peter Peiler über ihr Buch «Alma und Zina». Dann konnte man an einem Schnupperkurs «Gewaltfreie Kommunikation» teilnehmen und ein Selbstverteidigungsworkshop für Frauen wurde organisiert. Um bereits die junge Generation zu sensibilisieren, fanden an allen Berufsschulen und der Kantonsschule Znüni-Verteilaktionen statt, mit Informationsständen zum Thema. 

Vielleicht haben es einige bemerkt und sich gefragt, warum der Kamin des Anna Göldi in diesen Tagen orange leuchtete. Das war keine Weihnachtsbeleuchtung, sondern ein Zeichen, um auf diese 16 Tage gegen Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. 
Eher schwer verdauliche Kost war der Film im Wortreich, «Nur eine Frau» und auch das Frauenfrühstück mit der lic. phil. Sozialanthropologien Pheben Asghedom zum Thema der Mädchenbeschneidung hatte ein anspruchsvolles Thema gewählt. 

Licht ins Dunkle bringen! Beim Kerzenziehen und Laternen basteln waren alle Generationen und Geschlechter eingeladen, sich mit einer klaren Botschaft gegen Gewalt und für eine sichere Gesellschaft einzubringen. 
Infolge Krankheit der Sängerin musste leider das Konzert von Déborah Rosenkranz «Stärker denn je» abgesagt werden. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. 

Die Organisatorinnen danken allen Besucherinnen und Besuchern, die an einer der Veranstaltungen teilgenommen haben. Ein grosses Dankeschön auch den Gewerbetreibenden im Glarnerland, die, während dieser 16 Tage das Licht haben leuchten lassen und die selbstgebastelten Laternen im Schaufenster aufgestellt haben. 

Mit einem Abschluss-Apéro gingen am 10. Dezember die Tage zu Ende. Das heisst aber nicht, dass es keine Gewalt an Frauen mehr gibt. Wir alle sind aufgefordert, genau hinzuschauen, dass geschlechterspezifische Gewalt ein multidimensionales Problem ist und sie auch bei uns im Glarnerland existiert. 2