Ordnung schaffen

Sind Sie auch am Aufräumen? Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr eignen sich besonders gut dazu.



Ordnung schaffen sollte man nicht nur äusserlich
Ordnung schaffen sollte man nicht nur äusserlich

«Ordnung ist das halbe Leben!» Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch? Meist hört man ihn schon in Kindstagen, wenn die nicht aufgeräumten Spielsachen in den Augen der Eltern zum Chaos führen. Meine Mutter hat jeweils gesagt, dass sie nur ein aufgeräumtes Zimmer putzen würde. Das hat genützt – Aufräumen war für mich das kleinere Übel, als selber zu putzen. Und ich gebe zu, dass ich die gleichen Worte bei meiner Tochter benutzt habe – was dann ebenfalls zum Erfolg geführt hat.

Eigentlich herrscht in unserem Haus eine gute Ordnung vor. Behaupte ich wenigstens. Doch es gibt Ausnahmen, ich gebe es zu. Die Schränke in meinem Büro öffne ich nur, wenn mir niemand zuschaut. Man könnte sonst denken, ich sei unordentlich. Für mich hat zwar alles seinen Platz, ich muss auch nicht lange suchen, bis ich etwas Bestimmtes finde. Aber ein bisschen Aufräumen würde wirklich nicht schaden.

Die Post wird von mir auch nicht immer sofort erledigt – nicht wirklich Dringendes landet auf einem Stapel. Irgendwann ist der dann so hoch, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als auszumisten. Vieles hat sich dann glücklicherweise schon von selbst erledigt, es interessiert mich nicht mehr und landet im Altpapier. Ginge es nach der aktuellen «Coop-Zeitung», müsste ich zwei Pultordner anlegen. Einen mit Fächern von 1 bis 31 und den zweiten mit Fächern von A bis Z. Jeder Brief käme in einen der beiden Ordner. Derjenige von Tante Regula würde laut der Ordnungsexpertin beispielsweise unter B abgelegt (wie Brief) oder unter K (wie Korrespondenz) oder unter R (wie Regula). «Wichtig ist, dass Sie beim Sortieren stets dieselben Regeln einhalten» betont die Fachfrau, die noch andere komplizierte Tipps auf Lager hat. Nein danke, ich bleibe bei meinem System. Das hat sich bewährt.

Und doch: Irgendwie habe ich in diesen ruhigeren Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr das Gefühl, aufräumen zu müssen. Meine innere Stimme meint aber wohl kaum die äussere Ordnung. Nein, es geht darum, am Jahresende innezuhalten und mein Leben neu zu ordnen. Zurückzuschauen auf das vergangene Jahr, Bilanz zu ziehen und zu entscheiden, was ich in die Zukunft mitnehmen will. Das nämlich, was gut für mich ist. Alles andere lasse ich wenn immer möglich zurück.

Ich wünsche Ihnen und mir ein gutes Aufräumen!